Deadforce. Norbert Langenau. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Norbert Langenau
Издательство: Bookwire
Серия: Deadforce
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750225473
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      "Das ist doch wohl ein Witz?" Dann schoss der Herzritter vor in Richtung des Unbekannten. Währenddessen rief er:"Verreckt an meiner..." Doch mitten im Satz brach er ab, blieb auf der Stelle stehen und griff sich an die Brust.

      "Was zum...das kann nicht...mein Herz..."

      Dann fiel der Herzritter auf die Knie und bald darauf küsste sein Gesicht den Fußboden. Der Herzritter war offenbar an einem Herzinfarkt gestorben. Alle im Restaurant, auch der Unbekannte, blickten erstaunt auf den toten Mann am Boden.

      "Was zur Hölle war das denn?", fragte Julian, der als erster Worte fand.

      "Er hatte eine Herzattacke?", fragte Marlene.

      "Das geschieht ihm recht.", gab der Kellner von sich.

      "Habt...habt Ihr das getan?", fragte Julian den Fremden.

      "Nein, ich wollte ihn mit meiner Faust bewusstlos schlagen. Das war wohl wirklich er selbst. Erstaunlich, dass er gerade in einer solchen Situation einen Herzanfall bekam. Unpassender hätte es nun wirklich nicht sein können. Ich bin nur froh, dass niemand verletzt wurde. Es geht doch allen gut, oder?"

      Alle im "Zum Goldhaus" gaben ein lautes "Ja" von sich.

      "Sehr schön, dann habe ich meine Aufgabe hier wohl erfüllt."

      "Wer seid Ihr eigentlich?", fragte Marlene den Unbekannten schließlich.

      "Mein Name ist Beatron. Ich bin mit meinem Gefährten auf der Durchreise."

      "Aber Ihr seid doch ganz alleine?", fragte Marlene sofort.

      "Das stimmt, aber mein Gefährte sollte bald hierher nachkommen."

      "Ihr seid der Beatron? Der Held des Westens, von dem ich schon so viel gehört habe?", fragte Julian fasziniert.

      "Ja, so nennen mich die Leute für gewöhnlich. Ich versuche, diesem Titel gerecht zu werden."

      "Es ist mir eine große Ehre, Euch persönlich zu begegnen. Mein Name ist Julian. Wer hätte gedacht, dass ich einmal dem größten Helden aller Zeiten persönlich gegenüberstehen würde."

      "Bitte, das ist wirklich übertrieben. Ich habe nicht ansatzweise so viel Heldenhaftes getan, wie mir nachgesagt wird."

      "Ich denke schon, sonst würde sich Euer Ruf nicht über die ganze Welt und darüber hinaus verbreiten. Da fällt mir gerade etwas ein. Habt Ihr in nächster Zeit etwas sehr Dringliches oder Wichtiges zu erledigen?"

      "Nein, nicht wirklich. Warum fragt Ihr, Julian?"

      "Weil hier vor gar nicht langer Zeit ein Mann, der sich düsterer Magier nennt, gedroht hat, dass er bald mit seiner 75 000 Mann starken Armee die goldene Stadt angreifen wird. Nun versuchen wir, möglichst viel Unterstützung für die bevorstehende Schlacht zu bekommen. Wir wissen leider nicht, wann er angreifen wird, aber es könnte jederzeit passieren. Wenn Ihr uns helfen könntet, Beatron, dann wären wir sicher allein mit Euch bereits im Vorteil. Was sagt Ihr?"

      "Ich denke, für genau solche Dinge wurde ich geboren. Es ist gut, dass wir beide uns heute begegnet sind, Julian. Denn ich werde Euch und allen anderen dabei helfen, diesen Angriff aufzuhalten und Erudicor zu verteidigen. Darauf habt Ihr mein Wort. Ich bin sicher, Borthaux wird sich auch freuen, zu helfen."

      "Wer ist Borthaux?", fragte Julian.

      "Das ist mein Gefährte. Sobald er endlich zu mir stößt, werde ich ihm die Neuigkeiten mitteilen."

      "Sehr gut. Ist er genauso stark wie Ihr?"

      "Er ist sogar stärker als ich."

      "Nicht möglich, Ihr seid doch..."

      "Ich bin vielleicht ein großer Held, aber Borthaux ist der stärkere von uns beiden. Glaubt mir."

