Vengeful King. Melody Adams. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Melody Adams
Издательство: Bookwire
Серия: Sinners High
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754171820
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dass ich ihn lange hingehalten hatte. Doch das war kein Grund, hinter meinem Rücken mit einer anderen zu schlafen. Wenn er nicht mehr warten wollte, hätte er es mir einfach sagen können. Dann hätte ich entscheiden können, ob ich ihm endlich meine V-Karte geben wollte, oder ob wir die Beziehung im Guten beendeten. Aber stattdessen hatte er den Verständnisvollen gespielt und sich woanders geholt, was ich ihm nicht geben wollte. Bei meiner besten Freundin. Das war ein doppelter Verrat. Ob ich Rose jemals vergeben konnte, war fraglich. Paul war definitiv für mich gestorben, doch Rose und ich kannten uns seit dem Kindergarten. Wir waren unzertrennlich gewesen. Was es umso schlimmer machte, dass sie mich so hintergangen hatte. Es war schmerzhaft. Beinahe noch schmerzhafter als Pauls Betrug. Seufzend bog ich um die Ecke, als ich gegen eine Mauer prallte. Ich schrie erschrocken auf. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht darauf geachtet hatte, wo ich hinging. Ich wollte schon eine Entschuldigung murmeln, als meine Augen die Gestalt erfassten, die ich angerempelt hatte. Die Worte blieben mir im Halse stecken und mein Magen drehte sich schmerzlich um. Ein spöttisches Grinsen umspielt Nates Mund, als er auf mich hinab sah. Er war um einiges größer als ich und ich musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihm aufzusehen.

      „Brauchst du eine Brille, Mouse?“

      „Ich... ich war nur...“, begann ich, heftig errötend.

      Dann schüttelte ich den Kopf. Warum versuchte ich, mich zu verteidigen? Dies war Nate. Der Typ, der für meine Erniedrigung verantwortlich war. Ein Drogendealer und Raufbold. Menschlicher Abschaum. Er war es nicht wert, dass ich mich entschuldigte. Wenn sich hier jemand zu entschuldigen hatte, dann war er es. Ich funkelte ihn finster an und trat einen Schritt zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen. Er fasste mich beim Arm und riss mich zurück. Ehe ich mich versah, stand ich mit dem Rücken zur Wand, Nates großer, harter Körper direkt vor mir. Er stützte seine Arme rechts und links von mir an der Wand ab und lehnte sich zu mir hinab. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht. Er roch nach Leder und irgendeinem holzigen Aftershave. Wie konnte jemand, der so böse und verderbt war, nur so verdammt gut riechen?

      „Lass mich gehen!“, forderte ich mit mehr Mut, als ich wirklich empfand.

      „Nein.“

      „Du hast kein Recht, mich aufzuhalten.“

      „Ich hab alles Recht, Mouse“, raunte er, den Kopf weiter senkend, bis sein Gesicht meinem Hals ganz nah war. Sein Atem kitzelte auf meiner empfindlichen Haut und eine Gänsehaut rann über meinen Leib. „Du warst sehr unartig, kleine Verräterin. Und es ist an mir, dich für dein Vergehen zu bestrafen. Und du wirst nichts dagegen unternehmen, wenn du nicht willst, dass Daddy ins Gefängnis geht.“

      „Du... du bist ein mieses Schwein“, schniefte ich. „Lass mich in Ruhe.“

      „Aber du willst ja gar nicht, dass ich dich in Ruhe lasse, Mouse“, raunte Nate in mein Ohr, entlockte mir einen Schauer, der weniger mit Angst oder Abscheu zu tun hatte, als ich mir eingestehen wollte. „Ich denke, du willst, dass ich dich ein wenig quäle. Hab ich recht, Mouse?“

      Anstatt einer Antwort kam ein Keuchen über meine Lippen, als er sanft in mein Ohrläppchen biss. Hitze schoss in meinen Unterleib und mein Herz raste wie wild. Ich musste hier fort. Ich musste schnellstens Nates verwirrendem Einfluss entfliehen. Ein Wimmern löste sich aus meiner Kehle, als Nates lange Finger sich um meinen Hals schlossen. Beim letzten Mal, als er meine Kehle so umfasst hatte, hatte ich mir vor Angst in die Hosen gepinkelt. Diesmal wurde mein Höschen aus ganz anderen Gründen nass. STOPP! Dies durfte nicht geschehen! Ich musste diesem Irrsinn ein Ende bereiten. Mit aller Willenskraft, die ich mustern konnte, legte ich meine Hände auf Nates Brust und schob ihn von mir. Er hatte dies nicht erwartet, und so war ich tatsächlich in der Lage, ihn ein Stück weit von mir zu schieben. Genug, dass ich unter seinem Arm hinweg ducken und fliehen konnte. Verwirrt von dem, was eben geschehen war, rannte ich durch die Gänge und verlangsamte meine Schritte erst, als ich vor dem Klassenraum stand, in dem meine nächste Stunde stattfand.

