Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Celine Ziegler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783738075465
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schließe die Tür leise auf und schließe sie genau so leise hinter mir. "Warte mal, ich muss mich kurz in mein Zimmer schleichen."

      Aiden lacht leise. "Okay."

      Ich streife mir die Schuhe ab, halte mir aber immer noch das Handy an mein Ohr, um Aidens Atem hören zu können. Leise gehe ich die Treppen hoch und hoffe, dass ich Margret und Dad nicht aufwecke. Obwohl es mir bei Margret egal wäre, ich will ihr nur nicht begegnen. Ich will gerade meine Zimmertür öffnen, da höre ich eine leise Stimme hinter mir.

      "Ely?"

      Ich drehe mich nach rechts und sehe Margret, wie sie ihren Kopf durch die Tür steckt und mich ansieht. Na toll, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich beachte sie nicht und öffne meine Tür.

      "Ely, bitte warte kurz."

      Ich versteife mich und halte die Luft an. Ich will nicht, dass sie Dad aufweckt, deshalb sehe ich sie an und warte bis sie etwas sagt.

      Sie kommt zu mir getappt und mir fällt auf, wie verschlafen sie aussieht. Ihre Haare sind total durcheinander und sie hat dunkle Augenringe. "Können wir bitte reden?", flüstert sie durch die Dunkelheit mit einem Sicherheitsabstand von ungefähr zwei Metern. Ihre Stimme ist flehend und kratzig.

      "Nein", sage ich reichlich unfreundlich.

      Margret sieht bedrückt nach unten und sie lässt ihre Schultern hängen. "Ely, bitte nur noch einmal. Ich möchte dir so viele Dinge erklären."

      Ich ziehe meine Brauen zusammen und sehe sie abschätzend an. "Hör auf mich so zu nennen", sage ich leise durch zusammengepresste Zähne. Ich hoffe, dass Aiden das alles nicht hören kann. "Und nein, ich werde nicht mit dir reden."

      "Es tut mir leid..."

      "War's das? Ich würde gerne schlafen gehen."

      Margret nickt betroffen und schleift langsam zu ihrer Zimmertür. "Schlaf gut... Ravely." Zum Ende hin hat sie sich angehört, als würde sie weinen. Soll sie doch weinen. Ich habe jahrelang geweint.

      Ich atme tief ein und gehe in mein Zimmer. "Da bin ich wieder", sage ich in mein Handy.

      "Raven, wer war das denn?" Aiden klingt absolut nicht mehr belustigt.

      Ich schalte Aiden auf Lautsprecher und ziehe mich aus. "Niemand von Bedeutung."

      "Niemand von Bedeutung? Das klang aber anders. Sie klang sehr... traurig."

      "Der Schein trügt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Satan so etwas wie Trauer empfinden kann."

      Kurz herrscht Stille in der Leitung. "War das deine Mum?"

      Ich gehe zu meinem Schrank und ziehe ein Shirt meines Vaters heraus. "Das war die Frau, die mir das Leben schenkte, ja."

      Ich höre Aiden tief einatmen und er sagt dann: "Möchtest du darüber reden?"

      Nachdem ich mir das Shirt übergezogen habe, halte ich mir das Handy wieder an das Ohr, schalte das Licht aus und lege mich ins Bett. "Ich weiß nicht. Ich glaube nicht."

      "Hast du denn mit Scar darüber geredet?"

      "Nein, wie denn auch?"

      "Dann rede jetzt mit mir darüber."

      Ich decke mich zu und starre an die Decke. "Wieso? Was würde das bringen?"

      "Du kannst nicht ständig alles in dich hineinfressen. Ich bin hier und du kannst mit mir darüber reden. Glaub mir, danach fühlst du dich befreiter."

      Ich seufze und beiße mir auf die Wange. Ich denke, er hat Recht. Vielleicht kann er mir ja sagen, wie ich damit umgehen soll, dass sie wieder da ist und mein Vater sich so gut mit ihr versteht.

      Also erzähle ich ihm davon, wie ich nach Hause gekommen bin und meine Mutter am Esstisch saß und mich angrinste. Wie sie sich bei mir entschuldigt hat und weinte. Ich erzähle, wie mein Vater sie in Schutz nahm und ich am Ende nur noch für mich allein kämpfte. Davon, dass sie ein Zimmer bei uns hat und ich sie vorhin mit meinem Vater kichern hören habe, bevor ich zu Scars Party gegangen bin.

      "Das ist eine ganz schön beschissene Situation", sagt Aiden, nachdem ich ihm alles erzählt habe. "Und du denkst, du kannst deiner Mutter niemals verzeihen?"

