Die Prinzessin auf dem Mars. Edgar Rice Burroughs Burroughs. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Edgar Rice Burroughs Burroughs
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754176085
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wurde dafür gesorgt, dass nur die stärksten Exemplare das Erwachsenenalter erreichten. Mit einer fast übernatürlichen Voraussicht wurde die Nachwuchsrate so reguliert, dass diese dem Verlust durch Tod gerade ausglich.

      Jede erwachsene Marsianerin legte ungefähr dreizehn Eier pro Jahr. Eier die den Anforderungen an Größe, Gewicht und einem speziellen Gravitationstest genügten, wurden in einem unterirdischen Lager versteckt, in dem die Temperatur zu niedrig war, um ausgebrütet zu werden. Einmal im Jahr wurden die Eier von einem Ausschuss von zwanzig Häuptlingen begutachtet und alle außer den hundert besten wurden zerstört. Im Verlauf von fünf Jahren sammelten sich so 500 nahezu perfekte Eier an, welche aus mehreren tausend ausgewählt worden waren. Diese wurden dann in den nahezu luftdichten Brutkasten gebracht und für weitere fünf Jahre von der Sonne ausgebrütet. Das Schlüpfen des heutigen Tages war repräsentativ für Ereignisse dieser Art. Alle bis auf etwa ein Prozent der Jungen schlüpften innerhalb von zwei Tagen. Das Schicksal der Marsianer, die vielleicht aus den verbliebenen Eiern noch schlüpften, ist nicht bekannt, denn sie waren unerwünscht. Sie aufzuziehen würde bedeuten, dass sie ihre Tendenz zu einer verlängerten Brutzeit an ihre Nachkommen vererbten, und das würde das in Jahrtausenden entwickelte System, mit dem die Erwachsenen das Ende der Brutzeit nahezu auf die Stunde genau vorausberechnen konnten, stören.

      Die Brutkästen wurden in entlegenen Gegenden errichtet, wo die Entdeckung durch andere Stämme extrem unwahrscheinlich war. Eine solche Katastrophe würde dazu führen, dass es in der Gemeinschaft für fünf Jahre keinen Nachwuchs gab. Ich wurde später Zeuge der Auswirkungen der Entdeckung eines fremden Brutkastens.

      Die Gemeinschaft grüner Marsianer, zu der auch meine Gruppe gehörte, bestand aus rund 30.000 Individuen. Sie durchstreiften ein riesiges Gebiet trockenen Landes zwischen vierzig und achtzig Grad südlicher Breite, das im Osten und Westen durch fruchtbare Landstriche begrenzt wurde. Ihr Hauptquartier lag in der südwestlichen Ecke dieses Distrikts, nahe der Kreuzung von zwei sogenannten Marskanälen.

      Da der Brutkasten im fernen Norden ihres Landes lag, in einer unbewohnten und kaum besuchten Gegend, lag eine gewaltige Reise vor uns, über die ich natürlich noch nichts wusste.

      Nach unserer Rückkehr zur toten Stadt verlebte ich einige relativ ereignislose Tage. Am Tag nach unserer Rückkehr brachen alle Krieger am frühen Morgen auf und kehrten erst am späten Abend zurück. Wie ich später erfuhr, waren sie in den unterirdischen Lagern, in denen die Eier aufbewahrt wurden, und hatten diese in den Brutkasten gebracht. Der Brutkasten war für weitere fünf Jahre verschlossen worden, es war sehr wahrscheinlich das sich in dieser Zeit niemand um ihn kümmern würde.

      Die Lager, in welchen die Eier bis zu ihrem Umzug in den Brutkasten aufbewahrt wurden, lagen viele Meilen südlich des Brutkastens und wurden einmal im Jahr vom Ausschuss der zwanzig Häuptlinge aufgesucht. Warum sie diese Lager und den Brutkasten nicht näher bei ihrer Heimat bauten, war immer ein Rätsel für mich. Wie viele andere marsianische Mysterien waren diese mit irdischem Maßstab und Gebräuchen nicht zu erklären.

      Solas Pflichten hatten sich nun verdoppelt, da sie sowohl für mich als auch für den kleinen Marsianer zu sorgen hatte, allerdings war für keinen von uns besonders viel Aufmerksamkeit erforderlich. Da wir beide in etwa auf dem gleichen Stand marsianischer Erziehung waren, nahm es Sola auf sich, uns gemeinsam zu unterrichten.

      Ihr Junges war männlich, vier Fuß groß, sehr stark und körperlich makellos. Er lernte schnell und wir – oder zumindest ich – hatten erheblichen Spaß an der starken Rivalität, die wir zur Schau stellten. Wie ich bereits erwähnt habe ist die Sprache der Marsianer sehr einfach. Nach einer Woche konnte ich all meine Bedürfnisse kundtun und verstand nahezu alles, was man zu mir sagte. Unter Solas Anleitung konnte ich auch meine telepathischen Fähigkeiten weiter entwickeln, nach kurzer Zeit konnte ich nahezu alles erspüren, was sich um mich herum bewegte.

      Was Sola am meisten an mir überraschte war der Umstand, dass ich mit Leichtigkeit telepathische Botschaften verstehen konnte – selbst dann wenn diese nicht für mich bestimmt waren – aber niemand in der Lage war, unter welchen Umständen auch immer, etwas in meinem Kopf zu lesen. Zunächst ärgerte mich dies, aber später war ich glücklich darüber, da es mir einen deutlichen Vorteil über die Marsianer verschaffte.

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