Die antike Weltformel: TIERKREIS. M. Danisch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: M. Danisch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783750279674
Скачать книгу
Zivilisation“ Mensch und Natur zunehmend nur noch quantitativ zu verstehen weiß, und sie somit auf ihre ökonomische Leistung reduzieren muss.

      Genaugenommen etwas pervers, wenn man bedenkt, das wir damit seltsamerweise offenbar eher den Termiten nacheifern, als unseren menschlichen Geist zu formen.

      Nichts desto Trotz befinden sich die Naturwissenschaften der Astrologie gegenüber heute eindeutig im Vorteil, denn sie arbeiten haarklein auf der alten Grundlage eines Logos (wenngleich ihr dessen ursprüngliche Bedeutung abhanden gekommen ist), während die Astrologie im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr diese gemeinsame Grundlage offenbar gänzlich verloren hat.

      Die Mathematik, lange und immer wieder in der Geschichte als „Teufelszeug“ verbannt, inzwischen längst wieder untrennbar verbunden mit den Naturwissenschaften, ist nun aber tatsächlich unbestreitbar die reinste Form der Geisteswissenschaft – ich weiß, es gibt Leute, die sehen das anders. Als solche ist und war die Mathematik natürlich immer der Initialzünder für die Naturwissenschaft – wie vor jeder bewussten Tat der Gedanke steht – aber sie ist eben selbst zu 100% keine Naturwissenschaft!

      So waren eben all die uns geläufigen großen griechischen Vordenker – die Begründer der modernen Naturwissenschaft – selbst reine Geisteswissenschaftler. Sie entwickelten auf der Grundlage des Logos eine Mathematik, mit deren Hilfe sie meinten, die Gesetzmäßigkeiten und die Ordnung der Natur mit rein geistigen Mitteln entschlüsseln zu können.

      Widerspruch zu diesem geistigen Denkansatz unserer Altvorderen setzte sich erst im Zeitalter der Aufklärung durch, als man sich von dieser Auffassung mehr und mehr abwendete und meinte, an die Stelle der Mathematik, die ja nach wie vor einen unverstandenen hohen mythischen Stellenwert hatte, das physikalische Experiment setzen zu müssen.

      Dies ist allerdings denklogisch vollkommen konsequent – Allein wenn man aus dem bisherigen feststellen muss, das die bewusste Erfahrung des Wirklichen letztlich keine „Theorie“ sein kann. Man kann das Leben nicht „theoretisch leben“! Insofern muss notwendig die sinnliche Erfahrung immer die entscheidende Instanz aller Theorie sein.

      Erst in der theoretischen Physik, die seit Entdeckung der Quantenzustände des Atoms immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird die Mathematik wieder zur tragenden Säule als geistiger „Ideenträger“, mit der man die Welt zunächst gedanklich ergründet, bevor man sich auf die Suche der mit ihrer Hilfe vorhergesagten tatsächlichen Physis macht. ... sofern dies allerdings hier überhaupt noch möglich ist, muß einschränkend hinzugefügt werden.

      Wollten wir das astrologische Denkmodell gezielt „wissenschaftlich“ hinterfragen – über dessen Stimmigkeit wissenschaftlich urteilen wollen – so dürfte es nach allem bisher hier aufgezeigten als geradezu absurd erscheinen, die Astrologie an der Praxis heutigen Astrologieverständnisses messen zu wollen. Es wäre gleichbedeutend, als wollte man aufgrund von Sience Fiction Literatur die Stimmigkeit der Relativitätstheorie nachweisen.

      Andererseits ist der für die meisten von uns „augenscheinliche Voodoo“ der Mathematik, mit ihren endlosen, in geheimnisvolle Symbole verklausulierten Formeln ja nicht auch deshalb tatsächlich „Voodoo“, weil die wenigsten von uns diese Formeln nachvollziehen können.

      Das wir sie im Gegensatz zu einer Astrologie dennoch so ohne weiteres als „Wahr“ akzeptieren, liegt schlicht an dem selben Grund, der die meisten Menschen religiös sein lässt – der gemeinsame Glaube.

      Wir haben hier einen gemeinsamen Konsens, der mit vielen weiteren in jeder Gemeinschaft die tragende und stabilisierende Rolle spielt und entsprechend grundsätzlich nicht hinterfragt wird, solange auch nur irgendeine Chance dazu besteht.

      Das allerdings auch dieses Verhalten nicht schlichte geistige Ignoranz, sondern vielmehr innere Notwendigkeit von Ordnung ist, ... auch das werden wir bald verstehen.

