Am späten Sonntagabend landete die Cessna Citation Excel gut 150 km von Vesberg entfernt auf einem kleinen Flugfeld. Der Umstieg in den bereitgestellten Mittelklassewagen älterer Bauart dauerte nur wenige Minuten, um gleich darauf über den Autobahnzubringer in die Nacht zu verschwinden.
Nach wenigen Minuten Fahrtzeit schaltete er die Beleuchtung des Autos aus und hielt am Straßenrand.
Sicher ist sicher!
Er durchsuchte sein Gepäck und fand den eigens gebauten Peilsender. Jeder Laie würde das Gerät so nennen, aber es konnte viel mehr. Jetzt ging es erst einmal um seine Sicherheit. Mit eingeschaltetem Gerät umrundete er mehrmals das Auto. Er musste absolut sichergehen, dass ihn niemand orten und verfolgen konnte.
Nachdem er seiner Sache sicher war und er sich vergewisserte, verstaute er das Gerät wieder und setzte seine Fahrt fort.
Ziel war ein Anwesen, ein schon vor Jahren modernisierter und gekaufter Komplex von Wohnhaus und Werkstatt, welcher regelmäßig für diskrete Treffen mit Geschäftspartnern genutzt wurde.
Im Kellerbereich des Hauses hatten seinerzeit seine Mitarbeiter ähnlich wie in Delft damit begonnen, eine sichere Arbeitsstation aufzubauen. Wie von zu Hause aus, konnte er sicher und nicht verfolgbar telefonieren.
Die Fahrt dahin dauerte maximal zwanzig Minuten. Als er die Ortschaft erreichte und in die Straße einbog, suchte er in der Ablage nach dem Öffner, fand ihn und bestätigte den Knopf „Open“. Etwa dreißig Meter weiter vorne begann sich die massive eiserne Doppeltür langsam zu öffnen. Vorausschauend verzichteten sie beim Bau gänzlich auf Signalleuchten und Außenbeleuchtung, beziehungsweise sorgten dafür, dass diese wunschgemäß ausblieben.
Als sein Mittelklassewagen in der Einfahrt verschwand, schlossen sich die beiden Tore unmittelbar danach selbständig.
Jutta Kundoban schlug um sich, vergrub sich in ihr Kissen und unter die Decke, mit der Claudia sie vor dem Einschlafen zugedeckt hatte.
Nein, nein, nein. Jetzt nicht!
Ihr Telefon gab weder nach noch Ruhe. Der Anrufer war hartnäckig und legte nicht auf. Okay, jetzt war sie wach. Sie suchte nach dem Quälgeist und sah auf das Display „Jan Remsen“. Mehr widerwillig als mit Enthusiasmus nahm sie den Anruf entgegen.
„Wissen Sie, wie spät es ist?“
„Ja Moment, ich schaue mal nach.“ Remsen war tatsächlich auf dem Weg zur Uhr, um Jutta die Zeit anzusagen.
Dieser Spießer!
„Weit nach Mitternacht. Hatten Sie schon geschlafen? Es täte mir leid, Sie geweckt zu haben.“
„Wo waren Sie denn heute Nachmittag? Der arme Dietering war auf der PK richtig hilflos. Was gibt’s eigentlich? Warum haben Sie mich mitten in der Nacht angerufen?“
„Sagt Ihnen der Name Grundberg etwas? Sie sind doch von hier?“
„War mal ein Parteibonze in der Gegend, schon lange her. Entweder ist der jetzt uralt oder schon unter der Erde. Warum interessieren Sie sich für den?“
„Ich frage mich die ganze Zeit, warum CodeWriter mit Safety Objects Geschäfte gemacht hat, obwohl Abtowiz nicht gerade als seriös daherkommt.“
„Was wissen Sie, Remsen?“
„Ich probiere gerade eins und eins zusammenzuzählen und komme auf kein Ergebnis. Der alte Weilham geht zu der Zeit mit Abtowiz essen, in der sein Sohn einen Hirsch umfährt und danach am Baum bammelt. Abgeschlachtet, ausgeblutet. Tags darauf fallen beide übereinander her. Gefällt mir nicht.“
„Ja und, können wir das nicht morgen durchgehen? Ich möchte jetzt schlafen.“ So langsam wurde sie ungnädig mit ihrem Kollegen.
„Da ist noch was. Eigentümer von CodeWriter sind nicht nur Weilham und Hausmann. Da gibt es noch einen Dr. Stahlburg. Der wurde gerade in die Notversorgung gebracht. Umgefallen, irgendwie?“
„Den kenn ich, denke ich. Woher wissen Sie das?“
„Was, das mit dem Kollaps?“ Remsen mauerte, wie immer.
„Nein, das mit der Beteiligung von dem Dr. Stahlburg an CodeWriter. Warum hat uns das Weilham nicht erzählt?“
„Sie haben doch gesagt, steht alles im Internet. Ein wenig surfen und schon weiß man, dass Hausmann und dieser Stahlburg partiell miteinander arbeiteten. Stahlburg kannte den Hausmann schon sehr lange und assistierte ihm bei der Gründung von CodeWriter. Hausmann hielt immer mal wieder an der Berufsschule von Stahlburg Vorträge, so als Mann aus der Praxis; glaubwürdiger.“
„Was hat das alles mit unserem Fall zu tun?“ Jutta stierte ihr Telefon an und warf es wütend auf die Couch.
Remsen legte einfach auf.
Ich weiß es nicht, murmelte Remsen als Antwort.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.