Das verlorene Paradies. Джон Мильтон. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Джон Мильтон
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752988949
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ihre Wut erschöpft in Sumpfeswüste,

      Die weder See noch trocknes Land erschien,

      Versank er fast in jener dichten Masse

      Halb schreitend und halb fliegend, um zugleich

      Die Ruder und die Segel zu gebrauchen.

      Wie wenn ein Greif in schnellem Flügellauf

      Hoch über Hügel und durch sumpfig Tal

      Dem Arimaspen folgt, der seiner Hut

      Heimlich vertrautes Gold entwendete:

      So wild verfolgt der Satan seinen Weg

      Durch Moor und über Berge, Schlucht und Heide,

      Mit Haupt und Händen, Flügeln oder Füßen,

      Er schwimmt und sinkt, er wadet oder fliegt,

      Bis endlich an sein Ohr ein wild Getös

      Gemischter Töne wie verworrner Stimmen

      Mit Heftigkeit durch's hohle Dunkel dringt.

      Dort eilt er hin, um ungeschreckt zu forschen,

      Was für ein Geist des allertiefsten Schlundes

      In diesem Lärme haust, um ihn zu fragen,

      Wo er des Dunkels nächste Küste treffe,

      Die an das Lichtmeer grenzt. Da plötzlich sieht

      Er jenen Thron des Chaos und das Zelt,

      Das dunkel über öder Tiefe gähnt.

      Bei ihm saß auf dem Thron in schwarzem Kleid

      Die Nacht, das älteste von allen Dingen,

      Die Teilerin seines Reichs, und dabei standen

      Orkus und Hades, und das Schreckensbild

      Von Demogorgon. Zufall und Gerücht,

      Aufruhr, Verwirrung standen um sie her,

      Und Zwietracht mit den tausendfachen Zungen.

      Zu ihnen wandt' sich Satan kecklich so:

      »Ihr Mächt' und Geister dieses tiefen Schlundes,

      Chaos und alte Nacht, ich komme nicht,

      Als Späher, in der Absicht, eures Reichs

      Geheimnis zu ergründen und zu stören,

      Nein, nur gezwungen wandl' ich durch die dunkle

      Und wüste Gegend, da mich just mein Weg

      Zum Licht hierher führt, wo ihr herrschend thront.

      Allein und ohne Führer, halb verloren

      Such' ich den Pfad dahin, wo euer Reich

      An's Licht des Himmels grenzt. Ja gibt es einen

      Noch andern Raum, der Euch entrückt, und jüngst

      Vom Himmelskönig in Besitz genommen,

      So geht mein Weg durch diese Tiefe hin;

      Zeigt mir den Weg und wenn ihr dieses tut,

      Wird euch kein schlechter Lohn dafür, denn wieder

      Einnehmen will ich das verlorne Reich,

      Wenn ich die Anmaßung des Herrn vertilgt,

      Und in ursprünglich Dunkel wieder führen,

      Und was der Reise Ziel, auf's Neu' das Banner

      Der alten Nacht noch einmal dort errichten.

      Euch sei der Vorteil, mein die Rache nur.«

      Also sprach Satan, und Erwiderung gab

      Ihm der Anarch betreten und nur stammelnd:

      »Wohl weiß ich Fremdling wer Du bist, der Engel

      Gewalt'ges Haupt, der jüngst dem Himmelskönig

      Sich widersetzt und dann vernichtet ward.

      Ich sah und hört es, denn solch zahlreich Heer

      Wie Deines, floh nicht schweigend durch die Tiefen,

      Mit Sturz auf Sturz, Zerrüttung auf Zerrüttung,

      Verwirrung, die sich ärger noch verwirrt,

      Da aus den Himmelspforten Millionen

      Siegreicher Horden euch verfolgten. Hier

      Auf meinen Grenzen halt' ich meinen Sitz,

      Ob mir's gelingt, das Wenige, was mir blieb,

      Zu schirmen, das durch Euern innern Zwist

      Stets angegriffen ward, wodurch das Zepter

      Der alten Nacht noch mehr geschwächt. Zuerst

      Verlor die Höll' ich, euern Kerker, der

      Sich unten weit und breit erstreckt und jüngst

      Noch Erd' und Himmel, eine neue Welt,

      Die über meinem Reiche hängt, geschmiedet

      An goldne Ketten, an des Himmels Seite,

      Wo eure Legionen niederstürzten: –

      Geht dort Dein Gang hin, hast Du nicht mehr weit,

      Und näher die Gefahr. Beeile Dich;

      Verwüstung, Raub und Sturz sind mein Gewinn.«

      Er schwieg; und Satan stand nicht Antwort ihm,

      Sprang aufwärts, hocherfreut, daß auf einmal

      Sein Meer ein Ufer finden sollte, frisch

      Und mit erneuter Kraft und Munterkeit

      Gleich einer Feuerpyramide nach dem Raum

      Und schlägt sich durch der Elemente Kampf,

      Die ihn umringten, seinen Weg hindurch;

      Gefährlicher und enger war die Bahn,

      Als wie die Argo sie bestanden einst,

      Da sie durch Felsen fuhr im Bosporus, –

      Und wie Ulysses die Charybdis mied

      Und auch vorbei der Scilla steuerte:

      So mühsam setzt er seine Reise fort

      Mit harter Schwierigkeit, doch als er endlich

      Hindurch gedrungen, welch ein eigner Wechsel

      Erschien auf einmal nach des Menschen Fall:

      Denn Tod und Sünde folgten seiner Spur

      Mit aller Macht, so war's des Himmels Wille,

      Und bahnten hinter ihm bequemen Weg

      Durch jenen finstern Schlund, des’ wilder Golf

      Geduldig eine Brücke schlagen ließ

      Von wunderbarer Länge, die sich stracks

      Bis zu dem Außenring der Erde dehnt.

      Auf dieser wandeln die gefallnen Geister

      Gemächlich hin und her, um bald die Menschen

      Zu locken, bald zu strafen, wenn nicht Gott

      Und Engel sie besonders gnädig schirmen.

      Jedoch zuletzt erscheint der heil'ge Strom

      Des Lichts, und flutet von den Himmelsmauern

      Bis in den Busen jener dunkeln Nacht

      Mit Dämmerschein; und hier beginnt zuerst

      Die fernste Grenze der Natur, – es weicht

      Zurück das Chaos, wie ein Feind geschlagen

      Aus seinen Schanzen wird; auch das Getöse