Tres Amigos 4. Michael Geigenberger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Geigenberger
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738041156
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halb zwölf, da erhält Dietmar Lauenstein eine Nachricht auf seinem Handy. „Sei bitte morgen Früh pünktlich, es ist etwas passiert.“ Dietmar ruft natürlich sofort zurück und hört, dass die Kunstgalerie in Wiesbaden ausgeraubt wurde. Vierundsechzig Kunstwerke im Wert von weit über zwanzig Millionen sind verschwunden. Anni Stein hört ihm zu und meint, „Siehst du, vierundsechzig – genauso viel wie Kartons vor deiner Türe standen. Jetzt weißt du Bescheid.“

      Gerd bittet, „lasst uns die Stimmung nicht kaputtmachen, die sind ja sicher versichert und dann betrifft es ja nicht die Abteilung Mord, sondern die Kollegen vom Raubdezernat.“

      Anna die Fotografin ist gerade damit beschäftigt mit Franka ein Spielchen zu treiben. Sie verschließt die beiden breiten goldenen Armbänder mit einem natürlich aus reinem Gold bestehenden Schloss. Dann greift sie sich die Maske und setzt sie auf die Augen von Franka. „Gefällt es dir, oder soll ich aufhören?“ Franka meint fast unhörbar, „mach nur weiter, in meiner Tasche gibt es noch etwas für meinen Mund, aber sei vorsichtig, es sind echte Diamanten.“ Anna holt sich die Tasche von Franka und entnimmt ein seltsames Teil. Sie legt es über den Mund von Franka und erkennt, dass es mit der Maske zusammengefügt wird. „Ein edles Teil, hat sicher ein Vermögen gekostet“, meint sie bewundernd, holt ihre Kamera und schießt die ersten Fotos. Ihr Bruder wird davon begeistert sein und ihr ein gutes Honorar bezahlen. Sie überlegt, was sie mit Franka nun anstellen soll. So nimmt sie Franka am Arm und führt sie in das Gästeschlafzimmer von Gerd und Gerti. Sie setzt Franka auf einen bequemen Stuhl und holt sich ein Tuch aus dem Schrank von Gerti. Sie fixiert nun Franka gekonnt in einer aufregenden Pose. Schießt nochmals einige Aufnahmen und meint dann zu Franka, „ich hoffe, du wirst hier bald erlöst.“ Schließt die Türe und meint zu Gerti, „die Dame will nicht gestört werden.“ Gerti sieht sie erstaunt an und meint, „okay, hat sie sich zum Schlafen hingelegt?“ Anna nickt und verschwindet zu Shoel, der gerade mit Walter Broder in einer Diskussion vertieft ist. Shoel würde gerne bei Recherche Arbeiten mithelfen. In seinem Wohnmobil könnte er so Beobachtungen unauffällig durchführen und würde auch nur wenig dafür nehmen. Walter Broder notiert sich seine Adresse und lacht, als er hört, dass Shoel in Wasserburg am Inn daheim ist. „Wir brauchen immer wieder gute Leute für solche Arbeiten, ich komme auf dich zurück“, meint er und überreicht eine Visitenkarte von Europol, Freilassing. Anna meint zu Shoel, dass sie die Aufnahmen ihres Lebens geschossen hat, mein Opfer sitzt im Gästezimmer und kann sich nicht rühren. Shoel protestiert, das geht ja schon gar nicht, was sollen denn die Leute von uns denken. Sofort steht er auf, geht auf das Gästezimmer zu und erkennt nun Franka, die sich aber recht wohl fühlt. Auf die Frage, ob er sie befreien soll, schüttelt sie aber den Kopf. „Okay, dann halt nicht.“

      Plötzlich steht Claudia vor Werner, „was machst du denn hier? Von wem wusstest du von dem Fest? Seit wann bist du denn hier?“

      Claudia meint, „warum fragst du so viel, ich dachte, du freust dich, wenn ich komme. Lass uns auf deine Arbeit anstoßen, die ja am Montag beginnt.“ Sie stoßen an und Claudia küsst Werner überraschend sehr liebevoll, er erwidert diesen Kuss und meint dann, „wohin soll das führen, du bist mindestens zwanzig Jahre jünger. Warum suchst du dir keinen netten Kunststudenten.“

      „Weil ich keinen netten Typen suche, sondern einen Mann mit dem ich mich ergänzen kann.“ Beide suchen sich einen Platz auf der Couch, bis Claudia herzlich zu lachen beginnt, denn plötzlich steht Franka im Raum. Sie kann nichts sehen, sprechen ist ebenfalls unmöglich. Claudia geht auf sie zu und meint, „das ist ja ein edles Teil, hat sicher sehr viel gekostet.“ Da Franka ihr nicht antworten kann, führt Claudia sie zu Werner und sich auf die Couch. Sie fragen, wo denn der Schlüssel sei, Franka meint ziemlich unverständlich, dass er in ihrer Handtasche ist. Claudia sucht und wird auch fündig. So kann sie endlich das Schloss öffnen und Franka von den edlen Teilen befreien. Sie betrachtet sich jedes Teil einzeln. „Sag mal, das ist ja tatsächlich Gold und die Edelsteine sind ebenfalls echt, ein luxuriöses Spielzeug“

      „Mein Gatte hat es mir zum Geburtstag geschenkt und ich gehe mal davon aus, dass es ein kleines Vermögen war. Die beiden Armbänder kann nur er abnehmen, wenn man es rauben will, müsste man den Arm abtrennen.“ Claudia schaudert es bei dem Gedanken, dass man sie wegen der Goldreifen umbringen könnte.