      "Nein, auf keinen Fall. Es ist einfach unmöglich, selbst, wenn ich es wollen würde. Ich hätte zu schlimme Bilder von ihr vor meinem Auge, jedes Mal, wenn ich sie sehen würde."

      Während ich Aiden alles erzählt habe, hat er mich komischerweise nicht einmal gefragt, was Margret mir und meinem Vater eigentlich angetan hat. Wahrscheinlich will er mir nicht zu nahe treten und ich muss ehrlich sagen, dass ich das gut finde.

      "Das kann ich absolut nachvollziehen. Aber... ich weiß nicht, vielleicht solltest du ihr morgen - beziehungsweise heute einfach nochmal zuhören und ihre Seite der Geschichte hören. Vielleicht erklärt sich dann ihr Verhalten von damals."

      "Ich glaube nicht, dass das überhaupt möglich ist. Sie ist einfach... es ist einfach unmöglich."

      "Ich finde, dass du das tun solltest. Aber reden wir über etwas anderes. Ich merke, dass das Thema dich ganz schön anpisst." Er lacht. "Was machst du morgen?"

      Ich gähne und lege mich auf die Seite. "Scar ihr gut durchdachtes Geschenk überreichen und dann - hm, weiß ich noch nicht. Du? Oh nein, stopp. Du gehst ja an den tollen Strand."

      "Richtig." Er lacht und gähnt ebenfalls. "Ich bin todmüde. Kaum zu glauben, dass es schon ein Uhr ist."

      Ich schaue auf die Uhr an meiner Wand und tatsächlich ist es schon ein Uhr nachts. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass die Zeit so schnell vergangen ist, während wir telefoniert haben. "Willst du schlafen?", frage ich leise und versuche, nicht ganz zu enttäuscht zu klingen, obwohl ich selbst total müde bin.

      "Ich schlafe ein Drittel meines Lebens, es muss nicht unbedingt genau jetzt sein, obwohl ich wahrscheinlich in weniger als zwanzig Minuten mein Bewusstsein verlieren werde."

      Ich lache leise und schließe meine Augen. "Also willst du nicht schlafen?"

      "Willst du denn schlafen?"

      "Eigentlich schon. Du solltest mir eine Geschichte erzählen, damit wir nicht auflegen müssen, aber ich gleichzeitig einschlafen kann. Ja, das ist eine fantastische Idee."

      Aiden lacht leise. "Okay, schließ die Augen."

      "Schon erledigt."

      "Perfekt. Also..." Aiden erzählt von einer Geschichte mit einer Prinzessin, die auf einen königlichen Ball geht, um ihre heimliche Liebe zu treffen. Sie trifft dort auf einen Dorftrottel, der versucht, ihr zu imponieren. Er stellt sich dann aber als totaler Depp heraus. Bei dieser Szene musste ich grinsen, denn ich weiß, dass er auf Danny anspielt. Irgendwann schlafe ich ein. Auch Aiden, der kein Wort mehr sagt, scheint eingeschlafen zu sein. Ich höre nur noch seinen regelmäßigen Atem. Das beruhigt mich unheimlich. Ich lausche ihm die ganze Nacht und stelle mir vor, er würde neben mir liegen.

      Leider muss ich am nächsten Morgen feststellen, dass mein Handyakku über Nacht leer gegangen und mein Handy aus ist. Stöhnend wuchte ich mich aus dem Bett und krame mein Ladekabel aus meiner Tasche. Nachdem ich mir eine Jogginghose angezogen und mein Handy zum Laden angesteckt habe, laufe ich die Treppen zur Küche hinunter. Bei dem Gedanken daran, wie ich letzte Nacht mit Aiden am Handy zusammen eingeschlafen bin, muss ich lächeln. Das könnte ich jede Nacht machen.

      "Guten Morgen, Schatz", grüßt mich mein Vater, als ich in die Küche watschle. "Oder sollte ich eher sagen guten Mittag? Der Geburtstag ging anscheinend lang gestern."

      Ich schüttle den Kopf und fülle mir aufgebrühten Kaffee in eine Tasse. "Nein, ich bin um halb elf nach Hause gekommen. Ich hab nur letzte Nacht noch lange... gelesen."

      "Oh, ach so. Was hast du heute geplant?" Er faltet seine Zeitung zusammen und sieht mich lächelnd an. Ich habe ihn so sehr vermisst.

      Ich nehme einen Schluck von dem Kaffee. "Ich werde zu Scar gehen und ihr mein Geschenk geben. Ansonsten habe ich noch nichts