Schattenwald II. Roman Koszalka. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Roman Koszalka
Издательство: Bookwire
Серия: Schattenwald
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752900217
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scheint nicht geklärt worden zu sein. Deshalb vertrau ihnen oder ihm nicht zu sehr.“

      „Ich hatte daran gedacht, Thomas mit zu uns zu nehmen. Es scheint so, als würde er sich in dieses Kollektiv, nicht wieder einbinden lassen. Ist das ein Fehler oder ein Vorwand?“ Chris legte seine Füße auf den Schreibtisch.

      „Das musst du, herausbekommen und entscheiden.“ Wieder lächelte er und blies eine Dampfwolke in die Luft. „Dies alles hier, ist nicht ihre Entwicklung, vergiss das nicht. Deine Vorfahren haben dies alles erschaffen können. Die Nebellinge sind gut darin Wissen anzusammeln, perfekte Bibliothekare oder etwas in der Art.“

      „Nur das wir alles vergessen haben. Deine Worte ergeben Sinn, ich muss wie immer selbst die Verantwortung übernehmen. Nicht das meine Großmutter, mir damit nicht ständig in den Ohren hängt.“ Chris stand auf und nahm eine leichte gebückte Haltung an. „Du musst immer daran denken, was das Beste für das Rudel ist. Höre endlich auf dich selbst in Gefahr zu bringen und am schlimmsten ist es, wenn man dir dann noch aus dem Schlamassel helfen muss.“ Dabei äffte er die Stimme seiner Oma sehr gut nach und auch der drohende Finger in der Luft unterstrich seine Worte.

      Alpha hingegen lachte laut auf, als er das Schauspiel sah, „Das musst du öfters gehört haben.“

      „Oh ja, diese Worte haben sich bei mir eingebrannt.“ Chris setzte sich wieder. „Und bevor du es sagst, ja vor ihr habe ich eine tierische Angst. Denn wenn ich nicht auf sie höre, brät sie mir eins mit ihrem harten Stock über und ich darf mich nicht wehren.“

      „Klar darfst du dich wehren“, in den Augen des Alphas, hatten sich Tränen der Freude gesammelt, „du darfst sehr wohl Ausweichen.“

      „Merk ich mir, “ Chris suchte den Blick des Alphas durch die Wolke, „ich werde noch heute mit meinen Leuten diesen Ort verlassen. Im Moment kann ich hier nichts lernen, was von Bedeutung für mich wäre, ich muss zurück in die Welt.“

      „Nicht, der schlechteste Gedanke.“

      „Ich glaube auch, dass Karo so langsam durchdreht, wenn sie nicht bald die Verwandlung erlebt. Warum habt ihr den Nebellingen nichts von dem Mond gesagt?“

      „Es sind unsere Geheimnisse und nicht die Ihren, wir wissen ja auch nicht alles über sie.“

      Chris stand auf, es war müßig mit dem Abbild des Anführers zu reden. Manche Dinge sprach er offen und gradlinig an, bei anderen versteckte er sich hinter Floskeln. Diese wiederrum, gaben Chris nur den Eindruck, dass jene Illusion bei weitem nicht alles wusste und das, verunsicherte ihm bei dem Wissen was er von ihm erworben hatte umso mehr.

      „Finde mich, dann wird sich vieles kläre. Da bin ich mir sicher.“ Langsam, verschwand der dunkle Raum und auch das Alpha darin. Am Ende stand Chris in einem hellen Raum nur die knorrige Holztür, zeigte ihm seinen Ausgang.

       12

      Thomas erwartete ihn wieder vor dem Raum, Chris nickte ihm müde zu, als er heraus kam.

      „Wie war es diesmal?“, begrüßte ihn der Lehrer, dabei schaue er auf die blutverkrustete Kleidung, „Man könnte meinen, dass ihr Werwölfe einen Fetisch für euer Blut habt.“

      „Wie immer, anstrengend. Der Punkt ist, das wir am besten durch Schmerzen lernen oder besser gesagt. Ich lerne am besten, durch schmerzhafte Fehler.“ Beide gingen nebeneinander, den Flurentlang. Immer noch war Chris, von der Innenkonstruktion begeistert. Er kam sich vor wie ein Eichhörnchen, welches durch einen geräumigen Wohnbaum streute.

      „Ich habe vor, heute diesen Ort wieder zu verlassen. Mit meinen Gefährten.“ Er schaute seinen persönlichen Lehrer von der Seite an, um eine Reaktion zu erahnen. Dieser hatte aber eine versteinerte Miene.

      „Ich kann nicht gerade sagen, dass ich dir viel beigebracht hätte. Das wenige, was du in den Büchern über die Clans gelesen hast, war nicht sehr hilfreich. Es ist aber deine Entscheidung und ich stelle sie nicht Infrage.“ Langsam gingen die beiden weiter. Sie erreichten eine große Wendeltreppe, die sie zu einem großen Raum führte, wo sich Chris neu einkleiden konnte.

