Virginia Rose. Hanna Marten. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hanna Marten
Издательство: Bookwire
Серия: Feen-Saga
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742737274
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Empfangschef sah auf das Auto und schließlich auf Brian, der nun ebenfalls um die Motorhaube herumkam.

      „Nun, offenbar haben Sie den Stein hier gestreift, sehen Sie? Ihr Lack ist abgeschliffen und eine ordentliche Delle hat Ihr Wagen ebenfalls davongetragen.“ Julian erkannte erst jetzt den Stein, der neben dem Weg stand und der das Auto fast berührte.

      Direkt über dem linken Licht war eine Delle eingedrückt und der Lack abgerieben, wie der Empfangschef richtig erkannt hatte.

      Doch das war nicht der Stein. Nur … wo war das Mädchen? Julian sah sich um, während der Empfangschef und weitere Angestellte auf Jack und Leslie einzureden begannen, die nun ebenfalls den Wagen verließen. Julian trat näher an die Stelle heran, die der Stein allem Anschein nach in den Lack gedrückt hatte. Doch da war weder Blut noch eine andere Spur. Julian sah sich nach Brian um, der die Arme verschränkt hatte und dem Empfangschef den Vorfall erklärte: Bildete er es sich nur ein oder hielt Brian ebenfalls Ausschau nach dem, was er glaubte, überfahren zu haben?

      Für Julian stand eines fest: Er hatte sich das Mädchen nicht eingebildet.

      Nachdem der herbeigerufene Krankenwagen und die hinzugezogene Polizei erschienen waren, nahmen sie alle Aussagen der Teenager auf. Und alle vier sagten, was sie den Tatsachen gemäß nach dem Unfall gesehen hatten: Sie hatten etwas ihnen Unbekanntes gerammt und Brian hatte gebremst. Zunächst nicht sicher, ob sie ein Lebewesen erwischt hatten oder nicht, hätten sie sich darüber geeinigt, auch einen Krankenwagen zu rufen.

      Nach einer Stunde, als die Wagen der Beamten den Parkplatz des Hotels verlassen hatten und Brian mit seinem Vater am Telefon besprochen hatte, den Wagen abschleppen zu lassen, stand Julian allein neben dem Stein und starrte auf die Bremsspuren, die der Wagen hinterlassen hatte.

      Seinen Rucksack hatte er sich über die Schultern geworfen.

      „Hey Julian.“ Brian kam auf ihn zu und er sah ernster aus als sonst.

      „Hallo“, begrüßte ihn Julian forsch. Er fühlte sich durcheinander und unwohl. Obwohl die Sonne auf die Straße schien und ihn wärmte, war ihm elend zumute.

      Brian blieb neben ihm stehen. „Abgesehen davon, dass Dad mir die Hölle heißgemacht hat wegen des Autos, bin ich froh, dass sonst nichts weiter passiert ist“, sagte er.

      Julian starrte ihn an: Brians Blick war genauso intensiv wie seiner. „Du hast sie auch gesehen, habe ich recht?“, fragte Julian. Er kannte Brian und wusste, dass er es nicht abstreiten würde, wenn er ihn direkt danach fragte.

      Und tatsächlich nickte er. „Das habe ich. Doch dann habe ich mir gedacht, ich hätte mir das nur eingebildet. Jules, du hast selbst gesehen, dass da niemand war! Es kann sich niemand in Luft auflösen!“

      „Und genau DAS ist der Grund, warum ich mir sicher bin, dass sie tatsächlich da war. Du hast sie dir nicht eingebildet. Wir haben sie unabhängig voneinander gesehen“, erwiderte Julian hartnäckig.

      Brian winkte ab. „Hör zu, für mich ist das Thema erledigt. Du solltest erst mal runterkommen. Les und Jack machen unsere Zimmer hier klar. Ich zahle. Dafür, dass ihr die Wahrheit gesagt habt.“

      Julian blinzelte. „Wir sind Freunde, das weißt du. Was hätten wir anderes tun sollen?“

      Brians Augen verengten sich.

      „Nun ja, Freunde versuchen nicht, einander ein Problem anzuhängen, das niemals existiert hat.“

      Julian hielt dem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. „Lass gut sein, Brian. Tut mir leid wegen des Wagens und danke, dass du die Rechnung übernimmst“, lenkte Julian ein.

      Brians ernste Miene hellte sich ein wenig auf. „Kommst du mit rein? Ich traue Jack nicht wirklich zu, dass er uns gute Zimmer besorgen kann. Wenn es nach ihm geht, hat er eine Abstellkammer mit WLAN-Anschluss.“

      „Ich komme gleich nach“, versprach Julian und Brian ging den gepflasterten Weg entlang und verschwand durch die Tür des verglasten Restaurants, das zum Hotel gehörte. Julian hätte Brian niemals die Wahrheit gesagt, wenn es darum ging, seinen Freund polizeilichen Ermittlungen auszusetzen.

      Dort, wo der Wagen zum Stehen gekommen war, trocknete die Straße und der Beton färbte sich hellgrau. Julian sah sich um:

      Einzelne Busse fuhren nun den Parkplatz an, mehrere Reisegruppen stiegen aus, besprachen sich und wanderten am Hotel vorbei auf die Siedlung zu. Vielleicht hatte Brian recht gehabt und es war besser, die Sache ruhen zu lassen.

      Entgegen Brians Annahme hatte Jack es tatsächlich geschafft, für sie alle komfortable Zimmer zu bekommen, die nebeneinander lagen.

      Sie verabredeten sich zunächst für später, da ihnen allen der Schock noch in den Knochen lag.

      Doch was sie nicht wussten, war, dass sie beobachtet wurden.

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