      Plötzlich hat Werner eine Idee. Er geht auf Franka zu, die inzwischen in der Küche beim leckeren Nachtisch gelandet ist und fragt nach ihrem Gatten, „wo ist er eigentlich, sie sagten, er sei in Frankfurt, oder meinten sie Wiesbaden.“ Sie sieht in vollkommen unwissend an und zuckt mit den Schultern. Dietmar steht ebenfalls in der Küche und spitzt die Ohren, doch leider kommt da nichts. So füllt er sich ein Schälchen mit der Nachspeise und meint, „tut mir leid, dass ich gleich gehen muss, mein Zug geht um halb drei, ich muss pünktlich in Frankfurt sein. Es scheint dringender zu sein, wie ich eigentlich dachte, es hat auch zwei Tote gegeben und dann ist es jetzt mein Fall.“

      Dietmar wartet bis Werner aus der Küche kommt und fragt, ob er Frankas Mann besser kennt. Mit wenigen Worten erklärt Werner ihm den Sachverhalt und dieser meint, „es könnte sein, das ich dich bald in Frankfurt brauche, wegen einer Gegenüberstellung.“ Die Fete geht noch bis zum Morgengrauen. Dietmar wurde vom Taxi abgeholt, Anni Stein mit Walter Broder haben sich in ihr Pensionszimmer verzogen. Nur Claudia und Werner halten die Stellung gemeinsam mit Gerti, die gerade damit beginnt die Gläser einzusammeln. Den Rest wird Guggi mit ihrer Crew am Morgen erledigen. „Dann packen wir es ebenfalls und zum Frühstück, treffen wir uns dann bei Richard auf der Leopoldstraße.

      Kapitel: 5 Die Mordopfer

      Es war selbstverständlich, das Dietmar Lauenstein pünktlich bei seinem Vorgesetzten dem Polizeipräsidenten erschienen ist. So bekommt er eine kurze Schilderung, was man schon klären konnte. Die Toten sind die beiden Wachmänner. „Seltsam ist nur“, meint der Präsident, „dass sie eigentlich nicht zum Wachpersonal gehören, sie wurden kurzfristig ausgetauscht. Seltsam ist auch, dass sie wohl die Gangster hereingelassen haben. Dein Kollege vermutet, dass sie Komplizen waren, dann aber umgelegt wurden, damit sie nicht reden können. Also ich vermute eine ganz ausgekochte Bande. Ach, die Versicherung ist auch schon aktiv, mit einem eigenen Ermittler.“

      „Okay, dann packen wir es an, gibt es eine Überwachungskamera? Filme oder etwas Ähnliches?“

      „Nein, die im Kasten befindliche Kassette war schon entnommen. Da war irgendjemand schneller.“ Lauenstein fährt erstmal nach Wiesbaden und betrachtet sich den Ort des Geschehens. Natürlich ist alles weitläufig abgeriegelt aber Lauenstein hat bei seinem Rundgang festgestellt, dass es einen Nebeneigang gibt, der leicht erreichbar ist und keine Kameraanlage hat. Er geht weiter um das Gelände und muss dann feststellen, dass dort ein Lieferwagen geparkt ist, mit offenen Türen. Was macht dieses Fahrzeug hier. Als er die Pritsche beiseite schiebt, glaubt er seinen Augen nicht zu trauen. In diesem Fahrzeug liegen zwei Tote. Dass hier bisher keiner vorbeigesehen hat verwundert ihn sehr. Es scheinen Helfer gewesen zu sein, die man nach der Tat einfach erledigt hat. Mitwisser beseitigen, nennt man das. Nach zwanzig Minuten kommen dann auch die Herrschaften der Spurensicherung und bestätigen, dass durch diesen Eingang die Bilder hinausgetragen wurden. Einige Lackspuren deuten deutlich darauf hin. Es muss alles so schnell über die Bühne gegangen sein, dass man auf die Rahmen nicht viel geachtet hat. Ein größerer Splitter findet sich noch an der Laderampe. Der Assistent von Lauenstein stellt schon nach kurzer Zeit fest, dass es sich bei den beiden Leichen um stadtbekannte Gauner handelt. Man hat ihnen wohl viel Geld versprochen, vertraute ihnen aber nicht. So bekamen sie kein Geld, verloren aber ihr Leben.

      Gegen Nachmittag meldet sich dann ein Autovermieter für Kleinlastwagen aus dem Münchener Raum, bei ihm auf dem Hof steht ein Kleinlaster mit Bildern auf der Pritsche. Sie seien nicht einmal eingepackt, sie lägen einfach auf dem Boden. Ach ja, einen Brief gäbe es auch in dem steht, dass es sich um Fälschungen handeln würde, die würde man nicht benötigen. Wildfang fährt gleich persönlich zur Autovermietung. Auf die Frage, wer denn das Fahrzeug angemietet habe, bekommt er als Antwort ein Schulterzucken. Eine Überwachungskamera zeigt aber dann doch die beiden Burschen, von denen man inzwischen weiß, dass sie umgebracht wurden.

      Ein Geschäftsführer der Bildergalerie in Wiesbaden sieht sich die aufgefundenen