7.24 Ein Hotel in Bad Hindelang
7.25 Prinz-Luitpold-Haus
7.26 Hintersteiner Tal
7.27 Unterhalb des Prinz-Luitpold-Hauses
7.28 Hintersteiner Tal
7.29 Bad Hindelang
7.30 Unterhalb des Prinz-Luitpold-Hauses
8.2 Bockkarscharte
8.3 Unterhalb der Bockkarscharte
8.4 Auf dem Jubiläumsweg
8.5 Notländ
8.6 Im Kärle
8.7 An einem Berghang
8.8 Im Kärle
8.9 Der Morgen in Hindelang
8.10 Im Schänzle
8.11 Der weitere Morgen in Hindelang
8.12 Am Kirchendachsattel und am Schrecksee
8.13 Kurz vor dem Schrecksee
8.14 Am Schrecksee
8.15 Kurz vor dem Schrecksee
8.16 Am Schrecksee
8.17 Aufräumarbeiten am Wiesengrund
8.18 Ruhe.
Typ 1
Von Matthias Kruegel
Buchbeschreibung:
Eine Forscherin, die den Diabetes mit einem innovativen Mittel heilen will. Ein Informatiker, der nach seinem Tod als Vermächtnis eine Schatzsuche hinterlässt. Ein Attentats-versuch in einer Firma, die Insulinpumpen herstellt. Und Landeskriminalämter, die sich bei der Aufklärung mit ihren Eitelkeiten gegenseitig im Weg stehen.
Julia Lensing von der Polizei in Borken und David Mertens, Freund des Informatikers, begeben sich getrennt auf die Suche nach den Hintergründen. In der Kulisse der Allgäuer Alpen treffen sie aufeinander und müssen zwischen Wahrheit und Lüge sowie zwischen Freund und Feind unterscheiden. Je mehr sie über die Zusammenhänge erfahren, umso bedrohlicher wird es für sie. Auf den Höhenwegen der Allgäuer Alpen kommt es zu einer Verfolgungsjagd nach einem Schatz und nach Gewissheit.
Die Orte in den Allgäuer Alpen – Städte, Hütten und Wege – existieren fast alle in der Realität. Dies gilt insbesondere für das Hotel und Restaurant „Wiesengrund“ sowie die Alpenvereinshütten Edmund-Probst-Haus, Prinz-Luitpold-Haus und Schwarzenberghütte.
Alle Personen sind frei erfunden.
Typ 1
Tod am Schrecksee
Von Matthias Kruegel
Matthias Krügel
Brucknerstraße 11, 46325 Borken
http://www.typ-1-thriller.de
(1.1) 1. Auflage, 2019
© Matthias Kruegel – alle Rechte vorbehalten.
Matthias Krügel
Brucknerstraße 11, 46325 Borken
http://www.typ-1-thriller.de
Franziska Vaillant sitzt im Wartezimmer ihrer Diabetesambulanz und betrachtet ein Plakat an der Wand. Abgebildet ist eine Familie: Vater, Mutter und Kind. Freudestrahlend laufen die drei über eine Blumenwiese. Unter dem Bild wird das neueste Produkt von DaDia beworben, einem Unternehmen, welches Insulinpumpensysteme für Menschen herstellt, die an Diabetes Mellitus Typ 1 erkrankt sind.
Sie erkennt nicht, wer in der Familie Diabetes hat. Oder wer da die Insulinpumpe tragen müsste. Sie weiß, dass dies niemand erkennen soll. Die drei sehen aus, als führten sie ein normales, sorgloses Leben. Und so hat jede betrachtende Person – sofern sie von Diabetes betroffen ist – die persönliche freie Wahl, in wem sie sich wiedererkennen möchte.
