dass die Vampirin fiel. Sie streckte die Hände aus um nach irgendetwas zu greifen und erwischte mit den Fingerspitzen Aramis Hand. Fassungslos starrte sie ihn an, jeder seiner Muskeln zitterte vor Anstrengung. Er selbst war bei ihrem Griff ebenfalls gerutscht, so musste er sich nun seinerseits mit der anderen Hand an dem Klippenvorsprung festhalten. „Wehe du lässt los!“, knurrte Aramis. Sie sah ihn an, eindringlich erwiderte er diesen Blick, da griff sie mit der zweiten Hand nach seinem Unterarm. Er stöhnte schwer und grub die Fingerspitzen in die Felsen, da griff eine starke Hand nach seiner. Drago gemeinsam mit Rebecca zogen die Beiden nach oben. Aramis blieb, auf dem Rücken nach Luft schnappend, liegen. Die Stille wurde erneut von Mila durchbrochen. „Verdammt Drago komm endlich, was willst du mit denen?“ Die Vampirin rappelte sich auf die Füße. Sie zog Aramis hoch, nickte Rebecca zu, ehe die Zwei in Richtung Wald rannten, jedoch entgegengesetzt zu den Dämonen. Am Waldrand blieben beide kurz stehen. Aramis humpelte ihnen nach, aber es fiel ihm sehr schwer. Mila trat erneut zu Drago, doch er löste sich von ihr, folgte Aramis, nahm ihn Huckepack und folgte den beiden Mädchen unter den fassungslosen Blicken der Wasserdämonen. Erst als die Vampirin stoppte machten sie eine Pause. Angespannt lauschten sie nach Verfolgern. Doch Aramis war so erschöpft, dass er erneut das Bewusstsein verlor. Wach wurde er in ihrer kleinen Hütte vor dem Kamin liegend. Er drehte den Kopf. Die Vampirin trat zu ihm. Er hörte Rebecca fragen wie er sich fühle. Doch er konnte sie weder sehen noch ihr antworten. Erneut schlief er ein. „Wie lange war ich weg?“, erkundigte er sich, nachdem er erneut aufgewacht war. Lediglich die Vampirin war mit ihm hier. Sie reichte ihm Wasser. Anschließend musterte sie ihn. Schweigend saßen sie hier, bis Drago mit Rebecca zurückkam. Beide überfielen ihn förmlich, sofort wollten sie wissen wie es aussah. Er bestätigte ihnen sich gut zu fühlen. Nebenbei erfuhr er, dass er vier Tage geschlafen hatte. Weiterhin klärten sie ihn darüber auf, dass die Wasserdämonen ihn vergiftet hatten. Der Fürst war von seiner Verschwörungstheorie zu überzeugt gewesen. Aramis nickte, dann herrschte Stille. Die Situation war angespannt, die Anderen redeten nicht miteinander. Sie brachten so viel Abstand wie möglich zwischen sich. Irgendwann erhob sich die Vampirin und verließ die Hütte. Doch auch jetzt sprach keiner ein Wort. Noch kurz zögerte Aramis ehe er begann: „Würde mir einer von euch erklären, was hier los ist?“ Beide sahen Aramis mit einer Mischung aus Verwunderung und Wut an. Rebecca schüttelte den Kopf, dann verließ sie ebenfalls die Hütte. Daraufhin lehnte Aramis den Kopf an der Wand an, erneut herrschte Ruhe. Rebecca legte sich nach ihrer Rückkehr zum Schlafen. Drago schlief längst. Lange wartete er nicht, sondern erhob sich, schwankte leicht und trat nach draußen. Es war kühl, dennoch setzte er sich mit dem Rücken an die Hütte angelehnt auf den Boden. Der Himmel war sternenklar. In der Entfernung hätte er schwören können Stimmen zu hören, doch da sich diese nicht zu nähern schienen blieb er entspannt. Ein zusammen zucken, da sich die Vampirin geräuschlos genähert hatte, konnte er nicht unterdrücken. Ruhig bat er sie sich zu setzen. Zunächst dachte er sie würde einfach rein gehen, doch nach kurzem Überlegen setzte sie sich ihm gegenüber. Ihr Blick war durchdringend, es kostete ihn allen Mut, doch dann fragte er, ob sie ihm erklären könnte was hier los war. Zur Antwort zog sie lediglich die Augenbrauen nach oben. Den darauf folgenden Seufzer konnte er nicht unterdrücken. Den Kopf ließ er an die Wand fallen um zu den Sternen zu starren. Eine Weile schwiegen sie, bis die Vampirin die Stille durchbrach: „Ich verstehe deine Frage nicht Zauberer!“ Überrascht sah er sie an, dann schilderte er seinen Eindruck von der angespannten Stimmung sowie die massive Distanz die auf einmal herrschte. Da sie nicht antwortete fragte er nach ihrem Namen. Anschließend nach ihrem Alter. Doch sie schwieg. Ihm war irgendwie schlecht, also stand er auf, ging hinein, trank etwas Wasser und setzte sich ans Feuer. Bereits nach wenigen Augenblicken übergab er sich mehrfach. Die Vampirin war gleich bei ihm, auch hatte er Drago und Rebecca geweckt. Sein Atem ging sehr schwer. „Du hast Fieber“, stellte Rebecca besorgt fest. Er hingegen schüttelte nur den Kopf. Er stand auf, er schwankte nach draußen, wo er prompt in die Knie sank. „Aramis“, begann Drago, „das war ein starkes Gift! Es ist ein Wunder, dass du noch am Leben bist. Du musst dich unbedingt ausruhen!