„… Vergiftung … hyperzelluläres Knochenmark … ausgeprägte Reifungsstörung … keine Blutbildung … toxische Einwirkung auf das Knochenmark …“
Ich fand dieses Gemurmel sehr unfreundlich und unterbrach seine Lektüre.
„Was bedeutet das für mich? Habe ich Leukämie?“
Es kam keine Antwort.
„Herr Doktor, sind Sie noch dran?“
„Nein.“
„Nein. Leukämie haben Sie nicht.“
„Sagen Sie mal, junge Frau, vergiften Sie sich? Nehmen Sie harte Drogen? Sind Sie süchtig?“
„NEIN!“
Ich empfand seine Frage als extrem unpassend und unmenschlich. Mehr als ein „Nein“ kam schon allein vor Schock nicht aus mir heraus. Für diesen Arzt fehlten mir echt die Worte.
„Was geschieht jetzt mit mir? Wie mache ich jetzt weiter?“
„Sie werden jetzt einfach mal Vitamin B12 einnehmen, und wir sehen uns in sechs Wochen. Lassen Sie sich einen Termin geben.“
Er hatte aufgelegt.
Dieses Spiel – B12 einnehmen. Sechs Wochen warten. Blut abnehmen – spielte der Arzt über mehrere Monate. Ohne jegliche Veränderung meines Zustands und des Blutbilds.
Chemotherapie oder Einweisung in die Psychiatrie?
Bereits nach kurzer Zeit hatte ich genug von seiner Behandlung. Weder hatte sich mein Blutbild wirklich verändert noch hatte sich mein Gesundheitszustand in irgendeiner Weise stabilisiert.
Innerlich fühlte ich, dass mir die Zeit zwischen den Händen durchrutscht und ich dringend etwas unternehmen musste, wenn ich wieder gesund werden wollte.
Bei einem der typischen sechswöchigen Termine konfrontierte ich den Arzt damit, dass es meiner Meinung nach so nicht weitergehen könne. Und, dass ich das Gefühl hatte, hier auf der Stelle zu stehen. Für den Arzt glich meine Aussage einer Hoheitsbeleidigung. Er wurde merklich unhöflich und offenbarte mir, auf mein „Gedrängel“ hin, seinen Lösungsvorschlag: Eine Chemotherapie. Diese würde meinen Zustand schon wieder „geradebiegen“.
Obwohl ich erst einmal nichts dazu erwiderte, spürte der Arzt meine Fassungslosigkeit, meine Enttäuschung und mein absolutes Misstrauen.
Er machte mir daraufhin klar, dass, wenn ich das nicht wolle, ja noch die Möglichkeit bestünde, mich in eine psychiatrische Einrichtung einzuliefern. Diese würde sich auch mit der „Linderung“ meiner organischen Beschwerden befasse.
Daraufhin sprachen wir noch kurz miteinander, und wir beide bemühten uns, unsere Freundlichkeit nicht zu verlieren. Dennoch wussten wir beide, dass wir unterschiedlicherer Meinung kaum sein konnten.
In diesem Gespräch fasste ich den Entschluss, diese Praxis und den Arzt hinter mir zu lassen und mir selbst die Wiederherstellung meiner Gesundheit zuzutrauen. Ich begann damit, genau das zu tun, was ich instinktiv immer schon von den Ärzten erwartet habe – ich begann nach der Ursache für meinen kranken Körper zu suchen.
MEINE SUCHE NACH GESUNDHEIT: Ich habe Antworten gesucht und gefunden
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Um die Ursache für meinen Zustand zu finden, musste ich erst einmal herausfinden, wonach ich überhaupt suchen sollte.
Ich versuchte, einen gemeinsamen Nenner zu finden – einen, der sich sowohl mit meinem inneren Körpergefühl und meiner Wahrnehmung der Situation als auch mit „Befunden“ deckte, die mir durch die Schulmedizin gezeigt wurden.
Um eine Antwort für meine Erkrankung zu finden, musste ich an einem Ort suchen, der mir eigentlich der vertrauteste sein sollte: Ich muss BEI MIR beginnen. Ich musste mit selbst in Kontakt treten und mich fragen: Wie geht es mir wirklich? Wie fühle ICH mich?
