Entwarnung; nichts ist kaputt nur die rote Ampel mit Bahnschranke in Gronau verhindert mein weiteres vorankommen. Eine gefühlte Ewigkeit muss ich stehen bleiben und die Warterei macht mich fast wahnsinnig – sollte es das gewesen sein? Darüber muss mir der Computer zu Hause Aufschluss geben. Einige Meter später stehen eine Gruppe Radfahrer in einer Kurve und hält ein weiteres Mal für kurze Zeit den Verkehr und vor allem mich auf meiner Rekordjagd auf.
Ich sitze am Computer und habe Gewissheit, lächerliche 40 Sekunden haben mir nach 100 Kilometer gefehlt – ich fass es nicht, die beiden Stillstände bei Kilometer 98,3 und 98,7 haben mich die 6-Stundenmarke gekostet. Oder die Tatsache dass ich nur bei Stillstand trinken kann. Dennoch, meine persönliche Bestmarke habe ich um gut 5 Minuten verbessert. Aber die magische Grenze habe ich wieder nicht unterschritten. Danach war dann auch irgendwie die Luft raus. Zumal in Bad Vilbel Straßenfest war und die Strecke von Bad Vilbel bis Frankfurt an Sonntag wie üblich hoch frequentiert wird. Radler, Fußgänger, Jogger und Cross-Skater teilen sich den Weg bis Frankfurt. Die letzten 17 Kilometer roll ich Entspannt und locker nach Hause.
Angekommen wirft meine App einen 16,5 km/h Schnitt aus – 117 Kilometer in 7:06:26 Stunden. Davon habe ich 6:53:59 Stunden in Bewegung verbracht, der Rest waren Trinkpausen und die beiden Stillstände kurz vor der 100 er Marke.
Die längste Strecke die ich bisher auf Cross-Skates am Stück unterwegs war und mit der Durchschnittsgeschwindigkeit bin ich super zufrieden. Das Beste? Ich kam ganz entspannt zu Hause an, keine Schmerzen und auch keine müden Beine oder Arme. Die Bodenseetour kann kommen.
Meine Fortbewegungsmittel: PowerSlide XC Path 2.0 seit April 2012 ca. 10.200 km mit 4 x CST Reifen die haben übrigens fast 4.000 Kilometer runter. Zu meiner Basisausrüstung zählen 2 – 3 Liter Wasser, 2 Ersatzräder auf Felge, 1 Verbandskasten, 2 Griffschlaufen für meine KV+ Viking Stöcke, immer ein Helm natürlich, 1 Paar Turnschuhe und ein Satz trockener Kleidung sowie ein Windbreaker. Sämtlicher „Ballast“ kommt in einen Rucksack. Seit über 6.000 Kilometern fahre ich die
gefederten Wendespitzen von Hagi, das Mehrgewicht spüre ich schon gar nicht mehr. Durch die Federung hat man mehr Grip und auf die Dauer durch das weniger Rutschen einen Vorteil vor Allem wenn die Kraft zu Ende geht und die Konzentration nachlässt greifen die Spitzen. Auch die Geräuschentwicklung ist wesentlich reduziert.
Danke auch an Christian Künnemann meinen Krafttrainer, die letzten Einheiten wo es um Durchhalten geht und die besonders beanspruchte Armmuskulatur extra trainiert wurde hat wirklich geholfen, so bin ich noch nie vorher die Berge hoch.
Schuhe für Cross-Skates
Artikel 265 von Frank Röder am 8. Juli 2014
Einen großen Teil der Cross-Skates kann man mit eigenen Schuhen benutzen. Inzwischen sind die wichtigsten Punkte für die Anforderungen an diese Cross-Skating Schuhe bekannt und sie sollen hier wiedergegeben werden. Auch einen kleinen Test von typischen Cross-Skater Schuhen haben wir durchgeführt, der natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Es wird immer wieder neue Empfehlungen geben, denn es gibt ja auch immer wieder neue Schuhmodelle. Zu oft liest man leider von „ultimativen Empfehlungen“, die nicht auf längerer Erfahrung beruhen sondern oft sehr subjektiv sind und manchmal sehr spontan gegeben werden. Auch die Vergleichbarkeit mit bewährten Schuhen aus anderen Sportarten hinkt erheblich. Als nicht schlecht , aber manchmal weniger geeignet als man früher vermutet hat, haben sich folgende „ultimativen“ Empfehlungen für bestimmte Schuharten herausgestellt:
a) Manche Wanderschuhe, denn sie sind oft schwer und/oder haben dicke Sohlen und/oder haben eine Trittdämpfung in der Sohle. Sie sind beim Laufen stabil und sind bequem und genießen dabei einen gewissen Vertrauensvorsprung. Die Trittdämpfung der Sohle, der moderneren Modelle verschlechtert aber das Gefühl beim Cross-Skaten und vergrößert die Fläche der Sohle, wie auch der Höhe, was auf Cross-Sktes oft Nachteile bringt. Wir haben klassische Wanderschuhe mit Vollgummisohle getestet, die etwas besser zum Cross-Skaten geeignet sind.