“ Aber Aramis sah alle abwechselnd an, dann kroch er auf allen Vieren von ihnen weg, bis er einen Baum erreichte an dem er sich anlehnen konnte. Die Drei waren ihm nicht gefolgt, standen aber regungslos an der Hütte. Sie starrten ihm nach. Die Erschöpfung machte sich bemerkbar, er schlief ein. Wach wurde er von einem Regentropfen. Es regnete in Strömen. Der Baum bot ihm etwas Schutz. Ob es schon wieder oder immer noch dunkel war konnte er nicht sagen. Dennoch stand er auf um mit wackligen Beinen zur Hütte zurück zu kehren. Diese war jedoch vollkommen leer. Nachdem er sich gestärkt hatte, setzte er sich ans Feuer und drehte seine Kette in den Fingern hin und her. „Warum ausgerechnet ein Unendlich-Zeichen?“, die Vampirin setzte sich zu ihm. „Weil ich glaube, dass es Dinge gibt, die unendlich sind.“ „Ach und welche?“ „Das sieht vermutlich jeder etwas anders“, erklärte er und endete mit, „bei mir ist es Freundschaft. Ich glaube, dass wahre Freundschaft etwas ist, was verbindet, es wert ist dafür zu kämpfen. Freundschaft ist unendlich!“ Sie schien über seine Aussage nachzudenken, bis Drago die Hütte betrat. „Wie fühlst du dich?“, fragte dieser. Es ginge ihm gut erklärte er gerade, da kam auch Rebecca herein. Wieder waren alle schlagartig angespannt, außer der Vampirin. „Aramis“, begann sie plötzlich, was ihr überraschte Blicke einbrachte. „Mein Name ist Nora und ich bin 16 Jahre alt! Die Situation hier ist angespannt, weil die Wölfin Gefühle für den Dämon hat“, weiter kam sie nicht, denn Rebecca hatte sie wütend angefaucht was zum Geier das sollte. Nora drehte lediglich kurz den Kopf in ihre Richtung, dann fuhr sie vollkommen ruhig an Aramis gewandt fort: „Es hat ihr demnach nicht besonders gefallen die Wasser Dämonin mit ihm zu sehen.“ „Was?“, fragte Drago dazwischen. Er sah die beiden Frauen abwechselnd an. Rebecca war auf den Füßen und funkelte Nora wütend an. Drago stand ebenfalls auf. „Was soll dieser Quatsch?“, knurrte Drago, dabei schritt er drohend auf die Vampirin zu. Kurz blickte sie auf Aramis, dann stand sie ihrerseits auf. Wieder sprach sie: „Dies ist nun einmal Fakt. Was das Ganze angespannt sowie anstrengend macht ist die Tatsache, dass ihr nicht bewusst ist, dass er trotz aller Bemühungen dieser Dämonin nicht mit ihr gegangen ist!“ „Was fällt dir eigentlich ein“, fauchte Drago, er wollte auf sie losgehen, doch Rebecca war zwischen sie getreten. Beinahe tonlos fragte sie, warum er nicht mit seinesgleichen gegangen war. Diese Frage sorgte für Stille. Bis erneut Nora diese durchbrach: „Nun ja Dämon, vielleicht solltest du dir bewusst machen, dass sie im Gegensatz zu dir nur darauf wartet zu einem Rudel zurück zu kehren. Dort wärst du trotz deiner Emotionen fehl am Platz.“ Den Beiden fiel gerade die Kinnlade herunter, während die Vampirin vollkommen ausdruckslos die Hütte verließ. Erst jetzt wurde Aramis bewusst, was sie gesagt hatte und vor allem wie sehr er die Situation bisher falsch eingeschätzt hatte. Fakt war, jetzt war die Situation angespannt. Rebecca stiegen Tränen in die Augen. Sie verließ die Hütte. Drago vergrub das Gesicht in den Händen. „Drago“, begann Aramis, „Gefühle hat man einfach. Das ist nichts was man logisch erklären kann. Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was jemand ist!“ Wenige Momente vergingen, dann funkelte Drago ihn wütend an. Er kam auf ihn zu, zog ihn an der Kehle auf die Füße ehe er tief grollte um dann die Hütte zu verlassen. Eine Weile wartete er, da niemand wieder kam setzt er sich draußen hin. Hier kam nach einigen Minuten Nora zurück. „Du kannst noch immer nicht kämpfen Zauberer!“, begann sie, „los auf die Füße, wir trainieren!“ Zunächst hielt er dies für einen Scherz, doch dem war nicht so. Doch sie war deutlich rücksichtsvoller, denn sie schlug ihn nicht wie bisher zusammen. Dennoch knurrte sie, fletschte die Zähne und zischte genervt. Plötzlich kam Drago dazu. Er nahm Kampfhaltung ein und winkte Nora zu sich. Anhand dessen sollte sich Aramis ein Bild machen. Sie kämpften in Zeitlupe. Schließlich kam Rebecca dazu. Also trainierten sie alle Vier gemeinsam. Sie beschränkten ihre kompletten Gespräche ausschließlich auf das Kampftraining. Mit Aramis gingen sie noch vorsichtig um, er sollte sich nach der Meinung von Rebecca und Drago noch etwas ausruhen. Doch dies lehnte Nora deutlich ab. „Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker und das kann er definitiv gebrauchen!“ Darüber schüttelte Rebecca nur den Kopf und bezeichnete Nora als herzlos. Dies hatte jedoch nicht den gewünschten Effekt, denn Nora nahm dies eher als Kompliment.
Vier Freunde
Die nächsten Wochen trainierten sie jede Nacht, da Nora sich tagsüber ausschließlich in der Hütte aufhielt, passten die anderen Drei