Lykanta. Oliver Speier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Oliver Speier
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738048360
Скачать книгу
Du bist ja im allgemeinen ein netter Kerl Drak, aber gerade führst du dich wie ein totales Arschloch auf! Die Lady hier hat eine schlimme Nacht hinter sich und braucht etwas Trost. "

      Erst nach diesen Worten öffnete er seine Arme und ich trat schnell einen Schritt zurück. Dabei drehte ich Drak den Rücken zu und versuchte hastig, mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Dieser war scheinbar in Streitlaune, denn gehässig erwiderte er.

      " Wenn man es genau nimmt, hatte sie einen beschissenen Tag, denn momentan ist es kurz vor 17:00 Uhr. " Sein Tonfall wurde anzüglich. " Und wenn du sie schon trösten willst, dann mach das doch mit deinem Monster, oder war der etwa der Grund für ihre beschissene Nacht? "

      Tower ging nicht auf seine Sticheleien ein. Wortlos tippte er etwas am PC und deutete auf eine der Bahnen. Drak schien noch auf eine Reaktion zu warten, doch als nichts kam, zuckte er nur die Schultern und spazierte breit grinsend davon. Tower starrte ihm missmutig nach und ich hörte ihn ein leises " Arschloch " grollen. Trotz meiner depressiven Stimmung musste ich bei seinen Worten kurz auflachen. Überrascht drehte sich Tower zu mir herum und ein freches Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

      " Ist doch wahr. Der Kerl meint die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und manchmal weiß er einfach nicht, wann er besser den Mund halten soll. "

      Er marschierte zu mir vorbei und griff zu einer Kaffeekanne. Aus dieser schenkte er sich eine große Tasse ein. Als er sie zum Mund führte, blickte er mich fragend an.

      " Auch eine? "

      Verneinen schüttelte ich den Kopf.

      " Danke, aber ich trinke lieber Tee. "

      Bedauernd meinte er.

      " Tut mir leid, damit kann ich nicht dienen ", danach nahm er einen tiefen Schluck. Zufrieden aufseufzend setzte er die Tasse ab.

      " Man was bin ich froh nicht nur Blut trinken zu müssen. Ohne das Zeug könnte ich nicht überleben. "

      Trotz meiner Laune musste ich erneut lächeln. Die Worte von ihm waren mit solcher Inbrunst aus ihm gekommen, dass ich unweigerlich an mich selbst denken musste. Scheinbar ging es uns gleich, wenn es um die weltlichen Genüsse ging.

      " Gehts wieder? ", fragte er mitfühlend.

      Ich wischte mir nochmal übers Gesicht und nickte.

      " Jo, muss wohl. Trübsal blasen macht es nicht besser. Ich sollte nur eben auf die Toilette. "

      Mit diesen Worten eilte ich aufs Klo und wie vermutet sah ich mit all der verlaufenen Schminke gruselig aus. Es dauerte einige Zeit ehe ich diese abgewischt hatte. Beim Zurückkommen empfing mich Tower mit den Worten.

      " So, um dich mal abzulenken von deinem Liebeskummer, zeigst du mir erst nochmal wie man die Waffe zerlegt und zusammenbaut. "

      Verteidigend hob ich die Arme. " Aber ich hab sie doch gar nicht bei mir? "

      Grinsend blickte er an mir herunter. " Hab ich mir fast gedacht, du hast nicht gerade die Klamotten an um überhaupt was darunter zu verstecken. "

      Mit rotem Kopf zupfte ich an meinem Dekolletee.

      " So schlimm? ", fragte ich unsicher.

      Er lachte auf.

      " Schlimm? Zum Teufel nein! Du siehst zum anbeißen aus. Das Outfit ist der Hammer, ich hab da die dümmsten Gedanken wenn ich dich so ansehe. "

      Bei seinen Worten leckte er sich übertrieben über die Lippen und blinzelte mir zu. Dadurch nahm er den Worten die plumpe Anmache und brachte mich zum Kichern. Ich puffte ihn in die Seite und meinte flachsend.

      " Tja Großer, leider steht dein Augenschmaus auf süße Mädels. Also wirst du deinen Appetit wo anders stillen müssen. "

      Hatte ich das eben wirklich gesagt? In meinem früheren Leben, wäre ich eher gestorben als so locker mit meiner Veranlagung umzugehen. Tower seufzte übertrieben auf.

      " Ah, die Welt ist ungerecht. Da kommt endlich meine Traumfrau und ich kann sie mit nichts beeindrucken. Dabei wollte ich doch mit meiner Größe und Ausdauer angeben! ", er blinzelte mir zu und grinste übers ganze Gesicht.

