Vampire in New York. Bianka Kurzer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bianka Kurzer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742796127
Скачать книгу
er ihren schlanken Körper mit seinem gegen die Wand gedrückt hatte. Sein Atem stank nach Tabak und Alkohol als er sie küsste. Mit einer Hand drückte er grob eine ihrer Brüste zusammen so dass sie von dem Schmerz aufkeuchte. Er erzählte ihr in unanständiger Weise, was er mit ihr machen würde und sie bekam es mit einem mal mit der Angst zu tun. Sie war noch Jungfrau und hatte noch nie zuvor mit einem Mann Liebe gemacht. Wobei das, was der Mann mit ihr vorhatte, nichts mit Liebe zu tun hatte. Sie stemmte sich gegen ihn und wollte ihn von sich weg drücken. Aber er lachte nur und sagte das er es mochte, wenn sich die Frauen wehren würden.

      „Bitte“, hauchte sie ängstlich und bat ihn aufzuhören, aber er drückte sich wieder an sie und hatte eine Hand bereits unter ihrem Kleid und schob nun langsam ihre Röcke nach oben.

      Plötzlich tauchte, wie aus dem Nichts, ein anderer Mann auf. Er war groß, größer als der Mann der sie bedrängte, und er zog den Mann von ihr fort, verpasste ihm einen Schlag, so dass er zu Boden ging und beschimpfte ihn. Eilig rappelte der Mann sich auf und rannte dann davon.

      „Ist alles in Ordnung?“, fragte der Mann sanft. Hastig schob sie ihre Röcke wieder nach unten und blickte ihn an. Sie war misstrauisch gegenüber der Freundlichkeit des Fremden. Er hatte zwar eben den anderen Mann vertrieben, der keine Skrupel gehabt hatte, ihre Not auszunutzen, aber in den letzten zwei Wochen, seit dem sie auf der Straße leben musste, war niemand freundlich zu ihr gewesen oder hatte ihr helfen wollen.

      „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben“, sagte er freundlich, „wie ist dein Name?“

      „Maria.“

      „Ich bin James, wie alt bist du Maria?“

      „Achtzehn.“

      „Du hast Hunger“, stellte er fest.

      Sie nickte nur.

      „Dann würde ich vorschlagen, wir gehen in die kleine Schenke, zwei Straßen weiter und ich kaufe dir etwas zu Essen.“

      Es war wohl seinem guten Aussehen und seinen tadellosen Manieren zu verdanken, dass die junge Frau bereit war ihm zu folgen. Er führte sie wie versprochen in eine kleine Gastwirtschaft und leistete ihr beim Essen Gesellschaft. Er selbst aß nichts aber er bat sie ihm zu erzählen, wieso sie auf der Straße lebte.

      „Was ist passiert?“

      Sie blickte von ihrem Essen auf und sah direkt in sein Gesicht. Sie schien kurz zu überlegen ob sie ihm ihre Geschichte erzählen sollte. Aber der Mann war freundlich und in seinen Augen konnte sie nichts als Wärme und ehrliches Mitgefühl sehen.

      „Meine Eltern sind vor zwei Woche gestorben…“, sie sprach so leise, dass James sie nur wegen seines übernatürlichen Vampirgehörs in der lauten Gastwirtschaft verstehen konnte.

      „Das tut mir sehr leid“, sagte er und sie konnte an seinem Gesicht sehen, dass er es auch so meinte.

      „Waren sie krank?“, fragte er behutsam.

      Maria nickte traurig. „Sie hatten die Grippe.“

      „Dann hattest du großes Glück, dass du dich nicht auch angesteckt hast.“

      „Mama hat darauf bestanden, dass ich nicht mit ihnen im gleichen Zimmer schlafen sollte und ich durfte sie auch nicht pflegen. Das hat einen Nachbarin übernommen.“

      „Und was ist dann passiert?“

      „Kaum das meine Eltern abgeholt worden waren, hat der Vermieter mich dann am nächsten Tag auf die Straße geworfen, weil, wie er sagte, er das Geld für die Miete nicht bekommen hätte… dabei weiß ich genau, dass mein Vater die Miete bis zum Monatsende gezahlt hatte“, sie schüttelte ihren Kopf und Tränen traten in ihre Augen. „Meine Eltern waren nicht reich. Mein Vater hat geholfen Schiffe zu beladen und meine Mutter war Näherin. Wir hatten nicht viel, aber es reichte immer für die Miete, Kleidung und Essen.“ Ein kleines Lächeln huschte bei der Erinnerung an ihre Eltern über ihr Gesicht. „Wir waren glücklich.“ Sie senkte den Kopf aber James hatte die Tränen in ihren Augen bereits gesehen. Sie war so wunderschön und bezaubernd, er musste ihr einfach helfen. Ihm kam eine Idee, die auch ihm zu Gute kommen würde.