      Wie dem auch ist – tatsächlich dürfte es nur eine verschwindend geringe Promillezahl unter den Menschen in aller Welt geben, die die anscheinende universelle Gültigkeit und „Wahrheit“ der Mathematik hinreichend begründen könnten.

      Ich fasse einmal bis hierher zusammen:

      Die Spezielle Astrologie begreift den Kosmos als den Ausdruck einer Ordnung, deren Fundament die Symmetrie ist – und Ihre Grundannahme ist es, diese Ordnung über den Logos der Zahl beschreiben zu können.

      Herleitend aus dieser Grundannahme definiert sie eine Ordnung, beruhend auf vier fundamentalen, im Weiteren noch zu definierenden Kräften und deren Verhältnismäßigkeiten zueinander, auf die sich alles Sein, unabhängig von seiner Eigenschaft, Größe, Form, Gestalt und Örtlichkeit begründet.

      Als reine Geisteswissenschaft, wie auch die sie begründende Mathematik, hat die Astrologie also zunächst einmal nichts unmittelbar mit den gegenständlichen Erscheinungen in der physischen Welt zu tun. Sie definiert „lediglich“ einen Zustand von „gedanklicher Ordnung“, die freilich letztlich – gemäß des Urmotivs jedweden Erforschens – dazu befähigen soll, über das Erfassen des Ursächlichen die vielfältigen Erscheinungen der gegenständlichen Welt zu „be-greifen

      Das theoretische Ordnungsmodell der speziellen Astrologie schöpft seine Erkenntnisse aus der Summe der Jahrtausende währenden empirischen Beobachtung der verschiedensten Wechselwirkungen innerhalb der Natur, und deren Reduktion auf ihr Wesentliches.

      Ihrer Auffassung zufolge liegt der sinnlichen Erscheinungsform der objekthaften Natur ein ihr „Wesentliches“ zugrunde – eine alles umfassende ursächliche Ordnung, die als Solche notwendig sinnlich objekthaft in Erscheinung tritt – vergleichbar den Fundamental- und Grundkräften innerhalb der physikalischen Naturwissenschaften.

      *

      Treten wir nun ein, in die Welt der Pythagoreer.

      Das Verhalten – der Logos der einfachen Zahlen 1 bis 4 zueinander – die in ihrer Summe 1+2+3+4 für die Pythagoreer nun die vollkommene Ordnungszahl „10“ ergab, wurde als geometrische Figur des gleichseitigen Dreiecks, das als die vollkommenste aller Figuren galt, als sogenannte „Tetraktys“, zum Geheimsymbol der eingeschworenen Gemeinde der pythagoreischen Mystiker.

      Die Tetraktys galt als das Symbol und als der Schlüssel der allseitigen Harmonie des Kosmos.

      Aus guten Gründen, wie wir bald verstehen werden.

      Abb.01

      Die Kinder, die sich heute in der Schule mit dem „Satz des Pythagoras“ herumschlagen müssen, weil er bis zum heutigen Tag zum Grundlagenwissen der Mathematik gehört, erfahren leider nie etwas davon, das der Entdecker dieses Satzes ein Mysterienforscher war, der all sein Wissen ursprünglich aus alten und spannenden Geschichten herleitete.

      In den folgenden Jahrhunderten und Generationen nach PYTHAGORAS, entwickelten die großen Denker der Antike auf dessen Grundlagen eine neue Astrologie, die als geistiges Modell des Wirklichen seither unwiderlegt blieb. So ist diese „astrologische Formel“ – der Zodiakus – wie er uns heute vorliegt und wie wir ihn im Laufe dieses Buches erfahren werden, das Arbeitsergebnis jener großen antiken Gestalten, auf deren grundlegende Erkenntnisse wir uns bis heute in allen Wissenschaftsdisziplinen berufen.

      Es sollte vielleicht daran erinnert werden, das der Gegenstand der Untersuchung – eben jene „Wirklichkeit“ – zu allen Zeiten derselbe war! Alles, was sich in der Auseinandersetzung mit jener „Wirklichkeit“ verändert hat, ist die praktische Methodik der Untersuchung und die damit einhergehende erweiterte Begrifflichkeit.

      Die qualitative Betrachtungsweise des zu untersuchenden Gegenstandes bedarf der „Symbole“, da sie Ganzheitlichkeiten zum Ausdruck bringt (z.B. in Mathematik, Geometrie, Astrologie usw.).

      Die heutige, vornehmlich quantitative Betrachtungsweise des zu untersuchenden Gegenstandes bedarf der „Begriffe“ (Greifen, anfassen) und „Bezeichnungen“.