Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen. Cornelia Reiwald. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cornelia Reiwald
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783754165799
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respektierte und anerkannte die mazedonische Kultur Alexanders und der Griechen und übernahm diese in seine eigene. Mazedonien wurde gezwungen, mit Griechenland unter römischer Herrschaft Frieden zu schließen, und wurde damit zum Alliierten Roms, 146 v. Chr. Rom machte aus Mazedonien eine seiner Provinzen aus der bis heute Nordgriechenland, Nordmazedonien und bis 1991 Jugoslawien entstanden, die sich heute mindestens zehn Ethnien teilen.

      Alexander gilt als einer der berühmtesten militärischen Strategen und prägte seine Epoche als gigantischer Feldherr und kreativer König bis heute. Alexander brachte die griechisch-römische Hochkultur bis zum Indus, von dort wurde sie weitergetragen. Begegnung und Austausch mit der chinesischen Hochkultur auf der Seidenstraße führte zum Besten, was die Welt kennt, und fasziniert Wissenschaftler und das Publikum in Museen.

      Alexanders Leben und Krieg war kurz, aber er hinterließ die griechische Sprache, die Kultur des Mittelmeers bis nach China. Man bewunderte die griechischen Götter und produzierte diese als Andenken an Alexander. Apollo thronte in Tadschikistan, man las Homer in Bulgarien, verglich die griechische Ilias mit dem indischen Mahabharata. Ausgrabungen in wildesten Nomadendörfern auf der Seidenstraße brachten Abbildungen griechischer Kultur und Götter hervor. Die schon immer wissensbegierigen Perser begrüßten Alexanders Reichtum. Umgekehrt entstand ein Austausch mit dem Buddhismus, als dessen Philosophie in den Westen strömte.

      Das Tarim-Becken ist stark vom griechisch-buddhistischen Kunst-Stil beeinflusst, dessen Herkunft vom hellenistisch-griechischen baktrischen Königreich 250–130 v. Chr. ins heutige Afghanistan und Indien strahlt, wo eine Interaktion zwischen griechischer und indischer Kultur entstand und das heutige Pakistan, die Region von Gandhara, dann Mathura, Indien im Gupta-Imperium beflügelte. Alexander der Große etablierte hier kraftvolle Regionen, die hellenistische Kunst und Welt hinterlassend. Damit sind die Griechen in Asien und vorerst in Indien bekannt für ihre Bronze-Paletten mit griechisch mythologischen Darstellungen. Apollo und Daphne Athena und Herakles. Die starke Präsenz des Buddhismus im 1. Jahrhundert n. Chr. aus Indien traf auf diese hellenistische Kultur. Manch eine Skulptur trägt west-östliche Züge.

      »Vertraue keinem, aber lerne, allein zu leben«, sagte Alexander zu seinen Soldaten.

      TÜRKEN, ARABER, OSMANEN, OTTOMANEN

      Seit prähistorischen Zeiten wanderten Nomaden oder Horden von Zentralasien zwischen Pamir und Jenissei, der Wolga und den Tian-Shan-Bergen. Die Horden sprachen finno-ugrische Sprachen, Türkisch, Suomi und Mongolisch.

      Um Christus Geburt wanderten diese Proto-Türken (deren Herkunft dem dritten Jahrhundert v. Chr. in Nordost-China zugeordnet wird) über West- und Nordwest-China in die Mongolei und wurden zu exzellenten Reitervölkern, die sich schnell überall im asiatischen Kontinent zu Hause fühlten. Die Chinesen berichten von diesen Türken schon 200 v. Chr. und nannten sie Hsiung Nu oder Hun. Sie lebten in den Altai-Bergen um den Baikal-See und waren die Vorfahren der Türken. Sie gründeten das Xiongnu-Reich. 6 n. Chr. unterordnete sich ihr Khan der Tang-Dynastie, konnte sich aber nicht behaupten, während sie sich im Westen Byzanz zuwandten und manche als Söldner arbeiteten. China baute seinen Machtbereich und den der Türken aus, was zum Krieg mit Byzanz führte. 588–589 n. Chr. gewannen die Türken gegen die Sassaniden und vergrößerten das chinesische Reich, dem kein türkischer Khan gewachsen war. 659 wurden alle türkischen Landteile in China eingegliedert.

      Viele andere türkische Stämme vereinten sich 683 gegen China und überfielen es bis 727. Es entstanden türkisch geprägte Nomadenstaaten, in Südrussland entstand ein neues Türkenland, die das Judentum als Religion hatte. Es war das multikonfessionale Khazar Khaganat mit einer jüdischen, aus freiem Willen konvertierten Elite, aus denen die Ashkenazy-Juden wurden. Sie wanderten im 19. Jahrhundert nach Deutschland und Frankreich aus, wo sie, im 2. Weltkrieg verfolgt, die jüdische Abstammung verneinten. Eine bis heute polemische Diskussion.