      „Maria, wenn du damit einverstanden bist, dann kann ich dir helfen.“ Natürlich war sein Angebot nicht ganz umsonst aber er musste ihr seinen Vorschlag behutsam unterbreiten.

      „Wieso?“

      Die Frage überraschte ihn. „Was meinst du mit wieso?“

      „Niemand wollte mir bisher helfen.“

      Er überlegte kurz was er ihr zu diesem Zeitpunkt sagen konnte. „Ich möchte dir helfen… weil ich deine Hilfe brauche.“

      Sie sah ihn verständnislos an. „Wie kann ich dir helfen?“

      „Ich kann dir versichern, dass ich nicht deinen Körper will und es ist auch nichts Illegales.“

      „Was ist es dann?“

      „Das… ähm… das möchte ich hier nicht sagen… ich kann dir nur so viel sagen, du würdest mir damit sehr helfen und es würde dir nicht schaden. Ich habe ein Haus in dem noch eine Wohnung frei ist, dort könntest du wohnen und...“

      „Aber ich habe kein Geld für die Miete…“, unterbrach sie ihn verzweifelt.

      „Du müsstest auch keine Miete zahlen. Wenn du mir hilfst, dann kannst du die Wohnung bekommen ohne Miete zu zahlen… ich würde dir zusätzlich auch noch genügend Geld geben für Nahrung und Kleidung aber… hör zu, es ist nicht einfach für mich darüber zu sprechen… wenn es dir Recht ist, dann zeige ich dir die Wohnung und erzähle dir dann alles in Ruhe“, er lächelte ihr aufmuntern zu.

      Maria wusste nicht was sie davon halten sollte. Seit dem ihre Eltern gestorben waren, war niemand so freundlich zu ihr gewesen. Im Gegenteil, man hatte sie beschimpft und verjagt. Sie hatte gehungert und gefroren und niemand hatte ihr helfen wollen. Wieso dieser Mann? Sie sah ihn wieder an. Sie konnte sich nicht helfen, aber alles was er ihr vermittelte war Freundlichkeit. Sie war hin und her gerissen. Auch wenn sie spürte dass keine Gefahr von ihm ausging, so war sie dennoch misstrauisch. Schlussendlich lockte sie aber die Aussicht endlich wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Und so willigte sie ein.

      „Ist gut… ich komme mit dir.“ James schenkte ihr ein Lächeln. „Schön, dann iss erst mal in Ruhe auf und dann machen wir uns auf den Weg.“

      Als Maria zu Ende gegessen hatte, fragte James sie ob sie noch etwas bestellen möchte, aber sie war wirklich satt und so bezahlte James die Rechnung und sie verließen die Gastwirtschaft. Er führte sie in eine bessere Gegend. Hier waren alle Straßen beleuchtet und nicht so dreckig wie dort, wo sie mit ihren Eltern gewohnt hatte.

      Das große Haus vor dem er stehen geblieben war, war in einem sehr guten Zustand, jedenfalls soweit sie das feststellen konnte.

      Er öffnete die große Haustür. Im Hausflur begegneten sie einer Frau mit einem Kind.

      „Guten Abend Mrs. Johnson, hallo Henry“, sagte James freundlich und wuschelte dem kleinen, schüchternen Jungen von zehn Jahren durch seine schwarzen Locken. „Wie geht es ihrem Mann heute?“

      Die Frau lächelte dankbar. „Viel besser, danke noch mal, für die Medizin, die sie ihm gegeben haben.“

      James winkte ab. „Das habe ich doch gern getan.“ Dann stellte er ihr Maria vor. „Das ist Maria, sie wird die kleine Wohnung im ersten Stock beziehen.“

      Mrs. Johnson sah Maria freundlich an. „Schön dich kennen zu lernen Maria.“

      Maria machte einen kleinen Knicks und lächelte schüchtern.

      „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ James nickte Mrs. Johnson zu und ging dann mit Maria in den ersten Stock. Er zog den Schlüssel für die Wohnung aus seiner Jackentasche und öffnete die Tür.

      „Warte kurz“, bat er sie und betrat vor ihr den kleinen Flur. Er entzündete fünf Kerzen an einem Kerzenständer, der auf einem kleinen Regal neben der Tür stand. Dann noch zwei