Mission Adam. Michael Gallo. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Gallo
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847689973
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immer, hatte. seine Hände, mit den grell goldschimmernden Steinen berührten fast unmerklich die Oberfläche des Gelees, in dem Adam immer noch eingehüllt war, und urplötzlich veränderte sich die Rosafärbung der transparenten Masse in ein sanftes Grün.

      Adam war nicht mehr in der Lage diese letzte Aktion zu analysieren, geschweige eine Frage zu stellen, denn sogleich fiel er erneut in einen tiefen Schlaf.

      2.

      Der Gestank war unbeschreiblich. Hier kamen wirklich alle Duftnuancen zusammen die man sich eigentlich nie wirklich wünscht durch die Nase zu inhalieren. Das Aroma von Urin, Kot, und Erbrochenem lag in der Luft.

      Es war stockfinster. Das einzige Licht kam von einer in tiefem Rot getauchten, runden, an der Decke hängenden Lampe die sich unablässig drehte. Und das alle zehn Meter, soweit bis sich diese blinkende Lichterkette irgendwo im Dunkel verlor. Das einzige Geräusch in diesem Raum war das, von leise rotierenden Lüftungsventilatoren. Ein schriller Alarm Ton, gleich aufheulender Sirenen unmittelbar vor einem Bombenangriff lies diese morbide Szenerie abrupt beenden. Mit dem Heulton gingen überall gleisend helle neonähnliche Lichter an der Decke an, und gleichzeitig erlosch die rote Lichterkette. Jetzt erst im Hellen sah man das Ausmaß dieses Raumes. Beinahe fünfhundert Meter lang, zwei Fußballfelder breit, und gut und gern Zwölf Meter hoch. Beinahe zeitgleich mit dem Heulton und dem Einschalten dieser grellen Beleuchtung erhoben sich synchron über den ganzen Raum verteilt Hunderte von kahlrasierten menschlichen Köpfen.

      Schlafquartier und Unterbringungslager von Hunderten Arbeitern. Geschlichtet in 4er Reihen wie Sardinen in einer Dose auf schwarzen faustdicken Isoliermatten, die auf vierzig Zentimeter hohen, metallenen Bettgestellen lagen. Zwischen den Schlafkojen standen in regelmäßigen Abständen sarggroße, ein Meter hohe offene Behälter die an Futtertröge erinnerten. Es waren Futtertröge. Tief verkrusteter Dreck von unzähligen Mahlzeiten überzog diese Behälter.

      Zwischen den Lagern fanden sich teilweise Reste von den Mahlzeiten und auf den Gängen sammelte eine tiefe Furche im Boden, gleich einer betonierten Dachrinne, die flüssigen Ausscheidungsprodukte auf, bis sie etwa alle zwanzig Meter in einem Gully im Boden verschwanden. Vis a vis der Abläufe erinnerten zwei meterhohe Wände an Umkleidekabinen in Kaufhäusern, die aber mit einer Sitzgelegenheit verbunden waren und am Boden in einem faustgroßen Loch endeten. Donnerbalken. Unmittelbar daneben hing jeweils ein, ein Meter langer Schlauch aus den Wänden aus dem stetig in einem leichten Fluss Wasser rann.

      Der grelle Heulton endete urplötzlich, bis dahin waren noch alle Anwesenden wie Schaufensterpuppen regungslos aufrecht sitzend auf ihren Schlafunterlagen verharrt. Jetzt ertönte ein schriller Pfiff, als würde ein Fußballspiel angepfiffen, und in derselben Sekunde standen alle 1.250 Glatzköpfe regungslos neben ihren Betten. Die Szene erinnerte an einen US-Marine Zombiefilm. Noch unheimlicher als der Zustand das es sich hier nicht um toptrainierte Elitesoldaten sondern um augenscheinlich apathisch wirkende Geschöpfe handelte, war, das bis auf einen Unterschied alle komplett identisch aussahen. Klone.

      Der einzige Unterschied lag darin das drei Reihen aus Männern bestanden, und die vierte Reihe aus Frauen, von denen, unnötig zu erwähnen, auch alle identische Kopien waren. Eingehüllt in hellgraue Overalls, mit schwarzen Arbeitsstiefeln stand nun diese Ameisenarmee, mit halbverdrecken Gesichtern, schmutzverschmierten Overalls, und einem Gestank der in der Luft lag, bei dem kein normaler Mensch auch nur eine Sekunde ruhig hätte stehen können, da. Wartend auf den nächsten Befehlston. Der sich in einer Folge von drei grellen Pfiffen, akustisch seinen Weg durch diese große Halle bahnte.

      Wie von Gespensterhand, drehten sich alle synchron mit dem Gesicht in eine Richtung und schlurften den Gang entlang. Als wären unsichtbare Hinweistafeln aufgestellt, teilte sich plötzlich die Reihe. Die einen gingen weiter gerade aus und ca. fünfzig Personen bogen jeweils zu beiden Seiten nach links und rechts ab. Die gleiche Szene wiederholte sich alle vierzig Meter. Bis nach nicht einmal drei Minuten alle aus dieser riesigen Halle in angedockte Container verladen waren.

      Die Elektromotoren surrten auf und die Türen schlossen sich.

