Eschenbach sah uns den mangelnden Enthusiasmus an. »Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ich Sie überzeugen kann, ich wollte es nur erklären. Jedenfalls enthält jener jetzt verschwundene Teppich meiner Meinung nach einen weiteren Beweis für ihre Anwesenheit. Nämlich die Darstellung eines Raumschiffs in seinem Zentrum.«
Sollte man lachen? Oder am Ende anfangen, ihm Glauben zu schenken? Die dämmrige Hütte, Eschenbachs Beredtheit und sein inneres Leuchten wirkten nahezu hypnotisch.
Molban runzelte jedoch ungerührt die Stirn. »Ein Raumschiff? Wie hat es ausgesehen?«
Eschenbach malte etwas auf einen Block und schob ihn zu uns herüber. Es erinnerte an eine Suppenterrine mit Bullaugen und einer Antenne statt eines Knaufs. »Aus dem Gedächtnis«, sagte er. »Ich hatte nur ein einziges Mal die Gelegenheit, ihn anzuschauen.«
Molban schürzte die Lippen. »Eine fliegende Untertasse. Haben Sie mal darüber nachgedacht, dass die ersten in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts beschrieben wurden? Und niemals in den Jahrtausenden davor? Seltsam, nicht? Wenn sie zuvor niemals erwähnt wurden – haben wir dann tatsächlich eine Ahnung, wie ihre Raumschiffe aussehen? Könnte es nicht jede erdenkliche Form sein? Und ist es nicht denkbar, dass Sie, dass wir alle nur unsere Vorstellungen in unsere Wahrnehmungen projizieren?«
Eschenbach wirkte zum ersten Mal verunsichert. »Wie gesagt, ich konnte es nur ein Mal sehen. Der Teppich war zu brüchig. Aber die Mathematik – da zumindest hege ich keine Zweifel. Wenn man das Corpus Delicti nur vor sich hätte …«
Wir verfielen in Schweigen. Bis Molban wieder das Wort ergriff: »Die Probleme im Zusammenhang mit Ihrer Theorie werden wir kaum hier und jetzt lösen. Was den Teppich betrifft, hat Frau Pfennig wohl immerhin etwas Neues.«
Auf das Stichwort zog ich die Fotos aus der Handtasche, die ich mit Hilfe der Feuerwehr von Eschenbachs Dachgeschossbüro gemacht hatte. »Sehen Sie? Ihr Schreibtisch steht noch. Und darauf sind nur Flaschen und Kanister, von einer Holzkiste ist nichts zu sehen. Sind Sie sicher, dass sie dort gestanden ist?«
Eschenbach schlug mit der Hand auf die Tischplatte. »Ja, vollkommen! Und das ist der Beweis: Der Teppich und sein Verschwinden müssen etwas mit dem Überfall zu tun haben. Und da nur ich und meine Frau von ihm wussten und ich ausscheide …«
»Hm …« Molbans Blick wanderte zur Decke. »Ist das so? Zumindest die, die ihn Ihnen verkauft haben, müssen noch von ihm wissen.«
Eschenbachs Reaktion war seltsam. »Das können Sie vergessen«, sagte er ärgerlich. »Der Basarhändler ist ein alter Geschäftsfreund. Und warum sollte er seine Kunden überfallen?«
Molban musterte Eschenbach mit einem schwer zu deutenden Blick. Schließlich zuckte er mit den Achseln. »In der Tat, warum? Dann erzählen Sie mir von Ihrer Frau …«
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