Genesis II. Alfred Broi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Broi
Издательство: Bookwire
Серия: Genesis
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742733184
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seine Truppen hier im Kampf! Und er hatte die Idee, aus Kyrillin und Darutil schweres Plasma zu erzeugen...!“

      „Ach du Scheiße!“ entfuhr es Shamos. „Und?“

      „Du weißt, was schweres Plasma ist?“

      „Ich bin Wissenschaftler, Vilo. Natürlich weiß ich das!“

      Vilo am anderen Ende atmete einmal tief durch. „Es hat funktioniert. Wir mussten zwar einige weitere Opfer hinnehmen, aber letztlich hat es die Anomalie zerstört!“

      „Dann ist der Krieg vorbei?“

      „Wir wissen es nicht. Hier ist erst mal Ruhe, überall sonst wird noch gekämpft. Und ich weiß nicht, ob sich unser Feind auf diese Weise wirklich geschlagen gibt. Wir können nur abwarten und uns jetzt um die Menschen kümmern, die aus der Hölle von Ara Bandiks herauswollen!“

      Shamos nickte. „Wo ist Melia?“ fragte er plötzlich.

      „Sie war mit Mavis im Stadion. Sie ist seither verschwunden. Die Chancen, dass sie es...!" Er schloss die Augen und atmete einmal tief durch."…stehen schlecht!“

      Shamos Blick wurde sehr finster. „Das tut mir leid für ihn!“ sagte er mit ehrlichem Bedauern. „Aber zumindest besteht für ihn noch Hoffnung...!“

      Vilo stutzte und zog die Augenbrauen zusammen. „Was soll das heißen? Wo ist Jorik?“

      „Jorik ist hier an Bord. Er lässt sich gerade ein paar kleinere Wunden versorgen!“

      „Und wo ist Alisha?“

      Shamos schloss seine Augen. „Sie ist tot!“

      „Was?“ Vilo war sofort tief entsetzt. „Aber das ist ja...!“ Er verstummte und schloss ebenfalls die Augen. Tiefe Bestürzung zeigte sich in seinem Gesicht. „...furchtbar!“

      „Es ist noch viel schlimmer, Vilo!“ flüsterte Shamos kraftlos.

      „Was könnte schlimmer sein, als der Tod der eigenen Frau?“

      „Der Tod des eigenen Kindes zur gleichen Zeit!“

      „Oh Gott, ja. Sie war ja schwanger. Um Himmels Willen, Shamos...!“ Vilo fand keine Worte für seinen Schmerz.

      „Du hast Recht. Alisha war schwanger!“

      Vilos Blick verdunkelte sich wieder. „Was heißt das?“

      „Jorik und sie waren zum Zeitpunkt des Angriffs in der Entbindungsklinik...!“

      „Willst du mir etwa sagen, sie hat...?“

      „Ja, Vilo. Alisha hat Minuten bevor die Hölle über uns alle hereinbrach ein kleines Mädchen zur Welt gebracht!“

      „Und es ist auch gestorben?“ Vilo wagte kaum zu fragen.

      Shamos nickte. „In Joriks Armen!“

      Das war zu viel für Vilo. Mit einem lauten Schrei fegte er den erstbesten Bildschirm vom Tisch neben ihm. Während er wild polternd auf den Boden schlug und zerbarst, schauten ihn alle Anwesenden im Kontrollraum entgeistert an. Doch er hatte seinen Zorn wieder unter Kontrolle. Er schloss die Augen und atmete tief durch. „Was haben wir nur verbrochen, Shamos, dass uns dieser Fluch trifft?“

      „Ich weiß es nicht, Vilo...ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass wir nicht aufgeben dürfen. Für all die, die noch leben, aber auch für alle, die getötet wurden. Wir dürfen nicht aufgeben!“

      „Du hast Recht. Ich habe mit Mavis schon darüber gesprochen. Wir werden von unserem Gegner keine Gnade erfahren, also wir dürfen ihm auch keine entgegenbringen!“

      Für einen Moment war wieder Stille in der Leitung.

      „Was habt ihr jetzt vor?“ fragte Vilo dann.