b) Mountainbike-Schuhe, sind oft schwer und/oder haben ebenfalls dicke Sohlen, da sie für Pedal-Klick-Systeme vorgesehen sind. Sind sind stabil und robust und die steife Sohle wird auch oft als angenehm empfunden. Benötigt wird sie aber nicht und sie sorgt nur für einen unnötig hohen Stand.
c) Skilanglaufschuhe, sind oft schwer und haben dicke Sohlen, da sie für Skibindungen vorgesehen sind. Außerdem ist die Sohle zu schmal (nur ski-breit, daher ohne Skibindung nicht sehr kippsicher) und zu hart (nicht rutschfest oft aus Plastik). Dazu kommt noch zu eine oft viel zu starke Wärmedämmung, die für 15 bis 35 °C kältere Temperaturen ausgelegt ist, als wir sie benötigen. Da viele die seltene Wintervariante unseres Sportes, das Ski-Skaten, mit Skischuhen erlernt haben, genießen auch diese Schuhe einen Vertrauensvorsprung, doch es sind Schuhe, die für eine Skibindung ausgelegt sind. Nur Skiroller und Cross-Skiroller erfordern Skischuhe, da sie auch echte Skibindungen aufweisen. Allerdings glaubt kaum noch ein Cross-Skater an das platte Werbemärchen „Cross-Skaten (oder ein Ersatzwort) gleicht dem Skilanglauf“, schon allein wegen des Schnees und der völlig anderen verwendeten Sportgeräte. Was viele auch nicht bedenken: Die relativ teure Skiausrüstung ist oft gar nicht für die hohen Dauerbelastungen des Cross-Skating Sport ausgelegt. Kaum ein Hobbysportler schafft 1000 km Skilanglauf in einem Winter, 5000 km Cross-Skating pro Jahr sind für ähnlich engagierte Cross-Skater jedoch kein Problem. d) Generell knöchelhohe Schuhe. Das Gefühl ist damit zwar „stabiler“, wer aber das Sprunggelenk nicht gerade halten kann, wird auch dadurch nur einen Bruchteil und häufig sogar gar keine Unterstützung durch die Schuhe erhalten. Knöchelhohe Schuhe stützen erst bei stärkerem Einknicken und das auch nur mehr oder weniger. Beim Cross-Skating müssen die Sprunggelenke aber innerhalb eines Spielraums zwischen 1 bis maximal 6 Grad stabilisiert werden. Diese Aufgabe muss in der Regel erlernt werden und kann höchstens von einem sehr engen orthopädisch angepassten Schuh übernommen werden, der dann oft auch einen Orthese eingebaut hat (= „orthopädischer Schuh“). Auf manchen Cross-Skates, wie den Powerslide Skeleton Modellen, passen knöchelhoche Schuhe nur bedingt. Dann sollte man ohnehin auf Schuhmodelle mit sehr niedrigem Schaft ausweichen.
Wesentliche Kriterien für die Eignung als Cross-Skating Schuh sind…
1) Tiefer Stand (= dünne Sohle) – je tiefer, desto besser – keine Trittdämpfung und keine „Aufbauten“ für Skibindungsplatten oder Klick-Pedale 2) Rutschfeste Sohle – je rutschfester, desto besser – gummiert und oft sogar flexibel, bedeutet meist auch griffiger 3) Bequemlichkeit – je bequemer, desto besser 4) Atmungsaktiv – je atmungsaktiver desto besser, im Winter etwas weniger bedeutend 5) Erschwinglichkeit – je günstiger, desto erfreulicher – man kann sich dann womöglich noch ein weiteres Paar Cross-Skate Schuhe zulegen 6) Gewicht – je geringer, desto besser 7) Kontrolle der Skates (dreifach gewertet) – je direkter, desto besser, also möglichst keine Sohlendämpfung