#FOR99DAYS. Tommy Warzecha. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tommy Warzecha
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783737512794
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also spätestens um zwo Minuten vor halb Acht muss ich außer Haus. Dann kann ich keine Löcher in die Luft starren oder einen Kaffee nach dem anderen schlürfen um wach zu werden; aber was soll’s… der frühe Vogel fängt den Wurm [obwohl mich der frühe Vogel eigentlich mal kreuzweise kann!] bin ein eingefleischter Morgenmuffel und beginne den Tag lieber ruhig, geschmeidig und locker gechillt, als das ich herumhetze oder eile. Das passt mir in aller Herrgottsfrühe gar nicht. Lieber schlürfe ich meinen Kaffee, stöbere durch Twitter und x-verschiedenen Hashtags [--> # diese Dinger da] und gucke, surfe und… öhhm ja – man könnte glatt sagen”vertrödele” ich die Zeit am Morgen. Dabei informiere ich mich sogar als Anti-Nachrichten-Gucker, der sich für nichts aus der weiten Welt interessiert… doch irgendeine (manchmal sogar) politische Schlagzeile ist ganz tricky und schwuppdiwupp hab ich sie angeklickt und lese ‘Allerweltsnachrichten’ – ist aber tatsächlich nur eine Ausnahme oder wenn ein interessantes Bild dazu abgebildet ist, was mich neugierig macht zum weiterlesen. Ich gebe offen zu: ich bin desinteressiert. Nicht in Allem, aber vielem! manchmal beschäftigt es mich vielleicht peripher im Hinterkopf, aber wissensgierig bin ich nicht bei irgendwelchen Schlagzeilen oder Events und ich würde mich auch nicht outen oder debattieren geschweige denn darüber diskutieren. Das überlasse ich anderen :-) nun bin ich verwirrt und beende meinen Blog, denn bevor ich noch mehr schwachsinniges Gestotter oder Stuss veröffentliche und mich abplage, den Blog einen Namen zu geben oder darauf einzulenken ihn jetzt ‘Morgenmuffel’ oder doch ‘Desinteresse’ nenne, schließe ich mit den mich seit Tagen begleitenden Titel von Sabrina Setlur der es abgrundtief und direkt trifft und meine Seele widerspiegelt:

      Dies ist hier wirklich keine Beschwerde, eher ’ne Zustandsbeschreibung.

      Die Stimme aus der Leere fragt: Wie sehr kannst du leiden ?

      Und hier hat sich schon was angestaut.

      Ich fühl mich nicht unwohl in meiner, ich hab verbrannte Haut.

      Und erkenn’ ich hab auf Sand gebaut,

      Bis zu diesem Moment hat ich dran geglaubt

      Jedenfalls bin ich zerstört, wie von ’ner Panzerfaust

      Und kann halt alles nicht mehr hören, als würd’ ich langsam taub.

      Fucker, lach mich aus, nenn’ mich Dramaqueen

      Ich fühl mich 24/7, wie beim Zahnarzt liegen,

      Doch leider gar nicht oder schlecht anästhesiert

      Und deshalb kann ich auch nicht tun als sei das Pech gar nicht passiert

      Der Shit ist schon ’ne harte Reise,

      Besonders wenn man nicht fit ist,

      Denn normalerweise: Steck ich das weg, aber gerade geht’s mir nah

      Ich bin der letzte Dreck,

      Leb das ma’, Motherfucker !

      Ich lauf durch die Straßen von Haus zu Haus

      Und ich lauf durch die Straßen von Haus zu Haus

      Und ich lauf durch die Straßen von Haus zu Haus

      Wieso hört dieser Alptraum nicht auf?

      Weil er echt ist

      Check, ob meine Schuhe OK sind

      Und tu’ so, als sei nix gewesen

      Immer so weiter, mein Pech reißt nicht ab,

      Diese schlimmen Leiden sind jetzt scheiße hart,

      Ich muss weiter laufen,

      Hör auf zu meckern, stau die Wut

      Und ich weiß weder ein noch aus wie ’n Crackhead auf Entzug

      Wie und warum is’ mir grad egal,

      Denn ich häng einfach hier nur rum, wie an ’nem Marterpfahl

      Mein Tag ist um und um das zu lernen ist teuer

      Und deshalb lauft ihr Fucker rum, als wärt ihr ferngesteuert, ge ?

