Blowjob von NOOQ (reedited). Antonia Hérault. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Antonia Hérault
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754186473
Скачать книгу
ist eine Idee. Nicht mehr arbeiten in dem Sinne. Und ich könnte mich mit Anderem befassen, zum Beispiel Reisen.

      Sex und Eros macht alles kompliziert, anstrengend. Sex vergiftet die Begegnungen und Beziehungen, schwebt über allem wie eine Gaswolke. Sex ist wunderbar in guten Momenten aber auch gleichzeitig ein heulendes Elend. So sehe ich es mittlerweile.

      Eine fette immer unzufriedene Glucke, ein Dämon, der alles fressen kann. Geld, Gesundheit, Respekt, Achtung, sogar Liebe und Zuneigung. Alles für Orgasmen, Extase und die wohlige Ruhe danach, oder die Zigarette als Platzhalter für die Unfähigkeit sich danach nochmal in die Augen zu sehen. Sex, Quelle von Aggression und Destruktivität.

      Sein lassen, ablegen, wie eine alte Lederjacke aus der Pubertät, die nicht mehr zu dem nun erwachsenen, souveränen Menschen passt.

      Ich hatte von einer medizinischen Methode erfahren. Ein Eingriff nebst kurzer Hormonbehandlung, von der man sich schnell wieder regeneriert. Dazu entschied ich mich.

      Genuss und Schönheit, Wahrnehmen der Attribute schöner, erotischer Frauen ... ok, ... aber keine Lust, kein Drang, kein Wollen, kein Durst nach Sex mehr.

      Ein Bild in einem Museum betrachten, sich daran erfreuen in einer rein geistigen Leidenschaft und dann aus dem Museum gehen, oder zum nächsten Bild. Es nicht mitnehmen, nicht besitzen und alles lassen wie es ist, in unaufgeregter wohlwollender bis vielleicht faszinierter - dennoch entschiedener Distanz.

      An diesem Abend, ein paar Tage bevor ich mich in die kleine Privatklinik am Meer begeben sollte, beschloss ich, diesen neuen Lebensabschnitt mit ein paar gepflegten Drinks in einer guten Bar in Hamburg, der Wohnstadt meiner Wahl, zu zelebrieren. Vielleicht auch, um mir doch noch etwas Mut anzutrinken.

      -

      Nach dem dritten Negroni, der mich in eine angenehme Leichtigkeit brachte, entschied ich mich zu einem weiteren Cocktail ... worüber ich mich mit dem Barmann beriet, ... und mir schließlich einem Moscow Mule mixen lies.

      Von links hinter mir hörte ich die Stimme einer Frau. "Gute Wahl". Sie musste gerade hereingekommen sein, denn ich hatte noch das Kehren der Drehtür gehört.

      2 Frau Helene Kroon

      Als ich mich umdrehte, war zu sehen, dass ihre Erscheinung ihrer nicht sehr angenehmen Stimme entsprach: Sie war - wirklich unattraktiv, furchtbar gekleidet. Gerade mal gepflegt genug, um in nicht als Misfit in der Bar geschnitten zu werden, oder gar als jemand zu gelten, der am Ende der Fahnenstange angelangt ist. Einzig ästhetische Stelle an dieser Person war ein kleiner Schmuckanhänger an einer schmalen Halskette. Ein Dreieck in das ein durchsichtiger Stein eingefasst war, der ein Brillant sein könnte. Der viel zu weite leichte Mantel war das Plagiat eines Trenchcoat, die Haare dunkel, spröde und unvorteilhaft zwischen kurz und halblang, ohne sonderlichen Schnitt. Wohl aber fielen mir ihre warmen braunen Augen auf, vor denen eine große Plastikbrille eher wie ein versehentlich abgestelltes Gestell auf einer großen Nase saß.

      "Gute Wahl" - sagte sie nochmals und setzte sich unbeholfen auf den Barhocker.

      - "Ich nehme dasselbe, bitte. - Und dann unumwunden: - Möchten sie später Sex mit mir ?"

      Ich war sprachlos und überrascht, - aber nicht ärgerlich, denn sie sagte es nicht aufdringlich, sondern ruhig und zurückhaltend. Eher so, als fragte sie um eine Zigarette. Ich fand meine Sprache wieder und entgegnete: "Wie kommen sie darauf, ... sie kennen mich nicht, ... ich meine, ... als um ganz ehrlich zu sein, und ohne ihnen zu nahe treten zu wollen , ... sie sind nicht - gar nicht mein Typ. Also - nein, tut mir leid, ich möchte keinen Sex mit Ihnen. "

      "Gut, .. das macht nichts." Dann hob sie das Glas das der Barmann ihr hingestellt hatte, und bedeutete, dass sie mit mir anstoßen wolle, rückte dann auch ihren Barhocker näher, so dass wir nebeneinander saßen. Ich erwiderte das Anstoßen, eher in einem Reflex.

