Der Schmerz, der von dieser Wunde ausgeht, ist unnatürlich heftig und greift in kürzester Zeit auf sein ganzes Bein über. Er benebelt seine Sinne und so bemerkt Philip die nahenden Reiter zu spät. Unverhofft steht er König Levian und dem Zauberer Dosdravan gegenüber.
Theophil eilt Philip zu Hilfe und wird dabei von einem Pfeil tödlich verletzt. Mit letzter Kraft erklärt er Philip, wohin er fliehen muss.
Verängstigt und von starken Schmerzen geplagt, schlägt sich Philip durch den Wald zu einem kleinen Dorf durch, in dem Mathilda, eine Verwandte seines Lehrers, wohnt. Dort kommt er aber nur für kurze Zeit unter, denn die Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen. Mathilda leiht ihm ihren Esel Lu, um seine Spuren zu verwischen und ihm die tagelange Reise nach Saulegg zu Elomer, einem Freund Theophils, der ein Mitglied des geheimen Schlüssels ist, zu erleichtern. Doch Philips Kräfte schwinden schnell. Bald ist er nicht mehr in der Lage, seine entzündete Wunde selbst zu versorgen, und bricht in einem Wäldchen kraftlos zusammen.
In Pal’dor, der Stadt im Wald, herrscht zur gleichen Zeit große Aufregung. Eine Gruppe Elben ist in den Quellenbergen von Gnomen überfallen worden. Spuren von Zauberern sind an verschiedenen Orten im Land zu erkennen und sogar Menschen suchen nach dem Alten Volk. Die Erkenntnis, dass sie wieder gejagt werden, erschüttert sie. Fünfhundert Jahre ist es her, dass die Zauberer von den Menschen des Landes verwiesen wurden. Für die Elben bedeutete dies eine gewisse Sicherheit. Nun bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre Tore wieder zu verstärken. Trotzdem können sie sich nicht restlos zurückziehen. Eine ihrer heiligen Hallen ist von dem Zauberer entdeckt und entweiht worden. Diese gilt es wieder zu verschließen. Auch die Elbin Jar’jana, die mit ihrem Neugeborenen spurlos im Wald verschwand, muss gefunden werden. Sollte sie dem Zauberer in die Hände fallen oder bereits gefallen sein, wäre das Ende der Welt besiegelt. Einige Elben sprechen sich bereits dafür aus, über das östliche Meer davon zu segeln und Ardea’lia für immer zu verlassen.
Für Ala’na die Weise, kommt das nicht infrage. Sie hat gemeinsam mit ihrem Gefährten Rond’taro bereits den Krieg vor tausend Jahren miterlebt und sich trotzdem dafür entschieden, zu bleiben. Außerdem weiß sie, dass die Regentschaft des derzeitigen Menschenkönigs auf wackeligen Beinen steht. Levian von Vrage durfte nur darum Anspruch auf den Thron erheben, weil die Menschen in dem Glauben leben, dass die alte Königslinie von Kronthal ausgestorben ist. Dieses Herrschergeschlecht pflegte einst eine zarte Freundschaft zu den Elben. Als die Königslinie durch Verrat ausgelöscht wurde, nahmen die Elben Peredur, den jüngsten Sohn der königlichen Familie, bei sich auf. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Pal´dor, doch als er erwachsen wurde, kehrte zu den Menschen zurück und lebte unter dem falschen Namen Peredur Coronval in seiner Geburtsstadt Corona. Auf Thron erhoben weder er noch seine Nachfahren Anspruch.
Die Hoffnung, in Peredurs Erben Verbündete zu finden, und die Notwendigkeit, herauszufinden, was aus Jar’jana und ihrem Kind geworden ist, bewegt schließlich Leron’das, den jüngsten Elben aus Pal’dor, dazu, sich als Mensch verkleidet auf den Weg zu machen.
Bald schon entdeckt er eine Spur der verschwundenen Elbin und folgt ihr bis zu Philips Elternhaus. Doch er kommt zu spät. Obwohl Philips Mutter, Josephine, für die Elbin getan hat, was sie konnte, ist diese im Kindbett verstorben. Zurückgeblieben ist ihr Kind, Lume’tai.
Leron’das erkennt in Josephine den Funken jenes göttlichen Wesens, das für die Elben gleichbedeutend mit Geburt und Leben ist, und er entschließt sich, das Kind bei ihr zu lassen. Gleichzeitig verspricht er ihr, Philip zu suchen und ihm zu helfen.
Nach Tagen findet er ihn mehr tot als lebendig und rettet ihm mit seiner Heilkunst das Leben. Sie beschließen, noch ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen. Auf ihrer Reise entdeckt Philip, dass es einige Verbindungen zwischen ihm und den Elben gibt, von denen er bislang nichts ahnte. Doch diese sind so vage, dass er sie auch mit Leron’das’ Hilfe nicht ergründen kann. Schließlich erreichen sie den Ort, an dem der geheime Freund von Lehrer Theophil wohnt. Zu spät erkennt Leron’das die Falle. Statt einem Mitglied des geheimen Schlüssels erwartet sie ein Zauberer, der Philip sofort gefangen nimmt. Leron’das gelingt es gerade noch, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Doch Philip ist nicht der Einzige, der dem Zauberer ins Netz gegangen ist.
