Hondor XXII / Kalerid XX /Kurena V / Rofin IX
Herras XXI / Hondor XXVI /Kalerid XXV / Marek IV
Menschen, Sellag und andere Geschöpfe
Widmung
Für Jens, Christopher-Robin und Mops "Elvis" -
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Allendas.
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Hembras
In Allendas glaubte man, dass Hembras die Welt in eintausendzweihundertsiebenundneunzig Tagen erschaffen hat. Gut, mancher mag nun denken: »Da kenne ich andere, die dies schneller vollbracht haben«. Das ist wohl war, doch Hembras verwendete die größte Sorgfalt darauf, für jeden Baum, jeden Strauch, jedes Tier und natürlich für jeden Menschen den rechten Platz zu finden.
Zur Seite stand ihm seine Gemahlin Enimeda, die Herrin über den Himmel und alles, was untrennbar damit verbunden war. Ihr Zeichen war die Sonne und in ihrer Verantwortung lagen der Wind, der Regen, Tag und Nacht. Doch Enimeda war eine launische Frau und ebenso wie ihre Stimmungen wechselte auch das Wetter.
Hembras und Enimeda hatten zwei Töchter: Alinda und Seloni. Da Hembras sich schon bald nach der Vollendung der Welt mit dem Gedanken trug, sich zur Ruhe zu setzen und seine Töchter sein Werk weiterführen zu lassen, fertigte Hembras zwei Amulette aus dem schwarzen Stein Hemalton an. Er gab ihnen, seiner Frau zu Ehren, das Aussehen zweier schwarzer Sonnen und belegte sie mit unterschiedlichen Mächten, sodass seine Töchter gemeinsam und gerecht die Welt leiten und lenken mochten.
Seloni, der jüngeren Tochter, gab er das Hos-Amulett, das Amulett der Zeit, mit dem sie in die Zukunft blicken und den Verlauf der Dinge beeinflussen konnte.
Alinda, die ältere Tochter, erhielt das Han-Amulett, das Amulett der Allmacht, mit dem sie über alle Dinge der Welt walten und herrschen konnte.
Doch anstatt friedlich Hand in Hand über die Welt zu herrschen und alles, was darin lebte, zu schützen, gerieten die Schwestern bald in Streit. Als er das sah, wurde Hembras zornig und entriss Alinda und Seloni die Amulette. In seinem Zorn schleuderte der Gott sie hinunter auf die Welt, wo sie verschwanden, sodass nicht mal er sie finden konnte. Seine Töchter verbannte Hembras in das Meer, wo sie sich auf ewig weiter streiten konnten. Seitdem lenkt Hembras selbst die Geschicke der Welt, während Enimeda den Himmel bewacht.
Kurena I
»Ihr solltet auf meine Worte hören, mein König!« Kurena blickte über den langen Tisch im großen Saal hinweg, an dessen anderem Ende der Herrscher von Allendas saß. Wie immer schenkte ihr Hondor keine Beachtung, gleichgültig, welchen Nachdruck die alte Seherin in ihre Worte legte.
Er sah zwar von den Spielkarten in seiner Hand auf, lenkte seinen Blick jedoch nicht zu der Seherin, sondern musterte den Mann, der ihm gegenübersaß. Auch Herras, Hondors Hauptmann und Freund, schielte