Kiss and Cook in Schottland. Tanja Neise. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tanja Neise
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754186237
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Der Kerl war kurz davor, der Tante ins Netz zu gehen. Obwohl solche Männer vermutlich an jedem Finger hundert Frauen wie diese Blondine hatten.

      Plötzlich fixierten seine stahlblauen Augen Fiona und sie konnte keinen Augenblick wegschauen, sein Blick blieb in ihrem verankert. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Reiß dich zusammen Fiona Baduhn! Du wirst doch nicht sabbernd hier herumstehen!, schimpfte sie mit sich selbst und wandte den Kopf ab. Das fiel ihr schwerer, als es ihr lieb war. Im nächsten Moment hakte sich Mrs Reid bei ihr unter und sagte: »Wir beide werden den guten Adam mal zur Rede stellen.«

      Hä? Bitte was? Doch bevor sie fragen konnte, wurde sie auch schon zum Tisch des Keyboarders der Centerstarks gezogen. Liz blieb bei Mrs Thompson stehen und grinste frech, ganz so, als hätte die gute Mrs Thompson einen obszönen Witz gemacht. Die Frauen in diesem Dorf kamen Fiona merkwürdig vor. Und nun beobachteten sie Fiona und Mrs Reid bei jedem ihrer Schritte. Um nicht zu stolpern, wandte sich Fiona um und sah nach vorne.

      Als Mrs Reid vor dem Tisch, den sie anvisiert hatte, stehenblieb, hielt Fiona den Blick gesenkt. Das war irgendwie eine total bescheuerte Situation. Vermutlich dachte der Kerl, sie wäre eine seiner Groupies, so wie sie ihn vorhin angestarrt hatte. Doch die Neugier ließ sie den Kopf heben. Er wirkte genervt. Ja, genau so hatte sie sich einen Star vorgestellt, der mit dem gemeinen Volk nichts zu tun haben wollte und den Menschen das Gefühl gab, zu stressen.

      »Guten Abend, Adam. Ich hoffe, ich störe nicht?« Der Blick, den sie dabei der jüngeren Frau zuwarf, war eindeutig abfälliger Natur. Die hatte scheinbar nicht das Okay von den hiesigen Fortpflanzungswächterinnen.

      Ein Kichern stieg in Fionas Kehle hoch, angesichts der Gedanken, die in ihrem Hirn herumschwirrten. Doch sie riss sich im letzten Moment zusammen.

      Adam Ward stand auf, ganz Gentleman, und schüttelte Mrs Reid die Hand. Die Frau hinter sich ignorierte er weitestgehend.

      Komisches Paar, dachte Fiona.

      »Ganz und gar nicht, Mrs Reid, Erin wollte gerade gehen. Schön Sie zu sehen.« Mrs Reid erlag dem Charme des jüngeren Mannes und errötete. »Setzen Sie sich doch zu mir.«

      »Wollte ich das?«, fragte die Verschmähte. »Nun gut, bis später, Adam.« Sie rauschte von dannen und warf Fiona noch einen abschätzenden Blick über die Schulter zu.

      »Darf ich Ihnen Fiona Baduhn vorstellen? Sie ist Gast in meiner Pension.« Doch Mrs Reid setzte sich nicht. Sie stand vor dem Tisch, stützte die Hände auf die Rückenlehne eines Stuhls und beugte sich ein Stück zu Adam. »Mir ist leider zu Ohren gekommen, dass die gute Fiona hier ein Jobangebot hatte und ihr neuer Boss ganz plötzlich anderer Meinung war. Können Sie sich das vorstellen?«, fragte die Frau leise, doch laut genug, dass er es verstehen konnte, denn sein Blick huschte mitleidig zu Fiona.

       Oh nein, jetzt erzählt Mrs Reid ausgerechnet dem berühmten Adam Ward von meiner Schmach! Tiefer kann ich nicht mehr sinken!

      KAPITEL 8

      Adam

      Weißt du, dass du hier der heißeste Typ im Raum bist? Ich würde dir gerne nach dem Fest mal etwas mehr von mir zeigen. Was hältst du davon?«, hauchte Erin ihm ins Ohr. So langsam trieb sie es zu weit.

      Ihm war natürlich klar, was sie ihm so Tolles nachher zeigen wollte. Diese Spielchen liefen schon seit Urzeiten so ab. Erin war da nicht gerade sehr fantasievoll. Adam wollte ihr gerade sagen, dass all ihre Annäherungsversuche zum Scheitern verurteilt waren, als sein Blick auf die junge Frau fiel. Sie gehörte ganz offensichtlich nicht hierher. Es war etwas an ihr, das die Blicke der anwesenden Männer auf sich zog. Sie war keine Schönheit im herkömmlichen Sinne, sie hatte eine Ausstrahlung, die auffallend war. Sie wirkte zerbrechlich und gleichzeitig hatte sie diesen kämpferischen, rebellischen Gesichtsausdruck. Sie gefiel Adam. Eine Frau gefiel Adam! Das kam selten vor.

