Maurice und ich beschlossen mein Auto von Zuhause abzuholen.
Felix war mit seinem Auto angereist und so verteilten wir zwei Stunden später alle in unseren Autos.
Wir fuhren fröhlich und gut gelaunt zum Strand. Nachdem wir dort waren uns Liegen ausgesucht hatten, begann ein wunderschöner Sommertag am Meer.
Die Stimmung war ausgelassen.
Carlotta kam voll auf ihre Kosten.
Martin baute eine Mega-Sandburg und Carlotta quietschte vor Vergnügen. Klaus gesellte sich dazu und wir anderen planschten im Meer, unterhielten uns und hatten viel Spaß. Ich freute mich sehr, alle meine Lieben an diesem Tag an meiner Seite zu haben. Morgen wollten Maurice und ich in die Flitterwochen aufbrechen, aber heute freute ich mich mit allen zusammen sein zu können.
»Schatz, wollen wir Carlotta und deinem Sohn erzählen, dass sie ein Geschwisterchen bekommen werden? «, fragte ich Maurice, der gerade aus dem Meer kam.
»Warum nicht! Holst du Carlotta, dann gehe ich zu Felix. Wir treffen uns gleich an der kleinen Bar, was hältst du davon? «
»Bestechungslutscher für Carlotta? «, grinste ich ihn an, »gar keine schlechte Idee! «
»Bis gleich! «
Ich lief hinüber zu Carlotta und schaute mir die tolle Sandburg an.
»Na, ihr Baumeister, das sieht ja richtig gut aus! «, sagte ich anerkennend zu Klaus und Martin.
»Mama, schau nur, wir bauen eine ganze Stadt! «
Die Begeisterung stand Carlotta ins Gesicht geschrieben.
»Süße, darf ich dich trotzdem ganz kurz entführen. Ich dachte da so an ein Eis oder diesen tollen Lutscher, den du so magst. «
»Kann ich auch ein Panini bekommen? Mit Käse und Schinken? «
»Auch das, dann komm mal mit! «
Sie gab Bauanweisungen an die beiden Männer und ich musste mich gedulden, bis sie endlich bereit war, an die Bar mitzukommen.
»Da habt ihr ja noch einiges vor. Sieht wirklich toll aus… «, sagte ich zu Carlotta.
An der kleinen Bar angekommen, bestellte ich ein Panini, eine Lemon Soda und für mich einen Espresso.
Da kam auch schon Maurice mit Felix.
Wir setzten uns an einen kleinen Tisch, ich schaute Maurice an und nickte ihm zu.
»Wir wollen euch etwas sagen… «, fing Maurice an.
»Da machst du mich aber neugierig «, warf Felix in die Unterhaltung und Carlotta rief:
»Mich auch! «
Ich schaute beide an und sagte: »Ich weiß jetzt gar nicht… «, Carlotta schaute mich fragend an und auch auf dem Gesicht von Felix wuchs die Neugier.
»Ja also… «, ich stotterte und wurde ganz rot im Gesicht, »ich bin schwanger und ihr bekommt ein Geschwisterchen. «
Den Satz rasselte ich runter und musste erst einmal Luft holen, dann wartete ich auf die Resonanz der beiden.
Erst einmal war Ruhe.
Dann sprang Felix auf, umarmte mich und danach seinen Vater.
»Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden, das ist eine schöne Überraschung «, dann zu Carlotta gewandt, »Hey Lotti, dann sind wir beide die Großen. Was sagst du? «
Sie schaute mich mit strahlenden Augen an und sagte dann: »Wirklich? «
Maurice und ich sagten in einem Atemzug: »Ja, wirklich! «
Carlotta sprang auf mich zu und drückte mich ganz fest. War ich froh, dass Carlotta sich freute.
Sie zeigte auf meinen Bauch: »Tut das weh? «
»Nein, Süße, mir geht es gut. Mir ist manchmal morgens etwas schlecht, aber das wird sich in den nächsten Wochen legen. «
»Darf ich mal anfassen? «, sie legte ihre Händchen auf meinen Bauch.
