Lives Collide. Celine Ziegler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Celine Ziegler
Издательство: Bookwire
Серия: Collide-Lovestory
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783738054521
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beim ständigen Zucken zu, weil sie in ihre Ärmel schluchzt. "Du weißt, dass er schlecht für dich ist. Du weißt das genauso gut wie ich."

      Sie sieht auf und ihr Blick ist böse. "Du kennst ihn nicht", zischt sie. "Er ist der erste Mann, der mich liebt, wie ich bin! Er ist nicht so ein Arschloch, wie all die anderen, die ich davor hatte!" Sie beginnt zu schreien.

      Jetzt werde ich auch böse. Ich lasse mich nicht von ihr so anschreien, nicht nochmal. "Schrei mich nicht an", gifte ich sie an und mein Griff um das Glas ist so fest, dass ich denke, es zerspringt jeden Moment. "Ich will nur, dass du nicht wieder so verarscht und ausgenutzt wirst, wie von allen anderen, verdammt."

      "Woher willst du denn wissen, wer mich verarscht und ausnutzt?", schreit sie schon fast aufgebracht.

      Aiden hört sie definitiv oben.

      "Weil du die Menschen kennst?", schreit sie. "Weil du schon so viele Erfahrungen mit Männern und Liebe gemacht hast? Du hast doch gar keine Ahnung von irgendwas!"

      "Hör auf", warne ich sie und schließe wütend meine Augen. "Ich will dein Bestes, mehr nicht."

      Sie lacht verbittert auf. "Mein Bestes? Du weißt doch gar nicht, was das überhaupt sein soll! Soll ich am besten den ganzen Tag in meinem Zimmer verbringen und lesen, so wie du? Wohl kaum!"

      Vor lauter Wut fließt mir sogar eine Träne über meine Wange. Ihre Worte schmerzen mich mehr, als sie denkt, auch wenn sie das jetzt wahrscheinlich nur sagt, weil sie sauer ist.

      "Also sag' mir nicht, was mein Bestes ist, wenn du es selbst nicht weißt, klar? Lern’ lieber erst mal, wie es ist verliebt zu sein, dann hast du vielleicht das Recht mir zu sagen, mit wem ich zusammen sein darf und mit wem nicht!"

      Jetzt reicht es mir. Völlig aufgebracht stehe ich auf und schmeiße fast den Stuhl hinter mir um. "Sei sofort still!", schreie ich, das Glas fällt um und der Tisch ist unter Wasser, doch das ist mir egal.

      Erschrocken sieht Scar zu mir auf.

      "Was glaubst du, wer du bist, dass du so mit mir umgehen kannst? Falls du es noch nicht vergessen hast: ICH BIN DEINE BESTE FREUNDIN, DIE die dich nie verlassen hat, während dich alle als Schlampe betitelt haben, weil du ständig rumvögelst! Ja genau, richtig, ich war das! Wie kannst du es wagen, mich zu beleidigen, während ich versuche, dir den richtigen Weg zu zeigen?" Aufgebracht fahre ich mir durch die Haare und gehe vom Tisch weg, zum Fenster, halte mich am Fensterbrett fest. "Ich weiß sehr wohl, wie es ist zu lieben, Scarlett! Dieser Typ da", ich zeige nach oben zu Aiden, "den liebe ich! Und weißt du, was das Beste daran ist? Er liebt mich auch! Er betrügt mich nicht, mit irgendwelchen Weibern und belügt mich nicht von vorne bis hinten! Oh Gott, wie kannst du es wagen, hierher zu kommen und mir solche Dinge an den Kopf werfen? Ich habe die Hölle in den letzten Wochen durchgemacht und du bist mir nicht mal die Freundin, die ich momentan am meisten brauche! Was ist nur los mit dir?" Ich merke, wie mir eine Träne nach der anderen übers Kinn läuft, doch momentan ist mir das egal.

      Blitzartig ist Stille in der Wohnung. Scar sagt kein Wort mehr, ihr fließen nur noch einzelne Tränen die Wange herab.

       Aiden

      Seufzend lasse ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen.

      Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich über das Szenario, das gleich unten in der Küche abläuft, denken soll. Eigentlich sollte sich Raven doch freuen, wenn ihre beste Freundin, die sie schon seit einem Monat nicht mehr gesehen hat, zu Besuch kommt oder nicht? Immerhin hat sie schon oft über sie geredet und ihre Freundschaft scheint echt wichtig für sie zu sein. Doch wieso war sie dann so drauf, als Scarlett plötzlich da stand? Sie wirkte eher geschockt, als überglücklich. Als würde sie es besser finden, wenn sie momentan nicht hier wäre.

