Der geheimnisvolle Unbekannte. Carmen Sommer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carmen Sommer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753193069
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war es auch. Konstantin machte das ganz hervorragend. Es machte Hanna richtig Spaß und als sie wieder zu Hause ankamen, fühlte sie sich irgendwie befreiter.

      „Na, wie war es für dich?“, wollte Konstantin wissen.

      „Es war gut. Besser, als ich gedacht hatte. Ja, es hat mir richtig gut getan.“

      „Würdest du wieder mit mir eine Runde drehen? Auch wenn wir unterwegs kaum geredet haben.“

      „Jeder Zeit. Sag einfach wann. Und schweigend neben dir herzulaufen, finde ich nicht schlimm, denn ich hätte auch kaum Puste gehabt“, lächelte sie ihn an.

      „Konntest du dich etwas ablenken? Von deinen Gedanken befreien und einiges hinter dir lassen?“, schaute Konstantin sie fragend an.

      „Was meinst du? Wieso fragst du?“

      „Nun, mir hat das Laufen damals sehr viel gebracht, als ich in einer Krise steckte.“

      „Wirklich? Ich freue mich, dass du sie überwunden hast. Aber wieso denkst du, dass ich in einer Krise stecke? Hat Katharina geplaudert?“

      „Nein. Sie hat nur eine Andeutung gemacht. Irgendetwas beschäftigt dich anscheinend. Mehr hat sie nicht verraten. Hoffentlich bekommt sie jetzt keinen Ärger?“

      „Nein. Sie meint es ja nur gut. Aber, es ist alles in Ordnung“, schüttelte Hanna den Kopf.

      „Ist das so? Wenn du reden willst? Ich bin ein guter Zuhörer“, bot sich Konstantin an.

      „Ich sagte doch. Es ist alles in Ordnung. Das ganze liegt auch schon viele Jahre zurück. Ich bin darüber hinweg.“

      „Ok. Hab es nur gut gemeint. Also sehen wir uns wieder?“

      „Aber ja. Vielleicht übermorgen, nach der Arbeit?“

      „Super. Ich bin gegen 19.00 Uhr da. Hab noch einen schönen Tag, Hanna. Tschau.“

      „Tschau, Konstantin. Danke, den wünsch ich dir auch.“

      „Na, wie war es?“, grinste Katharina sie an.

      „Was ist eigentlich mit dir los? Was willst du denn hören?“

      „Nichts. Konstantin ist nett, oder?“

      „Ja. Das heißt aber nicht, dass ich ihm gleich um den Hals falle. Ich bin nicht verliebt in ihn, wenn du das annimmst.“

      „Nein. Natürlich nicht. Aber, es wäre schön, wenn du dich wieder verlieben könntest. Du kannst auch nicht ewig allein bleiben und Konstantin ist ein toller Mann“, schaute Katharina sie mitfühlend an.

      „Ich weiß. Aber der Richtige ist noch nicht gekommen.“

      „Da gibt es Jonathan, ein wundervoller Mann, und da ist dieser faszinierende Mann Konstantin, den du gerade erst kennenlernst und mit dem du dich doch anscheinend gut verstehst. Also zwei Männer, denen du auch nicht egal bist. Da ist keiner dabei, der dein Herz berührt?“

      „Ich mag sie, beide. Doch ich bin in keinen der beiden verliebt.“

      „Also ist der Funke nicht übergesprungen, wie man so schön sagt? Das ist echt schade. Ich kenne Jonathan nicht, aber dafür Konstantin und er hätte es verdient, wieder glücklich zu sein“, versuchte es Katharina wieder.

      „Tut mir leid für ihn. Er wird schon noch die passende Frau finden. Ist denn bei dir der Funke übergesprungen, Katharina? Lass mir einfach noch Zeit.“

      „Wie lange noch? Wie lange trauerst du Liam noch hinterher?“

      „Keine Ahnung. Und wie lange trauerst du noch um David? Du siehst, ich könnte dich dasselbe fragen.“

      Hanna ging unter die Dusche. Sie wollte dieses Gespräch nicht mehr weiterführen. Es führte zu nichts.

      „Du hast recht, Hanna. Ich werde nie wieder davon anfangen“, entschuldigte sich Katharina, als Hanna vom duschen zurückkam.