      Ich streckte ihm die Zunge heraus und antwortete schnippisch.

      " Da muss ich noch um einiges frustrierter sein, um für so etwas empfänglich zu werden. "

      Lachend zog er mich an seine Brust und hob erneut den Becher zum Mund. Kurz bevor er trank brummte er.

      " Ist auch besser für dich. Der wäre wohl sowieso zu groß für dich! "

      Ich brauchte kurz, um zu kapieren von was er da redete. Als er jedoch spürte wie ich mich versteifte, prustete er in seine Tasse. Kichernd wischte sich den Mund ab.

      " He he, dass hat aber eben gedauert. ", meinte er amüsiert.

      Ich boxte ihm meinen Ellenbogen mit Schwung in die Seite, löste damit jedoch nicht die kleinste Reaktion bei ihm aus. Drohend hob ich ihm den Finger vors Gesicht.

      " Du bist unmöglich! Wenn du glaubst, so etwas würde auch nur eine Frau interessieren, dann bist du aber falsch gewickelt! "

      Belustigt blickte er mich an und stellte den Kaffeebecher neben sich.

      " Na wenn du meinst, dann wird das wohl stimmen ", brummelte er fast gelangweilt.

      Ich schnaubte auf. Das war ja mal wieder das typische Schwanzgebaren von Männern. Leider tauchte ein Schwung Kunden auf und bewahrten ihn vor meiner Standpauke. Zu meiner Verärgerung bemerkte ich, wie ich immer wieder verstohlene Blicke auf seine Hose warf, um dadurch Rückschlüsse auf seine Größe zu ziehen. Ich glaube er bemerkte es, denn seine Laune wurde immer besser und er trug ein Dauergrinsen im Gesicht. Ich konnte fast darauf wetten, er wusste was mir im Kopf herum ging.

      Nicht dass ich etwa Interesse daran hatte. Männer standen auf meiner Beziehungsliste an letzter Stelle. Um eins jedoch klar zu stellen. Ich war und bin keine Schwanzhasserin. Ganz im Gegenteil, ich hatte mir ja extra einen Kunstdildo zugelegt, weil ich das Gefühl des ausgefüllt Seins mochte. Dennoch sprach mich ein Frauenkörper mehr an. Ich hatte einige Zeit gebraucht um dies zu erkennen. Meine anfänglichen Beziehungen mit Männern endeten bis dahin meist nach dem ersten Sex.

      Ich rief mich zur Ordnung. Männer hielten sich und ihren Schwanz sowieso immer für die Größten, Besten und Ausdauerndsten. Da machte scheinbar auch Tower keine Ausnahme. Falsch pfeifend marschierte er gutgelaunt an mir vorbei nach hinten und ich starrte ihm nachdenklich hinterher. Ob seiner größer war als mein gekaufter? Verärgert schnaubte ich auf. Mist, jetzt war ich doch neugierig geworden. Ich versuchte mich abzulenken indem ich mich in die Arbeit stürzte.

      Tower versprühte die restliche Zeit unsere ersten Arbeitshälfte nur noch gute Laune, was mich doch etwas ärgerte. Die Pause verbrachten wir diesmal an der Pool-Bar bei Sandwiches, Kaffee und Tee. Zu meiner Schande hatte ich mittlerweile einen Punkt erreicht, an dem mich die Neugierde auffraß.

      Ich legte mein Sandwich hin, hob meine Hände und seufzte genervt auf.

      " Ok, du hast gewonnen. Ich gebe mich geschlagen. Jetzt will ich es aber auch wissen. "

      Er stopfte sich den Rest seines Sandwichs in den Mund und kaute genüsslich darauf herum. Frustriert musste ich warten, bis er hinuntergeschluckt und mit Kaffee nachgespült hatte. Zu allem Überfluss griff er auch noch nach der Serviette und tupfte sich übertrieben den Mund ab. Erst danach blickte er mich treuherzig an und fragte unschuldig.

      " So Lyk, wobei hab ich gewonnen und was genau willst du denn wissen? "

      Ich konnte spüren wie mir die Röte ins Gesicht kroch. Man war das peinlich. Konnte es wirklich sein, dass er nicht wusste worum es ging? Sein freches Grinsen beseitigte jedoch meinen Zweifel. Tower wusste ganz genau was mir keine Ruhe ließ, er wollte mich nur etwas ärgern damit.

      Ich versuchte bei meiner Frage recht gelangweilt und cool zu bleiben, was jedoch nicht so richtig klappte, da ich flüsterte.

      " Na was wohl, jetzt will ich auch wissen wie groß ER ist. "

      Lachend