       Nate

      Was war da eben geschehen? Verdammt! Das war nicht geplant gewesen, doch als ich Samantha mit dem Rücken gegen die Wand hatte, und ihr Duft mir in die Nase gestiegen war, hatte ich ein solches Verlangen empfunden wie nie zuvor. Die kleine graue Maus hatte mich so hart gemacht, dass ich für einen Moment beinahe vergessen hatte, was auf dem Spiel stand. Sie war keine Eroberung. Und sie würde ihrer Strafe auch nicht entgehen, nur weil mein Schwanz plötzlich in ihrer jungfräulichen Möse versinken wollte. Fuck! Ich war nicht Seth. Ich war nicht schwanzgesteuert, verdammt noch mal! Es wurde Zeit, dass mein Schwanz mal wieder etwas Action sah. Ich hatte einfach zu lange keine Frau mehr gehabt. Das war der einzige Grund, warum ich auf die kleine graue Maus reagiert hatte. Aufgestaute sexuelle Energie, die ich abbauen musste. Nun, wo ich für mein irrationales Verhalten eine vernünftige Erklärung gefunden hatte, fühlte ich mich gleich viel besser.

      „Hey, Dawg! Was geht?“, erklang Seths Stimme neben mir, und eine Hand klopfte mir hart auf den Rücken.

      „Hast du die Namen für die Audienz?“, fragte ich, anstelle einer Antwort.

      „Klar, Mann“, erwiderte Seth und kramte in seiner Tasche herum, bis er ein Stück Papier hervorgezogen hatte. „Hier!“

      Ich warf ihm einen harten Blick zu, als ich das zerknüllte Stück Papier annahm. Seth zuckte nur mit den Schultern und war Sekunden später schon wieder abgelenkt, als er einem Minirock hinterher gaffte. Ich boxte ihm hart in die Seite.

      „Kannst du mal für eine Sekunde deine Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge lenken, anstatt Schaufenster-Shoppen zu gehen?“

      „Sorry, Boss“, erwiderte Seth mit gespielter Unterwürfigkeit.

      Ich unterdrückte den Drang, mit den Augen zu rollen. Seths Verhalten wurde immer schlimmer. Wenn er so weiter machte, würde er nicht einmal seinen Abschluss schaffen. Partys und Weiber war alles, was in seinem Kopf umher ging.

      „Wie geht es mit der Kleinen?“, fragte Seth mit einem Grinsen. „Ich hab gesehen, wie du sie gegen die Wand hattest. Wirst du ihre V-Karte fordern?“, fragte er, mit seinen Augenbrauen wackelnd.

      „Ich bin nicht DU!“, gab ich scharf zurück. „Manche von uns können ihren Schwanz tatsächlich unter Kontrolle halten.“

      „Ist das so? Sah für mich so aus, als wenn dein Wiener mehr als nur interessiert war, ein wenig im Ketchup zu dippen.“

      „Glaub mir, die kleine graue Maus zu vögeln ist das Letzte was ich tun würde“, schnappte ich.

      „Okay! Dann hast du nichts dagegen, wenn ich meinen Wiener ein wenig nass mache? Jungfrauen sind Fun. So eng. Hmmmm.“

      Weißglühende Wut brodelte in meinen Adern. Ehe ich analysieren konnte, was in mir vor sich ging, oder meine Reaktion kontrollieren konnte, hatte ich Seth bei der Kehle gepackt und gegen die nächste Wand gerammt. Seth Augen zeigten Verwunderung, als ich ihm hart in die Augen starrte.

      „Finger weg von der Kleinen!“, knurrte ich drohend. „Hab ich mich klar ausgedrückt?“

      „Klar, Mann“, erwiderte Seth grinsend. „Die Kleine gehört dir. Hab verstanden.“

      „Sie gehört nicht mir“, stritt ich ab. „Ich will nur nicht, dass du mir in die Quere kommst mit dem, was ich für sie geplant habe.“

      „Was immer du dir einreden willst“, spottete Seth, der mir offensichtlich nicht abnehmen wollte, dass ich an der Kleinen nicht interessiert war.

      „Hüte deine Zunge, Seth. Ich bin noch immer der Boss der KINGS. Zeig mir ein wenig mehr Respekt!“

      Seth hob eine Augenbraue.

      „Mann, jemand braucht dringend Pussy“, murmelte er kaum hörbar.

      „Wie war das?“

      „Nichts. Absolut nichts.“

      Mit einem Knurren ließ ich ihn los und wandte mich ab. Die Schüler waren stehen geblieben, um das Schauspiel zu verfolgen. Ich warf einen drohenden Blick in die Runde.

      „Was