Doch Rick sah ihn nur entschuldigend an.
Desith riss schockiert die Augen auf. »Du willst nichts tun?«
Seufzend ließ Rick die Schultern hängen. »Desi…«
»Nein!« Wütend entzog er sich Ricks Hand, die beruhigend nach seinem Arm gegriffen hatte. »Wir müssen sie warnen, Rick! Wenn du es nicht tust, dann tu ich es!«
»Das ist Hochverrat, das weißt du«, zischte Rick ihn an. »Du hast König Melecay die Treue geschworen, Desith, du kannst jetzt nicht seinen Feind warnen!«
Desith schraubte trotzig. »Mir doch egal!« Dann wirbelte er herum. »Dann gehe ich eben allein!«
Rick packte ihn und zog ihn entschlossen an sich heran. »Das wirst du nicht tun. Desith!«
Sein kleiner Wildfang wehrte sich wieder aus Leibeskräften, sodass Rick ihn an den schmalen Schultern packte und grob die Hände zusammendrückte.
Mit einem stummen Schrei zuckte Desith zusammen und versuchte, dem Schmerz zu entkommen.
»Du hörst mir jetzt zu!«, schärfte Rick ihm leise ein. »Das ist kein Spaß, Desith, wenn du den Kaiser warnst, begehst du Verrat, und Melecay wird dir den Kopf abschlagen lassen! Verstehst du? Er wird nicht ruhen, bis er dich in die Finger bekommt.«
Verzweifelt sah Desith zu ihm auf, sein hoffnungsloser Blick ließ Rick schwer seufzen.
»Du hast dich dafür entschieden, meinem Vater die Treue zu schwören«, betonte Rick noch einmal ernst. »Seine Feinde sind jetzt auch deine Feinde. Jeder Feind. Auch jene, die mal deine Freunde oder Familie waren. Du kannst nicht einfach nach Belieben jeden Tag deine Meinung ändern. Niemand verrät den Großkönig!«
Desith sah ihn flehend an. »Aber … er ist doch mein Vater, Rick!« Ratlos schüttelte er den Kopf, in seinen eisblauen Augen schimmerten kindliche Tränen. »Ganz gleich, was zwischen mir und ihm vorgefallen ist, ich kann nicht zulassen, dass er stirbt. Und nicht nur er. Alle. Sie werden auch meine Mutter und Geschwister …« Er brach ab, konnte es nicht einmal denken, und begann zu zittern. »Oh Götter, ich kann das nicht zu lassen.«
Rick konnte ihn gut verstehen. Sehr gut sogar. Aber ihnen waren die Hände gebunden, sie mussten sich dem Willen des Großkönigs beugen – oder den Preis ihres Lebens für ihren Verrat zahlen.
»Ich weiß«, seufzte er und zog Desith an sich heran, »ich weiß, das ist schwer. Aber ich kann nicht zulassen, dass du dich wegen deines Vaters zum Hochverräter machst. Das kann ich einfach nicht. Du gehörst jetzt hierher, Desith. So hast du es gewollt. Melecay wird deine Treue erwarten.«
Desith schluchzte an seiner Brust und krallte die Hände in seinen Rücken. »Was habe ich nur getan, Rick? Was haben wir getan?«
Rick wurde das Herz schwer. »Ich … weiß es nicht, Desi. Es tut mir leid.«
Soweit hätte es niemals kommen dürfen.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.