      Doch dann gerieten wir in ein - zuerst eher höfliches - doch dann angeregtes Gespräch über Drinks, Bars, das Stadtleben, dies und jenes . Irgendwann kam wieder ein Frage aus dem Nichts ... . "Mögen sie keinen Sex ? "

      Doch, ja, ahm, nein, ... ah Frau ...? "Helene Kroon" - und sie streckte mir ihre faltige Hand entgegen. "Ahm, ja ... Anthony Bender. .. Also ... also gut, ich sage Ihnen was bei mir gerade ist:

      Ich habe seit heute das Thema Sex ein für allemal abgeschlossen, abgehakt und werde sogar eine Behandlung ... " ... Ohne meine Rede weiter abzuwarten kam von ihr wie aus der Pistole geschossen:

      " Vergessen sie es, wirklich, vergessen sie es, denn es wird nicht funktionieren. Wissen sie, .. ich bin Professorin der Medizin ... und ich kenne mich wirklich aus, glauben sie mir, es wird nicht funktionieren, es sei denn man schneidet sie definitiv zum Krüppel und zerstört einen Teil ihres Gehirns, ... wollen sie das ? "

      " Nein, nein es ist eine sehr schonende ... . " " Vergessen sie es, es wird nicht funktionieren ! Kommen sie, bestellen sie noch einen Drink und ich erzähle ihnen etwas, bzw. mache Ihnen einen Vorschlag. " Sie wollen also doch unbedingt Sex mit mir ? ... " " Nein. Ich will gar nichts, aber ich kann Ihnen die Lösung ihres Problems ... eine bessere Lösung zeigen. Wenn sie wollen. - "

      3 EINE BESSERE LÖSUNG

      "Kommen sie an diesem Wochentag, nächste Woche an diesen Ort an der belgischen Küste." - Und sie reichte mir eine Postkarte.- " Da, die habe ich noch von meinem letzten Ausflug, schöne Gegend. Passt es ihnen gegen 16:00 Uhr ? - Schön.

      Kommen sie dorthin."

      Sie trank in einem Zug den fertig gemixten Moscow Mule aus, legte eine goldene Kreditkarte auf den Tresen, stand vom Barhocker auf, streckte mir ihre Hand wieder entgegen mit den weiteren Worten: " Hier, zahlen sie später alles mit meiner Karte und bringen sie sie mir dann nächste Woche wieder. Und - ich vermute, die Tage bis dahin zu warten, wird nicht einfach für sie sein. Also gönnen sie sich ruhig alles, nach was ihnen ist, auf meine Karte, kein Problem. Sie glauben es vielleicht nicht, aber das Gespräch mit Ihnen war sehr bereichernd. Und wenn ich dann tatsächlich noch etwas für sie tun kann, ist es mir eine Freude. Denn ... ." Sie beendete diesen Satz nicht, sondern drehte sich schon zum Ausgang mit den Worten: " Kein schlechtes Gewissen, bitte, tun sie nach was Ihnen ist und kommen sie zur Verabredung. OK ?"

      "Hörn sie, das ist ja sehr nett alles, ... aber ... warum tun sie dass ? Doch nicht einfach so aus reiner Menschenfreundlichkeit ?"

      "Ja und nein, . . . wie soll ich das Ihen sagen... man sieht es mir nicht unbedingt an, oder kommt nicht auf die Idee : Ich hatte sehr gute Zeiten und viel von anderen bekommen, viel Liebe, Wertschätzung und bis auf weiteres nun sehr erfüllte . . . ein sehr erfülltes Leben. Warum denken sie sonst, dass ich hier mit einer goldenen Kreditkarte herumwedle ? Das ist auch nicht meine einzige (und sie lächelte verschmitzt dabei) . Ich tue gerne etwas für ... jemanden wie sie, ... das ist ... ein Bauchgefühl, ... oder ... nennen sie es wie sie wollen, ... . Ich habe alles bisher gehabt in meinem Leben. Ja, und auch genug Zuwendung und Sex, ... falls sie befürchten, ich sei doch letztlich wieder darauf aus - nein- . Ich habe immer wieder anderen weitergeholfen. Meiner Wahlfamilie auch, sozusagen. Vielleicht ist es ein Hobby von mir.

      Also, kommen sie zur Verabredung ? Und - no strings attached... . "

      " Ja, ok, ich verspreche es." (Was sollte schon passieren. Und irgendwie vertraute ich dieser Person. Ich bilde mir ein, eine gute Menschenkenntis zu haben - das hat sich zumindest bei Geschäften immer wieder bestätigt. Aber ... ich war immer schon jemand, der sich gerne auf sich selbst zurückzog, was andere immer wieder dazu brachte, auf Abstand zu gehen.)

      " Ich bin es der, ahm, die Verspricht, und auch hält was sie verspricht, also , bis dann, und es freut mich, Anthony."

      Dann verschwand sie durch die Drehtüre, die unbeeindruckt von allem was sich je in dieser Bar ereignete und noch ereignen würde, wie immer in ruhiger Routine ihre Kehrbesenleiste im Kreis über den edlen beigen Marmor zog.

      "Der ? Die ? ... . . . " ... Ich murmelte es vor mich hin