„Aber wozu sind wir drei Jahre in die Lehre gegangen, wenn wir jetzt den Kopf einziehen und da weitermachen, wo wir aufgehört haben?“
Nathanael näherte sich den beiden, dicht gefolgt von Simon Kananäus. „Was höre ich da gerade?“, fragte er, „Weitermachen wo wir aufgehört haben? Was habt ihr vor?“
„Gar nichts.“, antwortete Thomas. „Das ist es ja. Wir können nichts machen, dabei wäre so viel nötig. Aber wir sind vollkommen kaltgestellt.“
„Früher hätte ich vorgeschlagen, einen Überfall zu planen.“, schlug Simon Kananäus vor. „Aber den Weg der Gewalt hat Jesus mir ausgeredet, er hatte immer die besseren Ideen.“
„Und jetzt ist kein Jesus mehr da, den wir fragen könnten.“, warf Nathanael ein.
„Aber er hat doch gesagt, dass er wiederkommt.“, sagte Philippus leise.“
„Ach ja?“, zischte Thomas. „Wie denn? Sollen wir uns an seinem Grab versammeln, wenn die Wachen abgezogen sind? Meint ihr, die Gegenwart seines Leichnams wird unseren Geist beflügeln? Ich weiß nicht, ob du es schon verstanden hast, Philippus. Jesus ist tot. Der kommt nicht wieder. Sein Körper hat schon angefangen zu verfaulen und seine Seele ist im Totenreich gefangen, genauso wie die Seele von Johannes dem Täufer. Der macht auch nichts mehr und kommt auch nicht zurück. Die Mächtigen zertreten jeden, der ihnen in die Quere kommt. Das war schon immer so. Eine Zeitlang kannst du ihnen lästig sein und das Leben schwer machen, dann beenden sie dein Leben.“
Die bitteren Worte verhallten in einem resignierten Chor des Schweigens, während draußen die Abendsonne wieder hervorkam, um sich kurz vor der Dämmerung ein letztes Mal zu zeigen.
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