      Mit Kopfschmerzen gehe ich auf den Sessel vor meinem Fenster zu und knöpfe mein schwarzes Hemd auf. Ich bin kurz davor, mich wieder darauf zu setzen, doch ich fasse einen Entschluss. Es ist jetzt genug mit dem ganzen Schweigen. Ich habe die letzten zehn Tage hier verbracht, einen elften brauche ich nicht. Tammy würde auch nicht wollen, dass ich nichts mehr mit mir anzufangen weiß, ich weiß das...

      Entschlossen stelle ich mich neben den Sessel und sehe aus dem Fenster heraus, während ich mir das Hemd ausziehe. Es wird Zeit, dass ich mein Leben wieder im Stehen lebe und nicht im Sitzen. Für Tammy. Für Raven... Oh, Raven, du arme Raven. Wie sie in den letzten Tagen gelitten hat, weil ich ein Haufen Elend war. Ständig versuchte sie mich aufzumuntern oder mich abzulenken, doch es gelang ihr nicht. Die ganzen Tage wollte ich nichts anderes, als mit ihr leben und Zeit verbringen, doch es ging einfach nicht. Der Schmerz saß viel zu tief und das tut er noch immer. Doch diesmal bin ich wieder entschlossener. Diesmal bin ich nicht mehr alleine mit der Tatsache, dass jemand gegangen ist. Diesmal habe ich sie und das gibt mir Stärke.

      Ich ziehe meine Hose aus und tausche sie gegen eine bequeme graue Jogginghose. Als ich mir gerade ein T-Shirt überziehen will, höre ich etwas aus der Küche. Hört sich an wie Schreie.

      Mit gerunzelter Stirn öffne ich leicht meine Zimmertür, um besser zuhören zu können. Und tatsächlich. Scar kreischt wild umher, und dann steigt auch Raven mit ein. Sie klingt extrem wütend.

      Als es wieder einigermaßen still ist, gehe ich die Treppen runter und stelle mich in den Türrahmen, unsicher, was gleich auf mich zukommt.

      Raven steht am Fenster, eine Hand am Kopf, mit der andren stützt sie sich ab. Ihr Gesicht ist rot und ihre Wangen nass.

      Scar sitzt am Küchentisch, sie weint ebenfalls, nur ist ihr Gesichtsausdruck nicht so wütend, wie der von Raven. Sie sieht traurig und bedrückt aus.

      "Aiden", keucht Raven, als sie mich erblickt. Sie kommt schnell auf mich zu und schlingt ihre dünnen Arme um meine Taille, vergräbt ihr verweintes Gesicht in meiner Brust.

      Ich streiche ihr liebevoll über den Kopf und sehe zu Scar. Was, verdammt, ist hier passiert?

      Ich kann gerade nicht einschätzen, wieso die beiden weinen. Scar könnte Raven eine schlechte Nachricht überbracht haben oder sie haben sich gestritten. Ich tippe dennoch eher auf das zweite.

      "I-Ich sollte gehen", sagt Scar mit gebrochener Stimme, als sie Raven beobachtet, die bitterlich in mein T-Shirt schluchzt. Ihr Blick sieht extrem schuldbewusst aus.

      "Vielleicht solltest du das", sage ich mit einem bitteren Unterton.

      Sie nickt betroffen, geht zur Haustür und als sie den Türgriff in der Hand hat, dreht sie sich nochmal zu uns um und sagt: "Es tut mir so leid, Ravely." Dann verschwindet sie.

      Komplett verwirrt streiche ich Raven immer noch über ihr Haar und presse sie fest an meine Brust. Ich hasse es, wenn sie weint.

      Nach Momenten der Stille sage ich leise: "Wirst du mir sagen, was hier los ist?"

      Sie schnieft und drückt sich ein Stück von mir weg, nickt dann.

      "Wie ich sehe, hat es nicht mal das Glas überlebt", sage ich, als ich das kaputte Glas auf dem Boden entdecke, um die Stimmung ein wenig aufzuheitern.

      Raven lässt mich jetzt komplett los und sieht hinter sich, während sie sich die Tränen von der Wange wischt. Als sie das kaputte Glas sieht, verzieht sich ihr Gesicht wieder und sie schluchzt wieder laut los.

      "Oh Gott, Baby", sage ich und drücke sie wieder an mich. "Das ist doch nicht schlimm, ich habe tausend Gläser."

      "Nein, hast du - hast du nicht", schnieft sie in mein Shirt und ihre Stimme klingt gepresst, weil sie gegen meine Brust redet.

      Ich muss schmunzeln. "Doch, hab ich."

      "Ich werde dir ein neues kaufen."

      "Ich sagte doch gerade, dass ich tausende davon habe, Baby. Ich brauche kein - Obwohl. Doch, du solltest mir ein neues kaufen, aber bitte eins mit diesen coolen Blitzen drauf, das ich dir vor einer Weile im Supermarkt gezeigt habe."

      Ich spüre sie an meiner Brust leicht lachen. "Versprochen."

      Sachte wiege ich sie leicht, während Umarmung, hin und