Um diesen Kontakt zu suchen, brauchte ich Mut. Und den hatte ich.
Ich fasste den Entschluss, wirklich in mich hineinzuhören und im Innen zu beginnen nach Antworten zu suchen (und nicht länger, wie gewohnt, die Lösung von außen zu erwarten).
Ich fragte mich: Was ist mein vorrangiges Körper- und Seelengefühl?
Die Antwort war einfach und kam ziemlich schnell: Ich bin vergiftet. Mein Körper fühlte sich vergiftet. Meine Seele suchte neue Wege und wollte angenommen werden.
Das war auch genau das Gefühl, welches ich den Ärzten über sieben Jahre hinweg versucht habe zu vermitteln und, welches stets auf taube Ohren stieß.
Relativ einfach war es für mich wahrscheinlich deshalb, weil mich meine erweiterte Wahrnehmung über all die Jahre, in der ich meine Gabe ablehnte, nie verlassen hatte und mir immer zur Seite stand. Mein Körperwesen war quasi sieben Jahre lang dabei, mit mir über seinen Zustand zu kommunizieren. Ich hatte es auch sieben Jahre lang gehört und verstanden. Nur deckte sich mein Verständnis für meinen „sprechenden“ Körper nicht mit den „Lehren der Schulmedizin“. Kein Mediziner konnte mit meinen Aussagen – „Ich denke, ich bin vergiftet“ – auch nur ansatzweise etwas anfangen.
Als ich dann jedoch schlussendlich fast tot war, wurde bei dem hämatologischen Laborbericht meines Knochenmarks doch tatsächlich ein deckungsgleiches Element zu meinen Körperwahrnehmungen gefunden.
Im Laborbericht stand es schwarz auf weiß:
Das Knochenmark weist toxische Einflüsse auf. Es kommt zu einer ausgeprägten Reifungsstörung der Zellen und zu einer unzureichenden Blutbildung.
Ich hatte also einen gemeinsamen Nenner gefunden – und dieser Nenner hieß Vergiftung.
Weil ich mich jedoch nicht bewusst durch irgendwelche Drogen oder Suchtmittel wie harte Drogen, Tabletten, Alkohol, Zigaretten oder ähnliches vergiftetet hatte, musste ich umdenken.
Wie konnte es möglich sein, dass mein Körper vergiftet ist, wenn ich mich wie jeder „Durchschnittsmensch“ verhalte und ernähre?
Das war genau das, was ich herausfinden wollte.
Und du kennst bestimmt den Vers aus der Bibel: „Wer suchet, der findet.“ – und genau so war es.
Ich habe meine Antwort gefunden.
Während meiner Odyssee mit diversen Fachärzten habe ich Folgendes verstanden: Das Individuum hat immer die Möglichkeit, sich frei FÜR oder GEGEN etwas zu entscheiden. Niemand zwingt dich, etwas zu tun.
Wir alle haben den FREIEN WILLEN und die freie Wahl.
Dennoch gibt es immer Gründe, warum Menschen bestimmte Dinge tun. Gründe, die sie sozusagen in eine Richtung lenken, dieses oder jenes als notwendig zu erachten.
Gründe, die sie davon abhalten, frei zu wählen und sich bewusst für etwas zu entscheiden.
Diese Gründe basieren, meinem Verständnis nach, auf Angst und auf Gedankenmustern, die nicht aus dem inneren Wesenskern der Menschen kommen. Diese Gründe werden von außen an die Menschen herangetragen.
Ängste zu schüren ist relativ einfach, weil der Mensch erst einmal vertraut, ohne Dinge zu hinterfragen und ohne die Zusammenhänge zu verstehen.
Die Menschen haben über die Jahrhunderte hinweg gelernt, Ängste aufzubauen und Glaubenssätze zu verinnerlichen. Diese erstrecken sich über alle Bereiche des Lebens, nicht nur über den Bereich Gesundheit.
Generell denkt die breite Masse etwa so: Wir müssen uns schützen. Wir müssen misstrauen. Wir müssen uns absichern. Wir sind Opfer.
Und dieses Bild wird von außen täglich bestätigt.
Auch im Gesundheitsbereich haben die Menschen viele Denkmuster und Glaubenssätze zusammengesammelt. Dinge, die sie bedingungslos glauben und für sich als „das ist so!“