A.: Und der wäre?
F.: Das war bisher noch geheim, aber es wird ein erfahrener Skiroller-Hersteller aus Deutschland sein, der für die Entwicklung der ersten Klein-Serie bereits von mir einen fünfstelligen Betrag angezahlt bekommen hat.
A.: Ist der Hersteller aus den neuen Bundesländern?
F.: Nein.
A.: Wann wird das Modell kommen?
F.: Seit einem Jahr ist die Sache konkret und ich bin mit dem Hersteller in ständigem Kontakt, der mit glaubhaft versichert, es werde nicht mehr lange dauern. Schließlich ist das Geld ja schon vor fast einem Jahr geflossen, damit kann man schon Erhebliches leisten. Ich denke also, dass es in einigen Monaten schon eine frohe Botschaft zu verkünden gibt. So zumindest der Stand, laut meinem Hersteller. Zum Ende der Jahres sollten demnach die ersten Modelle rollen, die wir dann aber noch ausführlich testen wollen, bevor wir sie zum Saisonbeginn 2015 auf dem Markt bringen.
A.: Das steht fest?
F.: Nein, das nicht, aber die berichteten Zwischenstände deuten darauf hin.
A.: Da bin ich gespannt und hoffe das Beste. Danke für das Interview!
F.: Das hoffe ich auch und keine Ursache, gern geschehen.
30 Tage im Monat Cross-Skaten?
Artikel 271 von Frank Röder am 16. Juli 2014
Fast alle Cross-Skater kennen die Werbung, 365 Tage im Jahr skiken usw. und so fort. Da die meisten von uns ja nicht „skiken“, sondern viel mehr cross-skaten, stellt sich natürlich auch die Frage, geht auch 365 Tage im Jahr cross-skaten? Theoretisch scheint das möglich zu sein, aber wer hat bisher den Beweis erbracht? Am wenigsten sicher die, die mit Cross-Skating als „Jeden-Tag-Sport“ werben. Ich kenne keinen der ein Jahr lang so aktiv war.
Es war also an der Zeit einen eigenen realen Nachweis über die tägliche Praktikabilität des Cross-Skating zu führen oder zu widerlegen. Aber 365 Tage im Jahr auf den Cross-Skates aktiv zu sein, das schien sogar mir, als begeisterter Cross-Skater, ziemlich praxisfern zu sein. Manchmal liegt zum Beispiel Schnee, dann pflege ich auch gern einmal für wenige Tage Skilanglauf die seltene, aber willkommene Ersatzsportart der Cross-Skating Sports auszuüben. An anderen Tagen betreibe ich auch andere Sportarten wie Schwimmen, Laufen, Radfahren oder Wandern. Und dann gibt es auch tatsächlich Tage an denen Outdoor-Sport ziemlich unvernünftig wäre, beispielsweise bei Gewitter oder Sturm, wenn mitunter Äste und Dachziegel durch die Luft fliegen. Outdoor-Sportler wissen das, aber vielleicht nicht die reinen Werbetexter. Und es gibt ja auch echte Ruhetage, die entweder die Vernunft oder die Gesundheit von einem fordern. Jeder wird einmal krank und man ist ja auch manchmal einfach nur zu faul. Auch die persönliche Zeitplanung ist so eine Sache, ein ganzes Jahr lang jeden Tag Sport einzuplanen, kann fast niemand und dann kann ja auch jeder Cross-Skater einmal eine technische Panne haben, die bis zum nächsten Tag nicht behoben ist. Die Frage wäre dann natürlich auch: Welchen Cross-Skate könnte man überhaupt 365 Tage im Jahr benutzen, denn angesichts mancher Materialschwächen, Upgrade- und Nachbesserungsaktionen, scheinen einige Produkte für eine tägliche Trainingspraxis kaum geeignet zu sein.
So holt schon einen innerhalb einer Woche die Realität ein. Da es nicht nur schwierig, sondern auch nicht besonders sinnvoll zu sein scheint, das ganze Jahr über lückenlos zu cross-skaten, wollte ich aber eine gewisse Erfahrungsmarke setzen und wenigstens versuchen einmal 30 Tage durchzuskaten. Mit Blick auf die zurückliegende Schönwetterphase sollte das Mitte April möglich zu sein, aber das Wetter ändert sich ja leider oft sehr kurzfristig. Es mag zwar auch schon nicht mehr zu 100 % sinnvoll zu sein, 30 Tage durchzuskaten, aber schient noch halbwegs in der Mitte zwischen erstrebenswert und verrückt zu liegen. Zwar hatte der Lette Karlis Bardelis im letzten Jahr ein sehr beeindruckendes Projekt durchgezogen, bei dem er 60 Tage lang hintereinander jeweils rund 100 km zurücklegte, was rein sportlich betrachtet schon Beweis genug sein dürfte. Doch er tat es auf Nordic-Skates die Polyurethan-Räder hatten und daher erheblich leichter rollen und keine Platten bekommen können. Cross-Skaten kann man aber nur mit Cross-Skates, also auf Luftreifen. Nur 30 Tage lang täglich cross-skaten dürfte aber daher kein Problem sein und eine besondere „Kunst“ oder gar „Extremsport“ ist es auch nicht. Um so mehr sei die Frage erlaubt, warum es bisher so wenige – oder vielleicht auch noch keiner – getan haben. Trotzdem wollte ich dieses 30-Tages-Projekt von Anfang an mit einem großen Fragezeichen versehen.
