Karens Gesicht glüht, als habe sie Fieber. Die Kerze flackert und wirft wirre Schatten an die Wand.
„Zuerst habe ich mir nichts Schlimmes gedacht. Vielleicht hatte sie ja jemanden kennengelernt. Sowas ist ihr schon mal passiert. Wenn es auch nicht unbedingt typisch für Julia ist, einfach so über Nacht fortzubleiben. Trotzdem machte ich mir natürlich Sorgen. Am Dienstag hatte ich ab mittags Dienst. Ich war gerade dabei zu gehen, als plötzlich zwei Polizisten hier auftauchten. Der Hund eines Spaziergängers hatte sie an der Isar bei einem Landgasthof östlich von Geretsried gefunden.“
Der Ort sagt mir nichts. Karen fährt sich mit der Hand durch die Haare, dann schüttelt sie verzweifelt den Kopf.
„In meinem Job im Krankenhaus habe ich schon so manche Leiche gesehen“, sagt sie. „Aber Julia ist die erste Tote, die mir nahesteht. Das geht mir verdammt an die Nieren. Ich hätte es besser wissen müssen ...“.
Karen nickt verzweifelt und trinkt ihren Wein aus, als wäre es Wasser. Ich leere mein Glas ebenfalls und versinke in Schweigen. Wenn wir so weitermachen, werden wir bald beide kaum noch aufstehen können. Ich schaue mich um und entdecke eine weitere Weinflasche der gleichen Marke neben dem Kühlschrank.
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