CHIARA SCHATTEN DER VERGANGENHEIT. Cinzia G. Agostini. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cinzia G. Agostini
Издательство: Bookwire
Серия: CHIARA
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752910575
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noch im Gefängnis, oder? «, fragte ich Martin aufgewühlt.

      Martin räusperte sich: »Soviel ich weiß bleibt er da noch die nächsten Jahre. Es tut mir so leid! «

      Er drückte mich noch fester und ein weiterer Schwall Tränen brach aus mir heraus.

      »Maurice weiß noch nichts davon? «, fragte er fürsorglich.

      »Ich hatte noch keine Gelegenheit es ihm zu erzählen, es war ja erst heute Nacht! Martin, ich mache mir Sorgen! «

      »Sprich erst einmal mit Maurice und dann schauen wir weiter, du weißt, dass er alles unternehmen wird um dich zu beschützen. Vielleicht war es doch nur ein böser Zufall. Heute ist euer schönster Tag und ihr habt ihn euch verdient. «

      Er nahm ein neues Taschentuch aus der Packung und tupfte meine Tränen fort.

      »Alles wird gut! «

      Ich versuchte mich zu beruhigen und ermahnte mich das Gespräch mit Maurice abzuwarten. Die Angst, die mich die letzten Jahre begleitete, durfte nicht wieder in den Vordergrund meines Lebens treten.

      »Danke, Martin. Lass uns fahren, sonst wundert sich Maurice und macht sich Sorgen. «

      Martin stieg aus dem Wagen und begab sich auf den Fahrersitz. Er schaute in den Rückspiegel, nickte mir noch einmal zu und startete dann den Motor.

      Die restliche Fahrzeit blieben wir stumm.

      Als wir am Hotel ankamen, stand Maurice bereits auf der Straße. Martin stieg aus, sprach ein paar Worte mit ihm und dann öffnete Maurice die Tür und half mir aus dem Wagen. Noch immer arg angeschlagen ging ich mit ihm in das Hotel. Wir hielten uns fest an den Händen und sagten kein Wort. Als wir an der Tür unseres Zimmers standen, schaute mich Maurice ganz ruhig an.

      Er zog mich an sich und küsste mich.

      Dann öffnete er die Tür, legte seinen Arm unter meine Beine und hob mich über die Schwelle des Hotelzimmers. Vorsichtig ließ er mich herunter und schloss die Tür.

      Ich fiel ihm um den Hals und mein Schluchzen fing erneut von vorne an. Er zog mich zur Sitzgruppe und wir setzten uns.

      »Erzähle mir, was dich bedrückt. «

      Ich schaute ihn durch meine verweinten Augen an und stammelte einige Worte. Maurice sah, wie mich alles mitnahm, und drückte meine Hand.

      Dann erzählte ich ihm von meinem Traum in der letzten Nacht. Danach, dass, was Martin beobachtet hatte.

      Maurice wirkte sehr beunruhigt, denn er ließ meine Hand nicht mehr los und sprach aber ganz ruhig mit mir, genau das liebte ich so an ihm. Er war der einzige Mensch, der imstande war mich zu beruhigen.

      »Chiara, wir dürfen es nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber wir sollten uns unser heutiges Fest auch nicht kaputt machen lassen. Unsere Hochzeit ist der krönende Abschluss unseres gemeinsamen Kampfes zusammen sein zu können. Ich hoffe, Martin irrt sich, aber ich spreche morgen einmal mit ihm. Mein Schatz, wenn du aber sagst, du magst jetzt nur deine Ruhe, dann sage ich natürlich den Gästen Bescheid. «

      Ich drückte seine Hand. »Können wir einfach nur noch ein paar Minuten ganz ruhig sitzen? Dann würde ich gerne mit dir zusammen runtergehen und unser Fest feiern. Ich liebe dich so sehr und ich möchte…nein…ich will diesen unseren besonderen Tag mit dir feiern. «

      Er nahm mich ganz fest in seine Arme, drückte mich an sein Herz.

      Sein Herzschlag beruhigte mich sehr.

      Sein Atem war ruhig und er roch so gut.

      Ich schmiegte mich an ihn und genoss unsere Zweisamkeit.

      Er räusperte sich: »Chiara, du hast mich heute zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht und auch wenn wir weitere Hindernisse auf unserem gemeinsamen Weg haben werden, ich werde immer für dich da sein und dich beschützen. Du bist das Beste und Liebste für mich. «

      »Maurice, du auch für mich, komm jetzt mache ich mich kurz frisch im Bad, bestimmt ist mein Make-up verlaufen. «

      Ich erhob mich und ging in das Bad. So schlimm sah ich zum Glück nicht aus, ein bisschen Rouge hier, eine kleine Korrektur am Lidstrich und ich war wieder die glückliche Braut. Meine Augen waren zwar noch etwas gerötet, aber ich hatte den festen Vorsatz: Heute wird nicht mehr geweint und wenn, … dann nur noch Freudentränen.