Das genaue Gegenteil davon sieht Franziska Vaillant unterhalb des Bildes auf drei Stühlen im Warteraum sitzen. Es handelt sich zwar ebenfalls um eine Familie mit Vater, Mutter und Tochter. Aber anders als auf dem Plakat ist die Stimmung eindeutig betrübt. Und es ist erkennbar, dass das Kind, um das die Mutter schützend ihren Arm legt, die betroffene Person ist.
Sie schätzt die Situation derart ein, dass die Familie gerade die Diagnose erhalten hat. Infolgedessen setzen sich bei ihnen die standardisierten Mechanismen der Behandlung in Gang: stationäre Aufnahme, das Einstellen des Insulins, die Schulungen des Kindes und der Eltern über die - vermutlich nicht mehr funktionierenden – Stoffwechselprozesse, Blutzuckermessungen, Insulingaben, Aufklärung über den Zuckergehalt verschiedener Nahrungsmittel, Überzuckerungen und Unterzuckerungen sowie die Beantragung des Schwerbehindertenausweises.
Am liebsten würde Franziska Vaillant das arme Mädchen in den Arm nehmen. Wie alt mag sie sein? Zehn, vielleicht zwölf Jahre?
Innerhalb ihres jungen Körpers ist die Krankheit noch gar nicht vollständig ausgebrochen. Es sind weiterhin insulinproduzierende Zellen vorhanden. Das Mädchen muss es hinnehmen, dass ihr eigenes Immunsystem in den nächsten Monaten ebenso diese letzten Zellen vernichten wird. Die standardisierten Mechanismen sehen nicht den geringsten Heilungsversuch vor. Alles schaltet auf Symptombehandlung, noch bevor die Ursache komplett eingetreten ist.
Franziska Vaillant schätzt die Mutter auf Ende 30 – in etwa so alt wie sie selbst. Allerdings hat sie selbst kein Kind. Und keinen Mann. Was daran liegt, dass sie ihr Schicksal nicht als normales Leben empfunden hat. Als bei ihr die Diagnose gestellt wurde, war sie ein paar Jahre älter als das Mädchen. Sie hat sich durch die Krankheit nicht aufgegeben, jedoch von ihr dominieren lassen. Und sie hat sich mehr mit ihr beschäftigt, als es erforderlich wäre.
In der Tür zum Wartezimmer erscheint eine Arzthelferin. „Frau Vaillant?“
Franziska Vaillant folgt der in weißer Jeans und dunkelblauem Polohemd gekleideten Person in ein Sprechzimmer zu ihrem behandelnden Arzt, Dr. Bachmann. Er trägt die gleiche Kleidung, versehen mit einem Aufdruck der Praxis. Sein Ruf als herausragender Experte in der Behandlung von Diabetespatienten ist weit bekannt. Und er ist bekannt für das Chaos in seinem Behandlungsraum. An einer Wand steht ein riesiges Regal, das mit Fachbüchern überfüllt ist. Bücher, die es nicht dort hineingeschafft haben, lagern davor. Der Schreibtisch ist übersäht mit Akten, Mappen und Dokumenten. Franziska Vaillant fragt sich immer wieder, wie er in diesem Durcheinander den Überblick behalten kann.
Ohne von seinen Unterlagen aufzuschauen, bittet Dr. Bachmann sie mit einer Handbewegung, sich zu setzen. „Tja, Frau Vaillant, das sind ja hervorragende Werte. Blutzucker – voll im Normbereich. Und auch die weiteren Blutwerte geben keinen Anlass zur Sorge.“ Über seine Lesebrille – und Aktenstapel – schaut er sie an. „Wie fühlen Sie sich?“
Sie setzt ihr charmantestes Lächeln auf. „Danke, bestens!“
Einige Wochen ist es her, seit ihr insulinbildende Stammzellen transplantiert wurden. Keine künstliche Bauchspeicheldrüse, sondern echte biologische Zellen. Sofort nahmen diese ihre Arbeit auf. Die Sache hat jedoch einen Haken: Franziska Vaillant muss stark wirkende