      750 erhoben sich die Uiguren gegen die Türken, töteten den letzten Khan und gründeten ein uighurisches Khaganat. Dieses löste sich von der Nomaden-Kultur und pflegte gute Beziehungen mit den Chinesen. Die iranischen Türken traten zur Manichäismus-Religion über, die Uiguren folgten. 840 revoltierten die Kirgisen gegen die Uiguren und zerschlugen deren Reich. Sie wurden erneut zu Nomaden. Blaue Augen, rotblonde Haare, helle Haut, schrieben die Chinesen, was aber eher einem Märchen zugeschrieben wird. Türken glaubten, von einem rothaarigen Wolf abzustammen. – Tengri?

      Überlebende Uiguren wanderten in den Süden und gründeten zwei neue Reiche. Eines davon unterstellte sich Dschingis Khan und später der chinesischen Yuan-Dynastie. Die Tibeter löschten das uighurische Reich 1028 aus.

      Die Uiguren wanderten nach Konstantinopel, wo sie geschlagen wurden. Was blieb, gliederte sich der mongolisch-türkischen Goldenen Horde an.

      Im 8. Jahrhundert n. Chr. drangen die Araber nach Mittelasien vor. Der inzwischen installierte Islam bekehrte die Türken. Diese wurden oft zu Militärsklaven (Mamluken), aber sie wurden auch manchmal zu Sultanen und vergrößerten das Reich des Islams. Der Siegeszug der Osmanen verbreitete sich nach Indien, China und Anatolien. Die islamische Sprache war Persisch und Arabisch.

      Die nun osmanische (nach einem Kleinfürsten genannte) Dynastie bedrängte das Byzantinische Reich ab 1071, das im 14. Jahrhundert verschwand. Bis zum 15. Jahrhundert machen die Türken daraus türkisches Land und eine Großmacht. Damit verändert sich die religiöse, soziale und ethnische Kultur in eine türkisch-islamische. Unter Osman dem Ersten sprach man Türkisch und bildete sich in Persisch aus. 1453 fiel Konstantinopel an die Osmanen, große Teile der arabischen Halbinsel und des Mittelmeerraums gingen an die Türkei. Vor den Staatskrisen des 17. und 18. Jahrhunderts hatten Nicht-Muslime und Muslime ähnliche Rechte. (Osman der Erste gründete das ottomanische, später osmanisch genannte Reich 1299.)

      Mekka und Medina waren der Beginn des Islams im 7. Jahrhundert n. Chr. Der Islam anerkennt die Propheten Jesus, Solomon, David, Moses, Abraham, Noah und Adam, die Allah untergestellt sind. Die Omeyyaden islamisierten das Land.

      Im 8. Jahrhundert entwickelte sich der Islam zu einem goldenen Großreich rund um die Welt, Kultur, Wissenschaften, Astronomie, Mathematik, Physik, Philosophie und Architektur blühten.

      Im 1300 n. Chr. verlor das Reich durch mongolische Überfälle, die Tamerlan-Schlacht und den Schwarzen Tod aus China an Gewicht. Muslime wurden zu Sklaven, es war der Beginn vom Ende einer kultivierten Weltmacht.

      1258–1515 regierten Türken und Mongolen, sie zerstörten Bagdad, die herrliche und damals größte arabische Kulturstadt der Welt die, 1932 wieder aufgebaut von den USA, im Irak-Krieg bis 2011 bombardiert wurde, und machten damit einen der damals schönsten Punkte auf der Seidenstraße, wo Elfenbein und Diamanten bis Ostafrika gehandelt wurden, zur Stadt mit der heute schlechtesten Lebensqualität.

      1515–1546 eroberten die Ottomanen die Stadt zurück. Die Briten besetzten Irak im 2. Weltkrieg. 1921 regierten die Haschemiten unter König Faysal. 1939 wurde Irak nominal unabhängig. 1941 revoltierten nationalistische, pro-deutsche Araber, die Briten setzten König Faysal mit den Alliierten zurück auf den Thron. Irak wurde 1958 eine Republik. 1961 rebellierten die Kurden. 1968 ließ ein Militärputsch die anti-imperialistische Baath-Partei regieren. 1975 einigten sich Iran und Irak im Kurdenstreit. 1979 wurde Hussein Präsident. 1990–1991 war der erste Golfkrieg. 1996 ging die Krise mit der UNO weiter. 2003 attackierten USA und Briten den Irak und setzen eine provisorische Regierung ein. Diese erstellte eine neue Konstitution. 2011 zogen die Friedenstruppen ab, Sunniten und Schiiten waren sich uneinig, Al-Kaida nahm den Westen des Landes ein. 2014 installieren die Islamisten ein Kalifat im sunnitischen Teil, wo es bis heute keinen Frieden gibt.

      Trotz Terror spielt der Irak eine wichtige Rolle im Ölgeschäft und ist sich dessen bewusst. Die Türkei beanstandet alte Gebiete in Syrien und im Irak, aus denen sie Trenngebiete gegen Flüchtlinge machen will.

      Im 19. und 20. Jahrhundert fiel die islamische Welt unter den Einfluss der Großmächte: Palästina, Kaschmir, Xinjiang, Tschechien, Zentralafrika, Bosnien, Myanmar. Politik regierte die Welt. Amerika First. Öl stabilisierte den Persischen Golf, Free Trade und Tourismus entstanden. Die Türkei lässt sich nicht manipulieren, weder West nach Ost. Weder Süd nach Nord.

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