      Erin hing weiter an ihm wie eine Klette, doch er ignorierte sie, so weit es ging. Ihr warmer Atem an seinem Ohr, sorgte dafür, dass er an sich halten musste, sie nicht von sich zu stoßen. Er riss sich zusammen, das tat er immer. Adam hatte, so lange er denken konnte, auf Frauen eine Wirkung gehabt, von der viele Männer nur träumten. Aber im Gegensatz zu anderen, war er eher genervt von diesen sich anbiedernden Ausgaben des weiblichen Geschlechts.

      Als die Fremde ihn ansah, riss sie für einen Sekundenbruchteil die Augen auf und er wusste, dass sie ihn erkannt hatte. Fuck! Dahin war sein Interesse an ihr, denn auf Groupies stand er am Allerwenigsten. Adam fixierte sie, in der Hoffnung, dass sie seine versteckte Botschaft - nichts zu sagen - verstehen würde. Doch warum sollte sie ausgerechnet der redseligen Mrs Reid verschweigen, wer er war? Seine ruhige Zeit in dem beschaulichen Dörfchen Kinloch Rannoch war nun wohl oder übel vorüber.

      Er musste hier raus. Dringend. Am besten sofort. Zuerst einmal sollte er sich auf irgendeine Weise der Nymphomanin, die wie eine Klette an seinem Hals hing, entledigen. »Erin, ich möchte dich nicht vor den Kopf stoßen, aber das mit uns beiden ...«, weiter kam er nicht, denn sie legte ihm einen Finger an die Lippen.

      »Scht, lass mich dir doch erst mal meine Argumente zeigen. Vielleicht kann ich dich ja überzeugen.« Der Schlafzimmerblick, ließ ihn eher zurückschrecken, aber so deutlich hätte er ihr das nicht unbedingt sagen wollen, auch wenn sie selbst nicht gerade der Typ war, der sehr geheimnisvoll zu ihm sprach.

      Und um der Situation noch die Krone aufzusetzen, marschierte Mrs Reid in Begleitung der jungen Frau schnurstracks auf ihn zu. Es konnte nur noch schlimmer werden.

      »Guten Abend Adam. Ich hoffe, ich störe nicht?« Sie musterte Erin abfällig. Scheinbar hatte Mrs Reid nicht den Wunsch, ihn mit der Dorfprinzessin zu verkuppeln. Bisher war er davon ausgegangen, dass ganz Kinloch Rannoch dahingehend ein und derselben Meinung war.

      Die Frau neben ihr musste ein Kichern unterdrücken, als sie vor seinem Tisch stehenblieb. Oh Mann, noch so ein albernes Huhn! Doch sie riss sich im letzten Moment zusammen. Von Nahem wirkte die Fremde jünger und die Aufsässigkeit in ihrem Blick war nun genau zu erkennen. Auch wenn sie das lange Haar hochgesteckt hatte, konnte man lilafarbene Strähnen durchblitzen sehen. Interessant!

      Um den Fängen von Erin zu entkommen stand er auf und schüttelte ihre Finger ab. Niemand in diesem Raum sollte denken, dass er mit der etwas hatte. Ganz Gentleman nahm er Mrs Reids Hand und begrüßte sie.

      Kurzfristig hatte er während den nächsten Sekunden das Bedürfnis verspürt, tief durchzuatmen und als Erin endlich verschwand, gab er dem nach. Irgendwann musste sie doch kapieren, dass er nicht auf ihre Annäherungsversuche eingehen würde. So schwer von Begriff konnte sie nicht sein.

      »Darf ich Ihnen Fiona Baduhn vorstellen?« Mrs Reid schob die Frau nach vorne, sodass er plötzlich ziemlich nah vor ihr stand und den Hauch eines Parfums wahrnahm. Ihre hellen Augen waren faszinierend, umrandet von dunklen dichten Wimpern. Wie zwei klare Bergseen erschienen sie ihm und blickten ihn mittlerweile skeptisch an, da er sie immer noch forschend ansah. Mrs Reid erzählte irgendwas von einer Arbeitsstelle und einem Boss, der ganz plötzlich anderer Meinung war, doch er hatte Mühe, ihr zu folgen. Fiona Baduhn hatte seine volle Aufmerksamkeit, da konnte eine Mrs Reid nicht mithalten.

      Adam riss sich zusammen, er musste cool bleiben, wenn er die Situation meistern wollte. »Willkommen in Kinloch Rannoch Miss Baduhn. Ich bin Adam. Das mit Ihrem Job tut mir sehr leid.« Sie schüttelten einander die Hände. Ihre Finger waren zart und dennoch drückte sie ordentlich zu. Auch das verwirrte ihn. Wann hatte er das letzte Mal wegen einer Frau so die Fassung verloren?

      »Kein Problem. Nennen Sie mich ruhig Fiona. Ich weiß natürlich, wer Sie sind.« Ihr Lächeln war frech. Er mochte freche Frauen und sie war hübsch, auch das mochte er. Vielleicht war das der Grund, warum er ihre Hand einen Augenblick zu lange festhielt.

      »Gut, gut Kinder. Ich lass euch mal einen Moment alleine. Muss noch mit Liz sprechen.« Und schon rauschte Mrs Reid von dannen und ließ ihn mit dieser Fiona, die ihn so faszinierte, allein.

      »Wenn Sie möchten,