      "Na schön, dann können wir gar nicht verlieren.", gab Julian von sich. Er hatte nun bereits zwei wertvolle Verbündete gewonnen und womöglich würde der Kaiser dafür die mindere Verletzung seiner Erstgeborenen in Kauf nehmen und Julian nicht sofort hinrichten lassen. Mit ein bisschen Glück sagte Marlene auch, dass es ganz allein ihre Schuld war und Julian nichts dagegen tun konnte. Fürs Erste verabschiedeten sie sich von Beatron und kehrten dann so schnell wie möglich zum Kaiserpalast zurück. Dort gab Julian Theodor dessen Schwert und den Geldbeutel zurück. Dann gingen sie zu dritt zum Hofarzt. Dieser hatte sein Behandlungszimmer im ersten Stock des Palastes. Dazu mussten sie in der Eingangshalle am Ende links einem Gang bis zur Treppe nach oben folgen. Der Gang verlief aber noch weiter nach hinten, doch das kümmerte sie nun nicht. Im Moment zählte nur, dass Marlene so schnell wie möglich wieder gesund wurde.

      Kapitel IV: Lehrstunde

      Nachdem sich der Hofarzt Marlene angesehen hatte, sagte er, dass es nichts Schlimmes war, was sie hatte. Sie hatte sich den Rücken tatsächlich nur ein wenig verrissen und es sollte innerhalb von ein paar Tagen wieder verheilt sein. Anschließend fragte Julian sie:"Also wer von uns soll es deinem Vater sagen?"

      "Mach du das, aber ich komme mit und sage, dass es meine Schuld war. Er kann gnadenlos sein, wenn es um seine Töchter geht."

      Schließlich begaben sich die beiden in den Thronsaal, wo sich Theron gerade mit einem alten Mann in dunkelblauer Robe unterhielt. Als Theron Marlene erkannte, ließ er den alten Mann verstummen und warten. Dann erhob er sich und ging Marlene entgegen.

      "Meine Prinzessin! Wie kommt es, dass du hier zusammen mit Julian auftauchst?"

      "Nun ja, ich bin ihm zufällig begegnet und habe ihm angeboten, ihn durch die Stadt zu führen."

      "Du hast den Palast verlassen? Habe ich dir das nicht verboten? Julian, wie konntest du das zulassen?"

      "Es tut mir leid, mein Kaiser. Sie sagte, dass es in Ordnung wäre."

      "Du kannst doch nicht einfach auf ein kleines Mädchen hören. Sie hat doch keine Ahnung, was gut für sie ist."

      "Aber Vater!", meldete sich Marlene empört. "Ich weiß sehr gut, was ich tue. Ich kann auf mich selbst aufpassen."

      "Ach wirklich? Kann denn Julian diese Aussage bestätigen?"

      Julian sah verlegen um sich und sprach zaghaft:"Nun ja...eigentlich...ist sie von einem Stuhl gefallen und hat sich den Rücken verrissen."

      "Was?!", brüllte Theron plötzlich. "Wie konnte das passieren?"

      "Es war meine Schuld, Vater. Julian konnte nichts dafür und er hätte es auch nicht verhindern können. Es geschah viel zu schnell. Aber ich werde bald schon wieder wohlauf sein. Der Hofarzt hat gesagt, dass es in ein paar Tagen verheilt ist. Mir geht es ohnehin gut, mein Rücken schmerzt nur leicht, wenn ich mich falsch bewege."

      "Ich hoffe, dass euch beiden klar ist, was für eine riesige Dummheit ihr da begangen habt. Erst recht von dir, Julian, hätte ich mehr Vernunft erwartet."

      "Es tut mir sehr leid. Ich wollte nicht, dass Marlene etwas passiert, Euer Hoheit."

      "Nun, jetzt ist es ja schon geschehen. Ich hoffe, dass Marlene die Wahrheit sagt und du wirklich nichts gegen diesen Unfall tun konntest. Denn ansonsten würde das schreckliche Folgen für dich haben."

      "Es ist wahr, Vater. Lass Julian zufrieden, er hat nichts falsch gemacht."

      "Du gehst jetzt auf dein Zimmer und gehst nicht mehr hinaus. Und wage es nicht einmal, daran zu denken, dich hinaus zu schleichen."

      "Aber Vater..."

      "Sofort, Marlene!"

      "Na gut..."

      Gesenkten Hauptes bewegte sich Marlene in Richtung ihres Schlafgemachs. Theron blickte Julian an.

      "Und du erzählst mir jetzt in allen Einzelheiten, was ihr beide getan habt, dass so etwas passieren konnte."

      Nachdem Julian dem Kaiser die ganze Geschichte erzählt hatte, staunte dieser.