Das Ende der Lilie. Alicia ´d Lucian. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alicia ´d Lucian
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738018271
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ging ich in mein Ankleidezimmer um mich anzuziehen.

      Nachdem ich mich in Windeseile angezogen hatte, ich hatte mich für Standard entschieden (Top, Kapuzen Pulli, Lederhose und Biker Boots da ich mich in Gothic Klamotten einfach am wohlsten fühlte) stapfte ich wieder zurück ins Wohnzimmer.

      „Das ist nicht dein Ernst Welpe! So kannst du kein Meeting leiten“ und scheuchte mich zurück zum Kleiderschrank.

      Unschlüssig sah ich auf meine Klamotten während mir Selene über die Schulter blickte.

      „Respekt, Kleine, dein Kleiderschrank ist ja sehr Farbenfroh, schwarz, schwarz und zur Abwechslung Schwarz. Nun, dann werden wir eben einkaufen gehen müssen, denn für Morgen sehe ich in Sachen Kleidung schwarz. Du hast absolut nichts Passendes.“

      Zweifelnd sah ich sie an, jedoch ignorierte sie meinen Blick, schob mich zur Seite und reichte mir neue Sachen.

      Nach unzähligen Wechseln steckte ich in einen Knielangen Rock, Pumps, einer weißen Bluse und einer dazu passenden Jacke.

      Unwohl betrachtete ich mich im Spiegel und zupfte an der Bluse und zog den Rock etwas tiefer.

      „Zupf nicht an dir rum, das passt“

      „Aber das bin nicht ich“

      „Doch! Genau das bist Du! Du siehst gut aus. Du bist groß, schlank und Hübsch. Viele Frauen würden dich um dein Aussehen beneiden“

      „Aber“

      „Nein, kein Aber mehr! Sei nicht so skeptisch, denn du kannst verdammt stolz auf dich sein, denn du hast viel drauf und sehr viel erreicht. Also zeig wer du bist.

      Vertrau mir, denn ich stehe auf deiner Seite. Und nun komm wir müssen los.“

      Schweigend ging Selene zu meinem Altar und reichte mir Wolfszahn, nickte mir zu, aber sie sagte nichts weiter.

      Wolfszahn war mein Athame, mit einer 20 cm langen Klinge und einem Griff aus schwarzem Holz. Ich verließ niemals meine Wohnung ohne Wolfszahn. Es war eine Angewohnheit aus alten Tagen aber woher wusste Selene davon?

      Immer noch schmollend packte ich alles was ich mitnehmen wollte zusammen und stopfte es in meine Umhängetasche mit meinen Glöckchen. Selene schüttelte nur den Kopf „Die müssen wir auch bei Gelegenheit austauschen vor allem die Glöckchen“. Grinsend sah ich sie an „und darauf verzichten, dass ich bei jedem Schritt Klingele?“ Selene schüttelte den Kopf, was mich nur noch breiter grinsen lies.

      Noch mehr Verantwortung

      Ich war noch immer Müde, aber auch war ich noch nicht ganz darüber hinweg so in meiner eigenen Welt überfahren zu werden, weshalb ich die Fahrt über lieber schweigend im Auto saß.

      Plötzlich schreckte ich hoch, als Selene gerade den Wagen parkte. Ich musste eingeschlafen sein, was sehr seltsam ist, wenn man bedenkt, wie wenig ich mich entspannen kann wenn ich nicht selbst fahre. Normalerweise kann ich mich generell nicht in Gegenwart anderer fallen lassen, da ich Angst habe schutzlos zu sein und schlafen ist das höchste an Schutzlosigkeit, weshalb ich auch so ungern bei anderen übernachte, nicht weil ich meine Freunde nicht mag, sondern einfach weil ich zu angespannt bin um schlaf zu finden.

      Selene lächelte mich an, „na, gut geschlafen?“

      „ja“ verwundert stellte ich auch fest, dass ich keine Müdigkeit mehr spürte. Wirklich seltsam.

      „Mist, ich muss noch alles für die Präsentation vorbereiten“

      „Keine Panik Welpe, das habe ich schon gestern erledigt, es bleiben noch 30 Minuten also kein Grund zur Eile“

       „Ok, danke“, entspannt stieg ich aus dem Auto und begann in meiner Tasche nach meinen Zigaretten zu kramen. Wenigstens konnte ich in Ruhe noch eine rauchen…..

