Tiffany Crockham
Patricia Peacock und der verschwundene General
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Inhaltsverzeichnis
2. Einfach nur ein großer Corgi
7. Ein Trampeltier kommt selten allein
Titel und Impressum
T I F F A N Y
C R O C K H A M
Erstausgabe Dezember 2020
Copyright © 2020 Tiffany Crockham
Alexa Kim
Postfach 10 05 01
47005 Duisburg
Covergestaltung: A&K Buchcover
unter Verwendung von Motiven von
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© PNGTree
Lektorat: „Taltexte“ Manuela Sanne
www.taltexte.de
Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung der Autorin wiedergegen werden.
Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden.
Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.
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1. Schlag ein Rad
Patricia betrachtete ratlos den durchsichtigen blauen Stoff. Er war mit glitzernden Pailletten bestickt und von silbernen Fäden durchwirkt. Was immer diese Geschmacklosigkeit auch darstellte – es war nicht das Kostüm, das sie in Auftrag gegeben hatte. „Was hältst du davon, Miss Kitty?“, fragte sie die rotgetigerte Katze, die es sich auf ihrem Bett gemütlich gemacht hatte und sie aus halb geschlossenen Augen beobachtete. Miss Kitty schien allerdings nicht sonderlich interessiert an ihren Kostümproblemen. Patricia hatte die Straßenkatze kurz vor Weihnachten aus Mitleid ins Haus geholt. Obwohl Miss Kitty sich ganz nach Katzenart aus Menschenproblemen herauszuhalten schien, weckte der glitzernde Hauch von Nichts, mit dem Patricia vor dem großen Spiegel stand, ihr Interesse. Miss Kittys Katzenaugen folgten jedem Aufblitzen der Pailletten in erwartungsvoller Anspannung.
Patricia bedachte die Katze mit einem mahnenden Blick. „Denk nicht einmal dran. Du hast diese Woche schon den Gürtel meines Kleides ruiniert. Ich werde diese Peinlichkeit zurückgeben. Offenbar hat mir der Schneider das falsche Kostüm gebracht.“
Während Patricia mit dem Kostüm das Schlafzimmer verließ, folgte ihr Miss Kittys enttäuschter Blick.
„Abdul?“
„Ja, Memsahib?“
Der indische Hausdiener erschien mit seiner Räucherschale. Offenbar war Abdul mal wieder hinter ein paar rachsüchtigen Geistern her, die, wie er glaubte, das Haus regelmäßig heimsuchten. Patricia hatte es mittlerweile aufgegeben, ihn davon zu überzeugen, dass es Geister oder Flüche nicht gab. Abdul, mir ist hier noch nie ein Geist begegnet, hatte Patricia erst letzte Woche versucht, seine Aktivitäten des Ausräucherns wenigstens auf ein Minimum zu beschränken. Natürlich nicht, Memsahib. Das liegt daran, dass ich das Haus regelmäßig mit Räucherungen gegen böse Geister schütze.
Nun – im Augenblick hatte Patricia andere Sorgen. Sie brauchte ein tragbares Kostüm für den Silvesterball heute Abend.
„Abdul, bitte holen Sie den Kostümschneider zurück. Er hat mir das falsche Kostüm gebracht.“ Wie zum Beweis hielt sie ihm den hauchdünnen Stoff entgegen.
„Das ist ein sehr hübsches Kostüm, Memsahib.“
Patricia hob eine Braue. „Ich könnte genauso gut unbekleidet zum Silvesterball im Mena Hotel gehen. Also bitte holen Sie den Schneider zurück.“
Abdul seufzte und sah sich misstrauisch um, als wolle er sichergehen, dass alle Geister vertrieben waren. „Ja, Memsahib, er ist noch nicht lange fort.“
Nervös tappte Patricia mit der Spitze ihres Fußes, während sie wartete. Da hatte sie schon einmal eine Einladung ins Mena Hotel, und alles lief schief. Was hatte sie dem Himmel nur getan, dass er sie derart bestrafte? Immerhin – keine fünf Minuten später betrat der Kostümschneider den Salon.
Vorwurfsvoll hielt Patricia ihm den blauen Stoff entgegen. „Es liegt eine Verwechslung vor. Das ist nicht das Kostüm Gouvernante.“
Der ägyptische Schneider sah sie verständnislos an. „Nein, Miss, das ist das Kostüm Salome.“
„Aber ich habe das Kostüm Gouvernante bei Ihnen bestellt.“
Er zuckte mit den Schultern. „Aber Ihr Gatte kam zu mir und änderte die Bestellung in das Kostüm Salome.“
„Mein