»Mag sein, Imke. Aber ich sehe mich in erster Linie als Trainerin, nicht mehr als Spielerin.«
»Aber du hast bestimmt früher in höherklassigen Mannschaften gespielt, oder?«
Überrascht beobachtete Imke, dass Hannah für einige Sekunden die Augen schloss. Als Hannah die Augen wieder öffnete, schimmerten sie feucht. Verstohlen wischte sie mit den Fingern über die Augen.
Imke schluckte. Was ist denn nun los?
Hannah räusperte sich und sah Imke mit einem schiefen Lächeln an. »Manchmal bekommt man im Leben Chancen, die man entweder ergreift oder liegen lässt. Ich hoffe, du machst es besser als ich.«
Imke vernahm Wehmut aus der Antwort und sah ihre Trainerin fragend an, doch die hatte inzwischen ihre Sporttasche in die Hand genommen. »Es ist spät. Ich muss das Training noch vorbereiten. Frag deine Eltern, ob sie Samstagabend Zeit für mich haben.«
Die Männer der zweiten Mannschaft waren zunächst nicht begeistert, den Platz zu teilen. Frank, der Trainer und Ehemann von Spielerin Viola, sah aber ein, dass die Frauen letztlich im gleichen Boot saßen wie sie. Alle hatten sich der ersten Mannschaft unterzuordnen. Mit dieser Philosophie trat der Vorstand in dieser Saison an und stieß damit viele langjährige Winkelbacher Fußballer vor den Kopf.
Hannah schlug gleich im nächsten Training vor, ein Trainingsspielchen gegeneinander auszutragen. Alle waren zunächst skeptisch. Die Frauen hatten Angst, dass die Männer zu hart spielten – die Männer meinten, dass Frauen sie nicht forderten.
Hannah setzte sich durch und es dauerte nicht lange, bis fast alle ihre Vorurteile und Bedenken beiseitelegten. Die Männer gewannen zwar das erste Spiel und doch erkannten sie an, dass die Frauen ausgezeichnet mitspielten.
Sie hatten eine Menge Spaß, zumal es einige Pärchen innerhalb der beiden Teams gab. Das Lachen erscholl bis zum Trainingsplatz der ersten Mannschaft. Grohmann sah einige Male hinüber und schüttelte den Kopf. »Amateure«, murmelte er kopfschüttelnd vor sich hin, »aber eine verdammt clevere Trainerin.«
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