      Nach einem lauten Knall und dem Lösen der Verankerungsbolzen, starteten die Turbinen und fünfundzwanzig Shuttles mit Klonarbeitern, nur zu einem Zweck erschaffen, gleiteten lautlos aus der geostationären Umlaufbahn vom Mutterschiff in Richtung Planet Deneb, im Sternbild Schwan. Es würde ein weiterer wirtschaftlich erfolgreicher Tag, im Dasein der Alvarer werden.

      Alvares, ein mittlerweile ausgedörrter Wüstenplanet am anderen Ende unserer Milchstraße, und ein vielfaches älter als unsere bekannte Erde, brachte einst eine der aufstrebensten Zivilisationen hervor.

      Die Alvarer waren vom Körperbau eher kleinere gedrungene Wesen mit rundlichen Köpfen, einem schwarzen Haaransatz der jedoch mehr ein Flaum war und eher an einen Pelz erinnerte, kleine rabenschwarze Augen und Münder mit schwulstigen Lippen. Als Nasen hatte die Evolution hier nur zwei kleine Löcher in der Haut vorgesehen, die sich wie Fischkiemen öffnen und schließen Liesen. Hauptmerkmal dieser Rasse waren jedoch ihre Ohren, die von der Größe fast ein Drittel ihres Kopfes ausmachten und ebenfalls vom Kopf übergehend mit diesem schwarzen Pelz überzogen waren. Als wäre es von der Evolution geplant gewesen, das dieses Volk eines Tages mehr sein Gehör als seine Augen gebrauchen würde, um besser unter Tage arbeiten zu können.

      Alvares war reich an Bodenschätzen und hatte eine vielfältige Flora und Fauna, nicht unähnlich der Erde. Alles änderte sich jedoch schlagartig, als man auf diesem Planeten eine der wichtigsten Energielieferanten des Universums entdeckte. Kursiterz.

      Kursiterz, ist sehr selten im Universum, und das wahrscheinlich nicht ohne Grund. Ein tiefgraues Steinerz, das relativ unspektakulär erscheint wenn man es aus dem Berg fördert. Jedoch mit der richtigen Verarbeitung und Verhüttung, entstehen zwei Dinge. Die zugleich härteste, leichteste und flexibelste Metallverbindung die man sich vorstellen kann. Ein zehntel Millimeter dünn hält Kursit der Sprengkraft einer Granate stand. Einmal in eine Form gebracht kehrt das Metall immer wieder in seine Ausgangsform zurück. Sehr effektiv bei zerstörten oder verunfallten Geräten, Maschinen oder Schiffen.

      Und zum Zweiten das Abfallprodukt der Verhüttung, die ausgewaschene Schlacke des Erzes. Paran. Hochstrahlende kleine Kristalle die das 10.000 fache von spaltbarem Uran an Energie liefern. Mit diesem Rohstoff schoss die Entwicklung und der Wohlstand der alvarischen Zivilisation in Höhen, das es für das einzelne Individuum unmöglich war, geistig mitzuhalten. Das war aber nicht der einzige Preis den das Volk für diesen Wohlstand und technischen Fortschritt zahlte, denn Paran hat eine Strahlungsintensität, das Arbeiter die Kursit schmolzen und abschöpften, im Schnitt eine Lebenserwartung von fünf Jahren hatten. Die Arbeit Maschinen oder Robotern zu übergeben war nicht möglich, da ausschließlich nur während des Schmelzvorgangs, wenn Kursit in flüssige Form gebracht wurde, aus unerklärlichen Gründen starke elektromagnetische Strahlung austrat, gleich einem kleinen Sonnensturm, und somit die Frage sich gar nie stellte.

      Denn elektromagnetische Strahlung legt jegliche Maschine lahm die Elektrizität als Energiequelle benutzt.

      Am Zenit ihrer wirtschaftlich und technischen Entwicklung angekommen, und Millionen tödlich verstrahlter Arbeiter später, bemerkten die Alvarer zu spät, das ihre Gier nach Wohlstand, Fortschritt und Reichtum dazu geführt hatten, das sie ihren Heimatplaneten an den Rand des Kollaps gebracht hatten. Von der üppigen Fauna und Flora war nicht mehr viel übrig. Die Elemente des Planeten spielten zunehmend verrückt und die Atmosphäre ihrer Heimat war über den langen Zeitraum des Aufschwungs zu einer hochgradig verstrahlten Seifenblase geworden.

      So wurden die Alvarer gezwungen ihre Heimat zu verlassen, und ihr neues Zuhause wurde der Raum. Dank des Kursits war es ihnen möglich Raumschiffe zu bauen, die an Größe und Effektivität alles Bekannte in den Schatten stellten. Jedoch war ihr Energielieferant Paran kein unendliches Produkt, und so wurden sie vor die Wahl gestellt. Ansiedeln auf einem neuen Planeten und von Null anfangen, ohne Paran. Oder sich wie Tramper auf den Weg zu machen und das Universum abzuklappern auf der Suche nach ihrer Wohlstandsdroge.

      Sie entschieden sich für letzteres, und so startete eine Armada aus Zwölf großen Generationsraumschiffen, jedes das Fassungsvermögen