Walter Vogelsang, einst Spielmann am Königshof, ist auf verschlungenen Wegen ebenfalls von Theophil mit dessen Taschen im Gepäck hierhergeschickt worden. Durch Folter hat der Zauberer ihm bereits mehr Wahrheiten entlockt, als ihm lieb ist. Als sich nun mit Hilfe von Leron’das die Möglichkeit ergibt, zu fliehen, ergreift er sie, ohne zu zögern.
Die drei Gefährten, ratlos und auf der Flucht, versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Leron’das ist bestrebt, Philip in Sicherheit zu bringen, weil er es dessen Mutter versprochen hat. Er muss allerdings nach Corona, um den Auftrag zu erfüllen, mit dem er von zuhause aufgebrochen ist. Als Walter daher vorschlägt, ins Wildmoortal zu reisen, um dort bei einem Freund unterzukommen, fällt die Entscheidung schnell.
Walter und Philip sollen ins Wildmoortal gehen und dort versuchen, Gefolgsleute für den rechtmäßigen Königserben zu finden, während Leron’das nach Corona reist, um diesen zu suchen.
Das Blutbad und die Flucht in Saulegg sind jedoch nicht unbemerkt geblieben. Die Zauberer haben Krähen als Späher ausgesandt, und diese sind Philip und Walter ständig auf den Fersen. Da hilft es auch nichts, dass Philip sich ein Pferd kauft, um dadurch schneller und unauffälliger voranzukommen. Ihr Ziel bereits vor Augen, werden sie von einer Horde Reitern aufgespürt und gejagt. Kurz darauf erscheint ein weiterer Reitertrupp. Ein Entkommen scheint unmöglich, da stolpert auch noch Philips Pferd und er stürzt aus dem Sattel. Da die Reiter zweier unterschiedlicher Grafschaften entstammen, die im ständigen Wettstreit miteinander sind, entscheiden wenige Fuß Land darüber, welche Gruppe die Gefangenen abführen darf. Philip und Walter werden in die Säbelau gebracht. Das Glück ist auf ihrer Seite. Graf von Weiden ist mit Walters Freund Agnus von Wildmoortal befreundet. Zudem eint die beiden hohen Herren ein gemeinsames Anliegen. Sie bekämpfen die Gnome, die ihre Ländereien unsicher machen. Für kurze Zeit endet Philips Flucht im Wildmoortal. Aber er ist alleine in der Fremde, und das Versprechen, das er Leron’das gegeben hat, bindet ihn.
Rückblick: Band 2
Die Stadt der Könige
Als die Herren des Westens (Agnus von Wildmoortal, Hilmar von Weiden und Vinzenz von Hohenwart) die Gnomplage auf ihren Ländereien eindämmen können, sieht Philip endlich die Zeit gekommen, ihnen von dem letzten Prinzen der Kronthaler Königslinie zu erzählen, der dank der Elben überlebt hat.
Der Elbe Leron’das ist währenddessen in der Stadt Corona auf der Suche nach den Nachkommen genau dieses Prinzen. Ehe er jedoch eine brauchbare Spur findet, heftet sich ein Zauberer an seine Fersen, und Leron’das ist gezwungen, die Stadt unverrichteter Dinge zu verlassen. Er flieht nach Munt´tar, der höchstgelegenen Elbenstadt.
Philip gelingt es, das Interesse der Grafen an der Geschichte um den letzten rechtmäßigen Thronfolger der alten Könige zu wecken, aber sie fordern Beweise, die Philip in der Bibliothek im Monastirium Wilhelmus zu finden hofft. Doch die Grafen stimmen einer solch weiten Reise nicht zu. Stattdessen bietet Hilmar von Weiden Philip an, in seiner eigenen Bibliothek mit den Nachforschungen zu beginnen.
Obwohl Philip enttäuscht ist, nimmt er das Angebot an.
Auf der Weidenburg kommt er Hilmars Tochter, Arina, näher. Philip verliebt sich heillos in das schöne Mädchen, doch Arina zeigt ihm die kalte Schulter. Verwirrt und verletzt sucht er sein Heil in den Büchern.
Zur gleichen Zeit versucht Philips Mutter, Josephine, mehr über ihre geheimnisvollen Nornenfähigkeiten herauszufinden. Durch Zufall bemerkt sie, dass die Nähe des Elbenkindes Lume’tai sie stärker macht. Bei einem ihrer Streifzüge durch das Sphärische trifft Josephine auf Ala’nas Geist. Die Elbin hatte ihn, in der Hoffnung, ihrem