Go West - so war es wirklich. Srecko Soprek. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Srecko Soprek
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750226449
Скачать книгу
eines Berges namens „Sljeme“,los.

      Zu Fuß gingen sie etwa 6 Kilometer, und dann waren sie schon im „Eldorado“.

      Überall Kastanienbäume, voll mit gelb - braunen Schallen welche wie Igel aussahen.

      Die günstige Zeit zu wählen war sehr schwierig.

      Kämen sie zu früh, waren die Kastanien noch nicht ganz reif, und das bedeutete mühsames und gefährliches klettern auf, zum Teil sehr hohe Bäume, schütteln und sammeln.

      Das war zu langsam und man konnte an einem Tag kaum einen Sack (Ca. 20 Kilo) sammeln. Außer dem, war das eigentlich verboten.

      Sie hatten aber weniger Angst von den Waldwächtern (die gab es sowieso kaum) als von den Wildschweinen welche das Geräusch von den rollenden Kastanien sehr gern hatten.

      Wenn sie aber zu spät kamen, waren die Kastanien schon reif und lagen am Boden, aber dann waren auch die Anderen schon da (vielleicht auch Wildschweine) und es blieb nicht viel übrig.

      Mit der Zeit wussten sie genau wo, welche Sorte von den Kastanienbäumen wächst.

      Junge (kleinere Bäume) alte (ganz hohe Bäume) diese die früher oder später, reif werden.

      Nach der Neigung (Kastanien Bäume bevorzugten steile Hänge) der Gelände, konnten sie abschätzen wohin die, durch den dicken Teppich von Blättern rollen, und beim Schütteln

      rollen werden.

      Es war schon etwas Mystisches in der Luft, während sie am Frühmorgen durch die Wälder gingen. Durch den Nebel konnte man nur Schatten erkennen welche ganz gespenstisch aussahen.

      Es herrschte eine unnatürliche Stille!

      Sie wussten aber genau dass sie aus dem vernebelten Wald, Hunderte kleinere und größere Augen betrachten.

      Es galt die Regel – zusammenbleiben.

      Dort allein zu bleiben, wäre ganz gefährlich.

      Keiner von ihnen wollte als Erste, oder noch schlimmer als der Letzte in der Kolonne sein. Jeder wollte in der Mitte sein. Das war sicherer, aber leider ging es nicht, somit haben sie die Plätze von Zeit zu Zeit gewechselt.

      Wenn Felix der Erste war, hatte er das Gefühl, dass hinter dem nächsten Baum ein hungriger Braunbär auf ihn wartet - oder ein Monster aus den Horrorfilmen.

      Seine Zähne waren groß und spitzig, und er freute sich schon, dass sein „Frühstück“ so früh kommt.

      Doch das Schlimmste war einen Platz am Ende der Kolonne nehmen zu müssen.

      Er war fast sicher, dass er hinter sich jemanden hören kann.

      Der war immer näher und näher und streckte schon seine Krallen nach ihm aus.

      Er drehte sich vorsichtig um und sah niemanden - auser den Nebel der ihn ganz umhüllt hat.

      Wenn er jetzt (im Jahr 2018) die Spielfilme welche während des Halloweens laufen, sieht, erinnere er sich wieder daran.

      Besondere Anlässe (ein „Luftventil" für diejenigen welche immer ganz ernst sein sollten?) waren bei ihnen nie so populär wie im Westen.

      Sie brauchten gar Keine - bei denen war Haloween oder Fasching fast jeden Tag!

      Felix wollte sich unbedingt ganz dicht an die Kolonne halten, und dann hat es passiert.

      Er rutschte an der steilen Böschung aus, verlor das Gleichgewicht, und begann zu rollen und zu rutschen, immer weiter nach unten in die unbekannte Tiefe.

      Er erinnerte sich plötzlich an eine Szene (mit der steilen Treppe und Anthony Perkins) aus den Film „Psycho" von Alfred Hitchcock, und dachte Norman Bates mit dem riesigen Messer ihn Jagen zu sehen.

      Felix war eigentlich ganz froh dass er immer schneller und schneller nach unten rollte.