»Dein Geschwisterchen ist noch ganz winzig klein, noch merkt man nichts, erst in ein paar Monaten. «
»Darf ich das mit Felix zusammen auch den anderen sagen? «
Maurice nickte und sagte zu Carlotta: »Wir würden uns sehr freuen. Wir haben uns überlegt nachher mit allen in das Strandrestaurant dort vorne zu gehen «, er zeigte mit seinen Fingern auf das etwas weiter entfernt liegende Restaurant direkt am Meer.
»Wollen wir das so machen? «
Carlotta ging zu Felix und besprach eifrig, wie man den besten ›Wow Moment‹ nutzen konnte, um die frohe Botschaft zu überbringen.
Maurice griff zu meiner Hand und sagte: »Du bist bestimmt genauso froh, dass unsere Kinder sich freuen. «
Ich antwortete nur: »Auf jeden Fall! Jetzt ist alles perfekt. Dann bin ich mal gespannt was unsere Familie und unsere Freunde dazu sagen. «
Wir besprachen mit den beiden, dass wir nach dem Essen Champagner bestellen würden und das wäre dann ihr Stichwort.
Carlotta war ziemlich aufgeregt, doch versprach sie mir, bis zum Essen nichts zu sagen.
Felix fragte uns, ob er mit Carlotta noch einmal etwas unter vier Augen besprechen dürfte und so gingen beide Hand-in-Hand am Strand spazieren.
Maurice und ich bezahlten, danach zog es uns noch einmal ans Meer und wir gingen zusammen schwimmen.
Nach einer weiteren Stunde am Strand machten wir uns alle auf den Weg zum Strandrestaurant. Die Speisekarte sah sehr verlockend aus. Wir beschlossen eine große Vorspeisenplatte zu nehmen und danach konnte sich jeder ein Gericht seiner Wahl bestellen.
Nachdem wir gegessen hatten, zwinkerte mir Maurice zu und stand auf, um im Restaurant den Champagner zu ordern. Als er wieder kam blinzelte er mich fröhlich an.
Ich sah wie Carlotta mit Felix tuschelte und beide ganz geheimnisvoll wirkten. Dann kam die Kellnerin mit einem großen Tablett und brachte frische Gläser und drei Flaschen Champagner. Sie verteilte die Gläser und goss nach und nach die Gläser ein. Carlotta bekam einen Kindercocktail mit einem Schirm obendrauf.
Maurice hob sein Glas und sprach in die Runde:
»Felix und Carlotta möchten euch etwas sagen… «, dann schaute er die beiden an und wie auf Kommando, standen beide auf.
»Wir wollen noch einmal auf meinen Papa… «, begann Felix den Satz, »und auf meine Mama anstoßen «, beendete Carlotta den Satz.
Dann schauten sich Felix und Carlotta an und schienen synchron zu sprechen, »es gibt noch eine Überraschung: wir bekommen bald ein Geschwisterchen! «
Carlottas Stimme überschlug sich fast.
Dann gab es kein Halten mehr am Tisch.
Ein Stimmengewirr brach herein, alle beglückwünschten uns. Ich nahm mir ein Glas mit Wasser um mit allen anzustoßen.
Als mein lieber Onkel Hans an der Reihe war mit mir anzustoßen, sah ich Tränen in seinen Augen.
»Ach, meine kleine Kiki, herzlichen Glückwunsch «, dann drehte er sich zu Maurice, »herzlichen Glückwunsch, Maurice. Pass gut auf meine Kiki auf! «
»Das mache ich! Ich gebe dir mein Ehrenwort! «
Auf dem Gesicht meiner Mutter machte sich Rührung breit. Alle freuten sich mit uns. Wir blieben noch eine ganze Weile und bestellten auch noch Desserts. Dann wurde es langsam Zeit aufzubrechen. Wir liefen zurück zum Strand und begannen unsere Sachen zusammenzupacken.
Danach fuhren wir zum Hotel zurück und verabschiedeten uns von unserer Familie und unseren Freunden. Morgen würden wir uns alle ein letztes