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Kriminalhauptkommissar
Ronny Mittler
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DER NACHTWOLF
Kriminalroman von Axel Schade
Buchbeschreibung:
Krankenschwester Friederike findet den Patienten Thilo van der Leuwen erhängt im Treppenhaus der Zentralklinik! KHK Ronny Mittler glaubt nicht an einen Suizid des jungen Segelsportlers. Er setzt die MordermittlerInnen Lena Schösteen und Merle Jörgisdottir auf den Fall an. Durch die Befragung der Wirtin „Lola“ Andersen im Vereinslokal BOOTHAUS fällt der Verdacht auf das Liebespaar Dennis & Carola. Die KommissarInnen glauben nicht an ihre Schuld. Die Zufallsbekanntschaft mit Rentnerin Hilde Bogena führt zu neuen Erkenntnissen. Kurz darauf wird die alte Dame bestialisch ermordet. Indizien sprechen für einen psychisch schwer gestörten Mörder. KHK Mittler bezweifelt, dass ein Einzeltäter verantwortlich ist. Bei der Tätersuche entdecken die Kriminalisten unaufgeklärte Vermisstenfälle, die bis ins Jahr 1947 zurückreichen. Alle Spuren führen zu einem einsam gelegenen Haus. Je näher die Ermittler der Wahrheit kommen, desto mehr schweben sie selbst in höchster Todesgefahr!
Der Nachtwolf ist der dritte Fall von KHK Ronny Mittler, der im Ruf steht, spektakuläre Verbrechen wie ein Magnet anzuziehen.
Über den Autor:
Axel Schade, 1959 in Siegen geboren, lebt seit 2001 in Ostfriesland. Er arbeitete im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Seit 2009 ist er wegen einer Lungenkrankheit Renter.
1. Auflage, 2021
© Alle Rechte vorbehalten.
Blinddarmdurchbruch.
„Er kommt zu sich.“, flüstert Lena Schösteen ihrer Kollegin zu. Merle Jörgisdottir sitzt auf der Fensterbank des Krankenzimmers 611 im 6. Stock der Zentralklinik. Sie schaut auf den künstlich angelegten See vor dem Gebäudekomplex in Georgsheil. „Wie bitte? Was sagtest du?“ „Der Chef wacht auf!“ Lena tritt näher an das Bett des Patienten. Zuckende Bewegungen der Augenlider deuten an, Ronny Mittler erwacht aus der Narkose. Merle gesellt sich zu ihrer Kollegin. „Blass ist er.“, findet sie. „Was hast du erwartet nach der OP?“ „Stimmt auch wieder.“
Schleichend kehrt Mittlers Körperwahrnehmung zurück. Er hat ein taubes Gefühl im Unterleib. Gemächlich tastet er sich ab. In der Leistengegend berührt die Rechte einen Fremdkörper. Ein fingerdicker Schlauch verschwindet in seinem Bauch. Mit Klebeband und Verbandsmaterial ist er fixiert. Mittlers Kopf dröhnt, wie nach einem Glas Mariacron zuviel am Abend zuvor. Behäbig bewegt er ihn hin und her, öffnet und schließt den Mund. Es löst schmatzende Geräusche aus. Eine Frauenstimme findet den Weg in sein Unterbewusstsein. Sie klingt, wie aus einer fernen Welt.
„Ob er Durst hat?“ Mittler dreht sein Gesicht in die Richtung, aus der ihre Worte ihn erreichen. Schemenhaft nimmt er Konturen wahr. Lena holt einen Schnabelbecher vom Nachttischschrank. Sie führt das Gefäß an die Lippen des Patienten. „Hier Ronny. Trink einen Schluck Wasser.“ Er trinkt mit saugenden Zügen.
„Darf er überhaupt schon was zu sich nehmen, so kurz nach der OP?“, fragt Merle besorgt. „Sicher. Sonst hätte die Krankenschwester es ihm bestimmt nicht hingestellt.“ „Danke,“, krächzt der Kriminalhauptkommissar (KHK) heiser. Lena stellt den Becher zurück.
Merle drängt sie zur Seite, um zu Mittler zu gelangen. „Da ist er wieder!“, freut sie sich und schmatzt dem Patienten einen Kuss auf die Stirn. Im Anschluss gibt sie den Platz für ihre Kollegin frei. „Du kannst einem Schrecken einjagen! Mach das nicht nochmal mit uns!“, schimpft Lena. Sie umarmt und drückt ihren Vorgesetzten behutsam.
„Schluss mit der Gefühlsduselei! Erklärt mir lieber, wie ich hierherkomme! Was ist passiert?“ „Weißt du das nicht mehr?“ „Nein. Keine Ahnung.“ „Du bist im Büro umgekippt. Blinddarmdurchbruch.“, berichtet Lena. „Kannst von Glück reden, das du nicht alleine warst. Das hätte tödlich enden können!“ „Blinddarmdurchbruch? Damit erklären sich meine anhaltenden Bauchschmerzen. Nebst anderen Problemchen. Hatte ich seit ein paar Tagen.“
Merle boxt den Hauptkommissar mit geballter Faust gegen den Oberarm. „Problemchen? Du Honk! Wenn ich das schon höre! Typisch Mann! Bloß nicht zum Arzt gehen. Wird schon nichts Großes sein. Hängt sicher nur ein Furz quer! Was von selbst kommt, geht auch wieder, bla, bla, bla! Das sind Machosprüche. Dabei bist du vom Macho so weit entfernt, wie die Sonne von der Erde. Ich verstehe nicht, warum du nichts sagst.“, schimpft sie. „Was denn?“ „Na, dass es dir nicht gut geht, zum Beispiel?“ „Ich dachte, es sind Blähungen. Das ist ein Thema, das ich ungern mit jungen Damen bespreche, Kommissarin Jörgisdottir.“ „Sicher. Alles klar! Wenn der Papst pupst, steigt weißer Rauch auf!“