      „Es würde mich sehr freuen, wenn du uns begleiten würdest.“, mit einem seinem T-Shirt über den Kopf eröffnete Chris, von neuem die Unterhaltung. Er entkleidete sich und ging dann in einen kleinen Raum, welcher mit dunklen Fließen ausgekleidet war. Kurz darauf hörte man das Platschen von Wasser. Thomas hatte sich an den Replikator heran gemacht und neue Wäsche für Chris generiert.

      „Bist du dir Sicher?“ rief er etwas lauter Richtung der vermeintlichen Dusche. Das Wasser versiegte und ein sich abtrockender Chris kam wieder zurück.

      „Ja, du kannst nicht wieder zurück zu den anderen Nebelwesen oder?“ er zuckte mit den Schultern und fing an sich anzukleiden. „Das ist irgendwie meine Schuld, im Übrigen bist du schon, alleine ein gewaltiger Wissen Fundus. Sollte es doch irgendwelche Probleme geben, die wir nicht mit deinem Wissen lösen können, dann kommen wir hierher zurück.“ Chris hatte sich vollständig angezogen und reichte Thomas seine rechte Hand „Willkommen.“

      Thomas schaute noch etwas skeptisch drein und nahm dann die Hand an „Danke, es ist zwar etwas komplizierter, was mich davon abhält wieder zu den anderen dazu zustoßen, aber das Resultat ist das Gleiche.“

      „Da fällt mir ein, ich brauch noch ein Buch über Greifen.“ Beide setzten ihren Weg fort.

      „Du meinst vermutlich die mythischen Greifen, nicht den Vogel?“ Sie erreichten die große Eingangshalle.

      „Korrekt, ich brauch alles, vom Ei bis zum Ausgewachsenen Greif. Achja und es macht nichts, wenn es schnell geht.“ Grinsend trennten sich dann die Wege der beiden.

       13

      Die vier Gefährten, hatten sich in der Mensa eingefunden. Alle waren bereit, endlich von diesem verzauberten Ort aufzubrechen.

      Karolin sah nun aus, wie eine etwas, kleinere Version von Chris. Sie hatte die gleichen, militärischen Kleidungsstücke an, dazu hatte sie sich noch ein schwarzes Barett kess aufgesetzt. Ihr Muskelspiel war deutlich zu sehen und ihr nun wölfisches gelbes Auge, wanderte schnell in der Umgebung herum um alles zu erfassen. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt, an ihrem Hals baumelte ein bernsteinfarbener, steinerner Zahn. Bei näherem Betrachten erkannte man, dass am Kopf des Stein ein Wolfskopf kunstvoll eingelassen war.

      Einar hatte sich im Gegensatz zu Karolin, so gut wie nicht verändert. Er hatte allerdings eine neue Zuversicht in seinen Augen blitzen. Neben ihm stand ein grauer Wolf, welcher die Ausmaße eines ausgewachsenen Ponys hatte. Einar tätschelte das Ungetüm und klopfte dabei auf den Kopf des Wolfes, dabei war ein metallisches Geräusch zu vernehmen. „Ich konnte meine alten Arbeiten wieder aufbereiten, “, erwähnte er wie selbst verständlich, „dies ist Knut. Ihr werden ihn mögen.“ Für einen kurzen Moment verschwand das Fell von Knut und sein metallener Körper wurde sichtbar. Es war ein Roboter der dort neben Einar stand. Im nächsten Moment war das Fell wieder sichtbar und verdeckte die Platten und künstlichen Gelenke.

      Kira war in ein wunderschönes, königsblaues Kleid gekleidet. Welches mit silbern, mythisch wirkenden, Symbolen geschmückt war. Das Kleid schmeichelte ihrer Figur, an den Schultern wurde das Kunstwerk von schmalen, kristallenen, Kettchen gehalten. Ihr rot blondes Haar war zu einem wundersam wirkenden Zopf geknotet worden. Vor Ihrem Bauch trug sie ein einen dicken Folianten, welcher in weißem Leder eingeschlagen war. Sie lächelte Chris an als er zu ihnen kam.

      Chris selbst, hatte einen abgegriffenen Wälzer unter seinem Arm. Bis auf Thomas war keiner der anderen Lehrer zu sehen.

      „Alle bereit?“, Chris kam auf Kira zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr dabei ins Ohr „Du siehst hinreißend aus.“ Dabei legte er einen Arm um ihre Hüfte. „Dann wollen wir mal“ er ging mit Kira voran.

      Der kleine Tross ging auf die Lichtung, auf der sie damals angekommen waren. Insgeheim plagte Chris die Neugier, wieviel Zeit für jeden einzelnen vergangen war, seit sie hier angekommen waren. Doch diesem Gedanken konnte er nicht lange nachhängen, von den Umliegenden Bäumen kroch die Dunkelheit auf sie zu, welche sie schon bei der Ankunft begrüßt hatte. Nur diesmal verzichtete Chris darauf, selbst Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Die Schwärze umschloss