      Als ich gerade den ersten Zug genüsslich inhalierte, riss mir Selene die Zigarette aus den Fingern und zertrat sie auf den Boden.

      „Hey! Was soll das?“

      „Es wird zeit dass du dir das abgewöhnst und nun rein mit dir!“

      Jetzt war ich sauer!

      Es war an der Zeit, dass ich Selene meine grenzen zeigte und mich einmal ausführlich mit Ihr unterhielt.

      „Nein! So nicht! Was soll das überhaupt? Ich bin alt genug…“

       LEANDRA TAMARA KONRAD!

      Ich verstummte auf der Stelle. Mein Name in Voller Länge, deutlich betont und dieser Blick reichten um mich sofort schweigen zu lassen und den Kopf einzuziehen. Eine Ohrfeige hätte nicht ernüchternder sein können.

      Widerstandslos führte mich Selene zum Aufzug und zu unserem Büro.

      Wiederstrebend stöckelte ich, für meinen Geschmack viel zu sehr aufgebrezelt zu meinem Schreibtisch, als mir die Stille bewusst wurde. Alle starrten mich an. Auch dass noch. Zu allem Überfluss fühlte ich, wie ich rot wurde. Am liebsten wäre ich jetzt wo anders, ganz wo anders…

      Selene grinste nur.

      „Ist allen die Arbeit ausgegangen? Ich kann gerne behilflich sein und neue Arbeit verteilen.“

      Plötzlich herrschte wieder Hochbetrieb und alle sahen zu, schnellst möglich irgendwas zu tun zu haben, während ich hastig alles für die Präsentation zusammen suchte.

      „ich sagte doch du siehst gut aus, Welpe. Ich weiß was dir steht“ Ich zuckte zusammen. Ohne es zu merken, was Sie hinter mich getreten. „So schreckhaft?“ flüsterte Sie mir ins Ohr „das wird sich legen“

      Fragend blickte ich Sie an. „Samstag. Hast du alle Unterlagen? Unsere Klienten sind schon eingetroffen.“

      Ich nickte und gemeinsam gingen wir in den Konferenzraum.

      Selene verwirrte mich zusehends. Vor allem Ihre Freundlichkeit mir gegenüber machte mich nervös. Früher hatte ich kaum zwei Sätze mit Ihr gewechselt und nun?

      Sie war mir so unnahbar erschienen und ich war froh wenn sie mich nicht bemerkte. Aber seit gestern war irgendetwas anders. Was mich noch mehr überraschte, ich fing an, mich in Ihrer Nähe zu entspannen und sicher zu fühlen. Das war etwas das bei mir sehr lange dauerte und oft schon Beziehungen oder Freundschaften, nach kurzer Zeit gekillt hatte. Aber bei Selene? Nicht mal nach 24 Stunden fühlte ich mich mit Ihr so vertraut als würde ich sie seit Ewigkeiten kennen und nicht erst seit 4 Monaten. Aber seit dem Telefonat war irgendwas geschehen. Richtig. Seit dem Telefonat.

      Es dauerte noch einen Moment bis realisierte, dass wir schon mitten im Konferenzraum standen, und bis es mir gelang meine mühseligen Gedanken bei Seite zu schieben.

      Julia war gerade dabei Kopien meiner Projektmappen zu verteilen und alle sahen mich gebannt an.

       Na gut dann heißt es jetzt Augen zu und Durch.

      Die Präsentation lief dann doch besser als erwartet und alle meine Vorschläge wurden angenommen.

      Nur hatte ich nicht damit gerechnet gleich als Projektmanagerin dem Auftrag zugeteilt zu werden.

      Toll, jetzt war meine Freizeit vollends flöten gegangen…

      Lächelnd nahm ich die Gratulationen für meine Kreativität und meine Ideen zur Kenntnis, auch Selene gratulierte mir grinsend.

      „Du überrascht mich, ich wusste nicht, wie wortgewand du sein kannst, du warst richtig in deinem Element und die Auftraggeber haben dir aus der Hand gefressen.