Tales of Tigalla. Martin Vater. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin Vater
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847689904
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unserer vier überdimensionalen Freunde war...

      Was mich wiederum dazu veranlasste, Überlegungen darüber anzustellen, welches Verhalten denn nun eigentlich von uns angebracht wäre...

      Doch auch diese zwanghafte Situation löste sich schon bald in Wohlgefallen auf, als der Älteste der Napylonier, ich glaube sein Name war Ribaddi oder so ähnlich, begann, mit dem seltsamen Wesen zu kommunizieren, indem er „Hattikupar!“ rief und die Anderen drei darauf erwiderten:

      „Asieh Ettuh!“

      Heimlich schielte ich nun auf die Schrift, um zu erfahren, was das wohl bedeuten mochte...

      Schnell fand ich heraus, dass diese eigenartige Begrüßungszeremonie wohl sinngemäß soviel bedeuten sollte, wie: „Unsere Körper und unsere Seelen für dich!“

      Entsetzt blickte ich wieder auf das Wesen, bereits in der Erwartung gleich Zeuge einer rituellen Opferung oder dergleichen zu werden, als dieses schließlich den Mund öffnete und mit einer Stimme auf die freundliche Geste reagierte, welche einem die Ehrfurcht bis in die letzten Spitzen der Knochen trieb...

      Mit vielen verschiedenen Stimmen, sowohl Männlichen, als auch Weiblichen, in einer Stimme gebündelt, sprach es mit hallendem Klang:

      „A Sopajah immen men rah!“

      Übersetzung: „Und meine Hände über euch!“

      Für einen Moment lang stockte mir der Atem und meinen Männern ging es spürbar ähnlich...

      Niemand wagte auch nur ein Wort zu sprechen...

      Zu beeindruckend war die Szene, zu magisch die Atmosphäre...

      Wir alle fühlten, dass dieses Wesen da vor uns, obwohl so unscheinbar, mit Abstand das Mächtigste gewesen sein musste, was wir jemals sahen...

      Ich wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund dachte ich mir, so würde es sich vermutlich anfühlen, wenn man vor seinen Schöpfer treten könnte...

      Und als dieses himmlische Geschöpf mich dann auch noch mit seinen durchdringenden Augen ansah, war es um mich geschehen...

      Tränen füllten plötzlich meine Augen, meine Knie wurden weich, meine Hände begannen zu schwitzen, beinahe jede Kontrolle über meine Körperfunktionen entglitt mir...

      Es war als könne dieses Wesen durch mich hindurch sehen, tief in uns hinein...

      Noch nie zuvor wirkte ein Augenblick in meinem Leben derart emotional auf mein Empfinden...

      Um genau zu sein konnte ich mich an überhaupt keinen Moment in der Vergangenheit entsinnen, an dem ich einmal geweint hatte...

      Obwohl mir schon soviel Leid begegnet war und doch tat ich es jetzt und das auch noch, ohne einen ersichtlichen Grund...

      Es sprudelte einfach aus mir heraus, wie eine Last, die von meinen Schultern genommen wurde...

      Diese göttliche Präsenz reinigte meine Seele und wusch alles Unglück und Elend, allen Kummer und allen Schmerz einfach heraus, mit einem einzigen Blick, der endlos zu sein schien...

      Zwar verstand ich dabei weder das Prinzip, noch den Grund welcher dahinter stecken mochte, trotzdem war das befreiende Gefühl dieser eindeutig wohlwollenden Geste überwältigend...

      Dann schließlich hörte ich es...

      Tausend sanfte Stimmen, begannen in meinem Kopf zu sprechen...

      Zuerst flüsterten sie nur, doch dann wurden sie lauter und deutlicher und plötzlich erkannte ich, dass die Gestalt vor uns offenbar durch bloße Telepathie mit mir kommunizierte...

      Ohne jeden Zweifel war ER es der mit mir sprach, mit meinem Geist verwuchs...

      Und ER war kein Geringerer als...

      Der Herr und Meister allen Lebens...

      Und das waren die Worte, die meine Seele förmlich zu reanimieren schienen:

      „Fürchte dich nicht, mein Sohn...Viele Gefahren liegen hinter dir und viel musstest du riskieren, um bis hierher zu kommen...Jetzt bist du erst einmal in Sicherheit...Deine Mühe zahlt sich nun aus und deine Wunden werden versorgt werden...Dein Geist ist gepeinigt, von Schmerz und Strapazen...Zu viel musstest du ertragen und hast es dennoch stets für dich behalten...Ich werde dir helfen, die schwere Bürde besser zu ertragen, welche dir und deinen Männern auferlegt worden ist...Doch auch ich bin auf eure Hilfe angewiesen, denn es droht ein unheilvolles Übel, diese Welt zu vernichten...Diese, meine Welt, durch mich erschaffen und nun durch meine eigenen Kinder bedroht...Ich kann Vieles, bin Vieles, doch steht es selbst mir nicht zu, zu richten...Jedes Lebewesen muss das Recht eingeräumt bekommen, selbst zu wählen wohin der Weg gehen soll, möge er ins Dunkel oder ins Licht führen...Meine Macht besteht einzig und allein darin, die Gleichgewichte zu verwalten...Leben zu schenken, wenn Eines erlischt oder Trost zu spenden, wo die Verzweiflung droht zu siegen...Meine Kraft ist begrenzt, genau wie eure, doch vertraue ich in die Stärke meiner guten Kinder, auf dass sie mir helfen mögen, wieder Ordnung zu schaffen...Eure Bereitschaft Hilfe zu leisten ist geschätzt und wird dringend benötigt, auch für jene armen Geschöpfe, welche ihr hier vor euch seht...Sie sind weise sowie besonnen, doch können sie nichts ahnen von den Gefahren die ihre Welt bedrohen...Ich bitte euch, helft mir ihnen zu helfen, denn die Zeit drängt...Ich liebe jedes meiner Kinder gleichermaßen, doch leider gibt es in diesen Zeiten zu viele, die dem Schatten verfallen sind...Zu schwach, um den richtigen Weg zu sehen, zu traurig, um Liebe zu verspüren...Ihr seid anders, ihr alle seid anders...Deshalb seid ihr hier...Deshalb bin ich hier...Große Erwartungen werden an euch gestellt, doch seid ihr in eurem verzweifelten Kampf nun nicht mehr ganz allein...Ich werde helfen so gut ich kann, um euch zu entlasten...Ich werde heilen, wo der Schmerz nicht weichen will, doch kämpfen kann ich nicht...Ein Leben ist zu kostbar, um es gewaltsam zu beenden...Eine Lektion, die leider viele Menschen auf der Erde nicht mehr lernen wollen...Doch ihr seid anders...Ich sehe in eure Seelen und sie haben Angst, haben Zweifel...Das verstehe ich, aber ihr müsst an euch glauben und in eure Fähigkeiten vertrauen...Gemeinsam werden wir einen Weg finden, der für alle akzeptabel ist...Viele Leben werden auf der Strecke bleiben, viele Seelen verloren sein, es lässt sich nicht mehr verhindern, zu fortgeschritten scheint bereits der Zerfall der alten Ordnung...Aber am Ende wird die Sonne erneut erstrahlen...Was einst verblichen, wird wieder von Neuem erblühen und alte Wunden werden für immer verschlossen...Wo Licht ist, ist auch immer Schatten und umgekehrt...Wo Leben geht, wird Neues entstehen...Solange meine Kraft nicht schwindet...Doch schwindet diese Welt, schwindet mit ihr auch mein Einfluss und dies würde eine kosmische Katastrophe ungeahnten Ausmaßes mit sich ziehen...Wir dürfen so etwas nicht zulassen, um den Willen aller Lebewesen, diesseits und jenseits eurer Welten...Es gibt so Vieles, dass ihr nicht wissen könnt, so Vieles, was ihr noch lernen müsst, aber die Zeit ist knapp und mein Besuch auf diesem Planeten neigt sich dem Ende zu...Die Tigalla, meine engsten Vertrauten, von mir persönlich unterwiesen, werden euch ebenfalls beistehen, denn sie sind die Weisesten unter uns...Doch zunächst einmal, müsst ihr die Napylonier über euren Wissensstand aufklären...Die alte Schrift wird euch dabei ebenfalls von großem Nutzen sein...In der Zwischenzeit werde ich einige sehr wichtige Dinge zu entscheiden haben, welche zum derzeitigen Augenblick allerdings nicht von Belangen für eure Sache sind, noch nicht...Ich habe eure Brüder, die Napylonier, bereits im Groben über eure Mission hier aufgeklärt und sie werden euch zuhören, von euch lernen, wie auch ihr einst euren Lehrmeister hattet...Die Mächte gleichen sich an diesem Punkt aus und sie ergänzen sich...Ihr habt eure Technologien und kennt deren Zerstörungskraft und die Napylonier werden euch helfen, mehr in eure Sinne zu vertrauen...Eine ungleiche Gemeinschaft formt sich nun aus den einstigen Trümmern eurer vergangenen Tage...Der Mensch hat zulange nach Macht und Reichtum gestrebt, zu viel geforscht, anstatt wie die Napylonier in Frieden und Eintracht mit der Natur zu leben...Dies war euer Weg und die Napylonier gingen den Ihren...Vereint nun die Kulturen, verwurzelt euer Wissen und bündelt eure verschiedenen Künste zu einer Einzigen,