      Bei solchen Szenen, da will man sich erhängen

      Und das tollste am Problem ist, ich kann es nicht verdrängen,

      Zu all meinen Sorgen kommt,

      Heute weiß ich, das ist Grund, dass mich morgen schon die Meute reißt,

      Da hilft kein Flennen bei dem Teufelskreis,

      Denn genau das trennt hier die Spreu vom Weizen,

      Wisch die Tränen weg, aber fall aufs Neue

      Und hoff’ jedes Mal im Bett, ich würd das alles nur träumen.

      Wenn noch ’ne Schwester und ’nen Bruder gleich unter Schizo leiden,

      Wär jetzt ’n guter Zeitpunkt es mir mitzuteilen,

      Denn ich bin scheiße allein,

      Wie ’n Waisenkind,

      Merk ich erreiche keinen

      Und glaub’ ich schmeiß es hin,

      Würd' gerne was erzählen, das nicer klingt,

      Aber kann halt grad nicht sehen, was der Scheiß hier bringt,

      Fühl mich klein und find keine Aussicht auf Besserung,

      So wahr ich einsam bin, hat mich die Traurigkeit fest umschlungen

      Was ihr da tut ist ’ne miese Nummer

      Und wenn hier irgendwas noch gut ist, ist’s ’n riesen Wunder.

      Jetzt geht es abwärts wie ’n Tiefseehummer,

      Mein Pech ist, ich hab Herz, mich ziehen Krisen runter

      Und zwar so hart und weit, dass ich bald dran ersticke,

      Um nur zu sagen: Bleib’, ihr könnt euch alle mal ficken !

      Meine Rasse geht zum Hades.

      Das ist jetzt ganz schwer zu raffen

      Und das Krasse ist, ich darf es mir nicht anmerken lassen.

      wieso hört dieser Alptraum nicht auf?

      Weil er echt ist.

      Check, ob meine Schuhe OK sind

      und tu’ so, als sei nix gewesen.

      HOME SWEET HOME

      ——

      Ist man dermaßen überwältigt und stolz auf das Gefühl in einer Blase aus Selbstverherrlichung über den Boden zu schweben, dass man vergisst wer man ist oder wo man sich befindet? Schnell wird mir klar: ich schreibe das morgen früh besser weiter bei Kaffee und Zigarette :-) jetzt habe ich Zigarette an, Kaffee frisch gemahlen [lassen] und seziere den gestrigen Tag, der mich ein wenig an meine Grenzen ‘an das Gute im Menschen glauben’ völlig außer Rand und Band gebracht hat. Es ist nicht die Selbstverherrlichung meiner selbst, sondern das der Mitmenschen die tatsächlich über den Dingen stehen [wollen], was mich fassungslos macht. Die Ironie selbst gibt mir recht: Ein ‘Wir’ steht nicht für Einzelkämpfer oder Märtyrer, und doch wird das Wort ganz gerne verwendet, wenn es um die Arbeit geht, Abläufe, Ideenfindung und Umsetzung. Es ist ja auch ein Leichtes andere davon zu überzeugen, man arbeitet im Team – was insgeheim gar keines ist; was offensichtlich ist, jedoch es bestimmte Leute schaffen andere wiederum damit gehörig um den Finger zu wickeln und daran glauben zu lassen, weil entweder der Horizont fehlt oder generell kein Interesse besteht an einer Situation des Verständnisses. Wie auch immer, es wird einfach hingenommen… Mich ärgert es erst im Nachhinein, dass sich jemand mit meiner Arbeit schmückt – ohne das ich ein Stückchen vom Kuchen abhaben wollte; das ist nicht der Punkt um den es geht, aber fuchsig macht es mich schon, wenn ich dann als Breitseite auch noch zu hören bekommen “wir haben das gemacht” oder noch offensichtlicher: “Ich habe keine Zeit für nichts, ich bin beschäftigt und mache alles…” Kann und will hierbei aber nicht tiefer oder mehr Einblicke gewähren,