      Vielleicht wird Norman ihn doch nicht erreichen!

      Nach ca. hundert Meter landete er in einem ausgetrockneten Bachbett zwischen 2 angrenzenden Bergen.

      Dort war ziemlich dunkel und er konnte nicht viel sehen.

      Einige Jahre später hat ihn ein Zwischenfall wieder daran erinnert. Anfangs der 70er Jahre ließen seine Eltern in Zagreb ihre Kanalisation rekonstruieren.

      Im engen Durchgang vor der Eingangstür wurde ein 2.5 m tiefer und 80 cm breiter Schacht gemacht.

      Die Arbeiter haben nach dem Arbeitsende das Loch nur provisorisch mit einem breiten Brett zugedeckt.

      Felix kam nach Hause spät in der Nacht und stolperte über das Brett.

      Er kippte es hoch, machte einen Schritt nach vorne und fiel direkt in den Schacht hinein.

      Das Brett fiel wieder runter und er war in dem dunklen tiefen Schacht gefangen.

      Der Schacht hatte natürlich keine Steigeisen – so was hat man zu der Zeit nur in amerikanischen Filmen gesehen.

      Es herrschte absolute Ruhe, er war müde und überlegte ganz ernsthaft über Schlafen.

      In seinen Gedanken sah er schon das erschrockene Gesicht des Arbeiters welcher morgen früh der Abdeckung entfernen soll.

      Er könnte ihn vielleicht noch mit einem „Huuuu“ zusätzlich erschrecken.

      Aber die blöden Affen könnten vielleicht, zuerst den Schacht überfluten – und erst nacher hineinschauen.

      Er erinnerte sich daran wieder, danach er gehört hat, dass ein Mitglied einer „feinen deutschen“ Familie getötet wurde und erst nachdem die Hauskanalisation verstopft worden war, gefunden wurde.

      Außer dem nur Dracula und seine Fledermäuse konnten in senkrechter Lage schlafen – und sogar mit den Köpfen nach unten.

      Felix stemmte sich mit den Füßen und Rücken gegen die Wände und rutscht langsam nach oben.

      Jahre später hat er das auch bei Jackie Chang gesehen.

      Aber etwas Furchterregendes hat er in einem Gebüsch doch gesehen – nähmlich 2 große rote Augen.

      In der Nähe war kein Baum, worauf er hochklettern konnte. Das war immer sein beliebter Fluchtweg.

      Auch jetzt, Jahrzehnte später, schaut er immer (sogar im Stadtpark!) jeden Baum aufmerksam an, um festzustellen ob er darauf hochklettern könnte.

      Im Falle eines Falles – z.B. ein hungriger Tiger käme vorbei.

      Viele Jahre später hat man sogar in New-Yorker Centralpark die Wildkazen und sogar Pumas, welche manche Besitzer laufen liessen, gesehen.

      Zum Laufen waren die beiden Böschungen viel zu steil.

      Aber, vielleicht wird ihm seine Blutgruppe nicht gefallen obwohl er kein Knoblauch gegessen hat.

      Er dachte, wenn er nachher auch ein Vampir werde und ewig leben kann, wäre das vielleicht auch nicht schlecht.

      Aber nur nachts - nein das wäre ganz schlecht.

      Und das „Monster" kam immer näher.

      Er machte die Augen zu, und fühlte an seinem Gesicht eine Zunge welche ihn abgeschleckt hat.

      Es war ein riesiger schwarzer Hund der in diesem dunklen Wald welcher Felix immer mehr an Karpaten in Rumänien erinnerte,

      genau so verloren, wie er selbst, war.

      Felix ging den Bach (den Berg aufwärts) entlang und der Hund folgte ihn.

      Felix dachte an den Film „Hondo" mit John Wayne und den Hund.

      Und dann hörte er ein, ihm gut bekanntes Geräusch.

      Das waren die rollenden Kastanien - und diese alle rollten von den beiden Bergseiten, in den Bach runter.

      Also, er war nicht im Arsch, sondern im Eldorado!

      Ähnlich fühlte sich wahrscheinlich