      Nach etwa zehn Minuten kam ich aus dem Bad und lief zu Maurice, der mittlerweile nachdenklich aus dem Fenster schaute.

      »Maurice, lass uns feiern, bitte mache dir keine Sorgen. Wir werden das Rätsel lösen. Jetzt haben wir Spaß. Unsere Gäste warten schon. «

      Maurice nickte mir zu und wir gingen hinunter zu unseren Gästen. Es war unverkennbar, die Stimmung war keineswegs mehr ausgelassen und fröhlich. Als wir in den Hof kamen, schauten wir in besorgte Augen und Mienen.

      »Wir wollen gerne mit euch feiern. Es war ein ganz dummer Zwischenfall, aber zum Glück ist Chiara nichts passiert. Lasst uns den Tag so verbringen, wie wir uns das gewünscht haben, mit euch zusammen! «

      Sie schauten uns an und nickten.

      Wir nahmen an der großen Tafel Platz und die Kellner kamen mit der Vorspeise.

      Langsam wich die angespannte Stimmung und es wurde auch wieder gesprochen und gelacht. Dennoch hatte dieser Zwischenfall die ausgelassene Stimmung getrübt.

      Nach dem Essen ertönte ein Tusch und unser Hochzeitswalzer wurde angestimmt. Galant nahm Maurice meine Hand und wir liefen zur Tanzfläche. Wir drehten uns im Takt, alle Augen waren liebevoll auf uns gerichtet.

      Als der letzte Takt des Liedes verstummte, holte Maurice Carlotta auf die Tanzfläche und der nächste Tanz gehörte den beiden.

      Onkel Hans stand auf, nahm mich an die Hand und begann mit mir zu tanzen. Nach und nach füllte sich die Tanzfläche.

      Eine gute Stunde später wurde die Hochzeitstorte mit funkensprühenden Wunderkerzen hereingebracht.

      Wir schnitten sie an und langsam wurde auch ich wieder gelöster und machte wieder meine Scherze.

      Heiße Rhythmen erklangen, wir tanzten und lachten.

      Als Abschluss des Festes versammelten wir uns vor dem Hotel.

      Klassische Musik ertönte und dann entlud sich ein gigantisches Feuerwerk über unseren Köpfen. Die Feuerwerkskörper erhoben sich zum Takt der Musik und es entstand eine einzigartige Symbiose am Himmel.

      Es war ein unbeschreiblich schöner Augenblick, den ich tief in meinem Herzen einschloss. Danach löste sich die Gesellschaft langsam auf. Ich hatte gerade auf meinen Stuhl Platz genommen, als Caroline zu mir kam.

      »Ich danke euch sehr, dass ich dabei sein durfte. Es war eine wunderschöne Hochzeit und ein ergreifendes Fest. Trotz der Widrigkeiten, die euch scheinbar auch jetzt noch begleiten, sehe ich, wie glücklich ihr seid. Behaltet dieses Gefühl. Ihr seid so ein schönes Paar und man sieht euch an eurer beiden Nasenspitzen an, wie sehr ihr euch liebt. «

      Dankbar schaute ich sie an.

      »Danke Caro. Das tat gut. Es war wunderschön. Ich hätte vorhin nicht gedacht, dass ich heute noch ein Lächeln auf meine Lippen bekomme. Ich muss das erst einmal alles verdauen, aber wir fahren für ein paar Tage in die Flitterwochen. Allein. Carlotta bleibt bei meiner Mutter. Iris, Klaus und Nancy bleiben auch hier, unterstützen meine Mutter und fahren sie zur Dialyse. «

      Caro drückte meine Hand: »Das ist sehr gut. Ich freue mich so sehr für dich. Carlotta hat sich erholt, deine Mama ist wieder an deiner Seite und ihr könnt ein paar Tage ausspannen, bestimmt kommst du bald mit einer freudigen Botschaft! «

      Ich schaute sie an, bat sie näher zu kommen und flüsterte ihr ins Ohr: »Die freudige Botschaft sag ich dir schon einmal. Ich bin schwanger! Wir bekommen ein Baby, aber sag noch nichts, ich muss es erst Carlotta sagen.«

      Caro saß sprachlos vor mir.

      »Du bist…