      „Wir fliegen nach Kimuri und bringen die Flüchtlinge in Sicherheit. Danach fliegen wir zurück zu Imrix!“

      „Warum?“

      „Jorik muss dort noch etwas erledigen und wir wollen einige Daten sichern, die für uns alle vielleicht noch wichtig sein könnten!“

      „Ich verstehe!“ sagte Vilo. „Und dann?“

      „Jetzt, wo ich weiß, dass Esha in Ara Bandiks ist, würde ich gern zu euch kommen und ich denke, Jorik wird das auch wollen!“

      „Das ist eine gute Idee. Aber seid vorsichtig. Der Feind ist bei Imrix immer noch im Einsatz!“

      „Das werden wir!“

      „Ja dann...! Sag Jorik, dass meine Gedanken bei ihm sind!“

      „Natürlich! Er wird sich freuen, das zu hören!“

      „Shamos?“

      „Ja Vilo?“

      „Du hast doch schon viele Entdeckungen gemacht und Sachen erfunden, stimmts?“

      „Ja, warum?“

      „Du hast dich doch nie damit zufrieden gegeben, dass etwas nicht möglich sein sollte. Du bist für mich der klügste Kopf auf diesem Planeten. Du hast doch nie aufgegeben, nach einer Lösung zu suchen!“

      „Ich bin Wissenschaftler. Ich kann nicht anders!“

      „Und wie sieht es jetzt in dir aus?“

      Plötzlich musste Shamos breit grinsen, weil er erkannte, worauf Vilo hinaus wollte. Und es ehrte ihn mächtig, dass er ihn das fragte. „Ich habe es Jorik schon gesagt und ich sage es dir jetzt auch: Das ist mein Planet...und ich will ihn wiederhaben! Ist es das, was du hören wolltest?“

      „Ja...!“ Vilo lachte stumm und sein Gesicht zeigte so etwas wie Erleichterung. „...so etwas in der Art! Vilo Ende!“

      Shamos saß reglos auf seinem Sitz und hatte die Augen geschlossen. Seine Gedanken waren bei Esha. Er war froh, dass es ihr gut ging und sie unverletzt war, aber er war besorgt, dass sie sich bereits wieder in Gefahr stürzte. Doch er machte sich nichts vor, Vilo war machtlos dagegen gewesen. Er kannte Esha nur zu gut und wusste, dass sie ihren eigenen Kopf hatte. Und er liebte sie doch auch für diesen Umstand.

      Sein Herz schlug wilder, als noch vor dem Gespräch mit dem Nuri. Shamos wusste auch, warum. Es waren nicht nur die Gedanken an Esha, sondern auch die letzten Worte seines Freundes.

      Ohne dass es Shamos wirklich wollte, mischten sich in seine inneren Bilder auch Szenen über einen Sieg über die Fremden. Einen Sieg, der mit seiner Hilfe zustande gekommen war und ihm viele Menschen dafür dankten. Es waren schöne Gedanken.

      „Woran denkst du?“ hörte er plötzlich Joriks Stimme neben sich.

      Shamos öffnete die Augen. „Ich habe gerade mit Vilo gesprochen!“

      „Vilo! Verdammt, wie geht es ihm?“

      „Er ist unser neuer Nuri!“

      „Was ist denn mit dem Alten?“

      „Der ist tot!“

      „Wow!“ Jorik war sowohl betrübt über diese Nachricht, als auch erfreut und beeindruckt über die Beförderung seines Freundes. Shamos beschloss, ihm irgendwann die Wahrheit über den Nuri zu erzählen. „Das freut mich für ihn. Es hätte kaum einen besseren treffen können!“

      „Das denke ich auch. Obwohl ich glaube, dass er schwer an dieser Last zu tragen hat!“

      Jorik nickte. „Wir werden ihm helfen, sobald wir können!“ Er drehte sich kurz zu Cosco.

      „Sie können sich hinsetzen...!“ erwiderte der sofort. „Wir werden Kimuri gleich erreichen. Er deutete aus dem Cockpit und tatsächlich tauchte die Inselgruppe bereits deutlich am Horizont auf.

      Jorik nickte zufrieden. „Hat er sonst noch was gesagt? Hat er Kontakt zu den anderen gehabt?“