      „Ist schon in Ordnung. Ich weiß ja, dass du es nur gut meinst. Aber, dieses Thema sollten wir im Moment so schnell nicht wieder ansprechen. Du weißt, was ich für Liam empfinde. Ich kann meine Gefühle nicht einfach abstellen, auch wenn es schon Jahre her ist. Er ist einfach der Mann, den ich liebe, der ständig in meinen Träumen erscheint und mit dem ich mein Leben teilen möchte.“

      „Ich weiß. Tut mir leid“, nahm Katharina sie in den Arm.

      „ Hast du noch was geplant für heute?“, wollte Hanna von ihr wissen.

      „Nein, nichts bestimmtes. Aber wenn du willst, könnten wir wieder zu diesem Cafe am See gehen?“

      „Gute Idee. Es ist so herrliches Wetter. Das sollten wir noch ausnutzen“, stimmte Hanna zu.

      Im gleichen Moment, als die beiden aufbrechen wollten, meldeten sich die Freunde. Als sie hörten, dass die beiden zum See gehen wollten, entschlossen sie sich kurzfristig mitzukommen. So traf man sich vor dem Cafe. Zuerst schlenderte man um den See herum, trank eine Kleinigkeit im Cafe und setzte sich später ins warme Gras, nahe des Wassers.

      „Ich soll dir von Colin ausrichten, dass er sich freut, dass dir die Wohnung und vor allem dieses Zimmer gefällt. Es ist ihm sehr wichtig, dass du dich wohlfühlst“, berichtete Mathis Hanna.

      „Wirklich? Wieso ich? Katharina wohnt ja auch dort?“, staunte Hanna.

      „Das weiß er ja. Ihr habe ich schon einen lieben Gruß ausgerichtet. Doch Colin hat mich gebeten, dir mitzuteilen, dass ihm sehr daran liegt, dass du dich auch hier zu Hause fühlst. Ich finde es schön, dass er sich so um euch sorgt. Ich wäre nur froh, dass sich auch jemand so um Colin sorgt. Er hätte etwas Glück verdient. Ich glaube, du würdest ihm gefallen“, nickte Mathis.

      „Woher willst du das wissen? Ich meine, dass ich ihm gefallen würde?“

      „Er ist mein Freund, auch wenn wir uns ein paar Jahre zwischendrin nicht gesehen haben, kenne ich seinen Geschmack. Der hat sich nicht verändert“, lächelte Mathis.

      „Wirklich? Bist du dir da so sicher? Dieser Mann kommt mir etwas geheimnisvoll vor. Er kennt meinen Geschmack, richtet extra für mich ein Zimmer ein und sorgt sich darum, dass ich mich, ich meine natürlich wir uns hier wohlfühlen. Findest du das nicht auch merkwürdig?“

      „Nein, eigentlich nicht. Ich kenne ihn schon ewig und weiß, dass er sich immer schon um andere gesorgt und gekümmert hat. Also, warum nicht auch um euch. Kann sein, dass es bei dir nochmal ein bisschen anderes ist, weil du ja auch in seiner Wohnung lebst. Er möchte einfach, dass du dich wohl fühlst, deshalb macht er sich solche Gedanken um dich. Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Colin erzählt mir alles. Wenn es da was gäbe, würde ich es wissen. Also, er ist nicht so geheimnisvoll, wie du annimmst. Aber ich werde ihn fragen, wenn ich ihn demnächst wiedersehe.“

      „Ihr trefft euch?“, horchte Hanna auf.

      „Ja. Ich werde ihn besuchen.“

      „Wann?“

      „In ein paar Wochen. Den genauen Termin wissen wir noch nicht“, schüttelte Mathis mit dem Kopf.

      „Könntest du nicht dafür sorgen, dass er hierher kommt? Ich möchte ihn so gerne kennenlernen“, bat Hanna.

      „Versuchen kann ich es, aber ich denke, dass er es ablehnen wird.“

      „Warum? Will er uns nicht auch mal persönlich kennenlernen?“

      „Ich denke nicht, dass er das nicht will, aber Colin lebte, seit er nach Jahren wieder zurückkam, nur für seine Arbeit. Er hatte immer viel zu tun und wenig Zeit für privates. Der neue Job nimmt ihn sehr in Beschlag. Seitdem hat er gar kein Privatleben mehr. Colin lebt sehr zurückgezogen. Früher war das mal anders. Wenn ich so darüber nachdenke, hat er sich vielleicht doch in der Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, verändert“, legte Mathis die Stirn in Falten.

      „Er war also früher anders?“

      „Schon.