Der triste, kalte Raum schien plötzlich ein bisschen heller und wärmer zu sein.
Irgend einer dieser flüchtlingsfeindlichen, sturen bay-rischen Bauern hatte uns einen Weihnachtbraten ge-schenkt.
Seinen Nachbarn durfte er sicher nichts davon erzählen!
Es war das schönste Weihnachtsgeschenk, an das ich mich erinnern kann.
Irgendwann ging auch dieser lange kalte Winter zu Ende. Langsam konnte man sich wieder im Freien bewegen und an den Bäumen und Büschen waren erste Knospen zu erkennen. Wir freuten uns schon auf den Frühling.
Da geschah das Furchtbare.
Mein Vater machte, wie so oft, Spiele mit uns und wir tollten mit ihm herum. Ich saß gerade auf seinen Schul-tern, als er plötzlich einen heftigen Hustenanfall bekam.
Als er sein Taschentuch vor den Mund hielt, merkten wir, dass es sich dunkelrot färbte.
Wir wussten natürlich nicht gleich, was das zu bedeuten hatte, aber wir ahnten Schlimmes und starrten ängstlich und besorgt auf ihn und das blutige Tuch. Meine Mutter reagierte als erste und Papa musste sich auf sein Bett legen. Immer wieder wurde er von Hustenanfällen ge-schüttelt und jedes Mal spuckte er Blut. Meine Geschwis-ter und ich saßen irgendwo im Zimmer herum und wein-ten. Meine Mutter saß auf der Bettkante und weinte auch.
Ich dachte, mein Papa muss sterben.
Erst am nächsten Tag konnte jemand in die Stadt gehen und einen Arzt holen.
Nach ein paar Tagen lautete die schreckliche Diagnose: Offene Lungentuberkulose
Da diese Krankheit höchst ansteckend ist, wurde mein Vater sehr schnell in ein Lungensanatorium geschickt. Dieses Sanatorium befand sich in Berchtesgaden, weit weg in den Alpen. Wir haben ihn lange nicht gesehen. Besuchen konnten wir ihn natürlich auch nicht. Nicht einmal meine Mutter. Sie musste sich um uns kümmern.
Wir wurden alle geröntgt, um festzustellen, ob wir uns bereits angesteckt hatten. Glücklicherweise haben sie nichts gefunden. Diese Untersuchungen wurden noch sehr oft durchgeführt.
Papa kam erst zurück, als wir schon lange nicht mehr auf dem Bauernhof gelebt haben.
Fast ein halbes Jahr später.
Mir kam es unendlich lange vor.
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