18. April, Tag 1: Da ich gestern eine echten sportlichen Ruhetag hatte, scheint es sinnvoll zu sein, das Projekt heute zu beginnen. Der Ruhetag war deswegen eingeplant, weil heute die Süddeutschen Straßenmeisterschaften über 10 km in Büttelborn stattfinden. Das ist praktisch eine „Kurzstrecke“ auf der man, gefühlt, eigentlich sprintet. Die „Vorbereitung“ dafür war, genau genommen, gar keine. Einigermaßen regelmäßiges Training davor und ein Abfahren der Strecke mussten genügen. Normalerweise holt man sich für solche kurzen Belastungen den richtigen Biss mit gezieltem Intervalltraining, doch das ließ sich leider nicht einplanen. Dann eben nicht – 10 km gehen immer. So war es dann auch: Es ging gut los, schmerzfrei und recht flott, aber der richtige Biss fehlte eben. 10 km kann man sonst deutlich „härter“ fahren. Die Ausdauer-Grundlage war aber recht gut, dann schon kurz nach dem Zieldurchlauf mit einem 190er Puls hatte sich mein Herzschlag schnell wieder beruhigt und es fühlte sich nicht anders an, als eine ganz normale Runde gerollt zu sein. Mit Ein- und Ausrollen kam ich an diesem ersten Tag auf 14 km.
19. April, Tag 2: Morgens 3 km Schwimmen, buntes Programm, in rund 52 Minuten. Dann 14 km beim Cross-Skater Treff in Groß-Gerau. Entspanntes Rollen bei angenehm ruhigem Tempo. Eine Gelegenheit für einige Stil-Experimente unterwegs, da ich mich immer noch an einen neuen Cross-Skate gewöhnen muss. Die Versuche sind aber alle positiv verlaufen, es macht immer wieder Spaß aus solchen Anlässen immer wieder bei fast null anzufangen. Das gestrige Rennen war heute in keiner Weise körperlich zu spüren. Summe nach 2 Tagen: 28 km.
20. April, Tag 3: Eine Tour ist angesagt. 26 km mit angenehmer Begleitung lassen die Zeit vergehen, wie im Flug. Gut ein Viertel der Strecke ist anspruchsvoller Waldboden, aber es fühlt sich gut an. Auf dem Rückweg setzte ich mich von der netten Gruppe ab und erlebe Rückenwind von feinsten. Die letzten genau 8 km rolle ich daher in exakt 21 Minuten. Was? Fast ein 23-km/h Schnitt sogar durch Wohngebiete, Bahn-Unterführungen und mit einem verkehrsbdingten Stopp. So hätte es uns einmal vorgestern beim Wettkampf „schieben“ sollen… Summe nach 3 Tagen: 54 km.
21. April, Tag 4: Noch eine Tour, 19 km auf einem reinen Cross-Kurs. Um für „Unterhaltung“ in der Gruppe zu sorgen, machen die Schnelleren ein paar Tempowechsel. Das geht wirklich ab und macht Spaß, zum Glück macht kleiner schlapp. So sind alle auf ihre Kosten gekommen, die Fahrt hat sich abwechslungsreich und erfrischend angefühlt. Summe nach 4 Tagen: 73 km.
22. April, Tag 5: Die erste Alleinfahrt seit einigen Tagen. Viermal in der Gruppe bei schönstem Wetter, das tat echt gut. Auch heute, schönes Wetter. Die Abendrunde fällt mit 33 km etwas länger aus. Ich bin 1 Stunde und 36 Minuten unterwegs, was mich etwas ernüchtert. So schnell wollte ich gar nicht, denn die Belastung dürfte spürbar höher sein, als beim schnellen 10er vor einigen Tagen. War sie auch, ich war schon etwas schlapp danach. Aber statt in einigen Minuten erholte ich mich dann eben in wenigen Stunden von dieser Belastung. Aber da ich noch 25 Tage mit diesem Projekt vor mir habe, sollte ich doch etwas vorausschauender fahren. Summe nach 5 Tagen: 87 km.
23. April, Tag 6: 16 km auf dem Bahntrassenweg zwischen Gau-Bischofsheim und Selzen, waren heute das pure geskatete Wellness-Programm.