Robinson Crusoe's Reisen, wunderbare Abenteuer und Erlebnisse. Daniel Defoe. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Daniel Defoe
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750299467
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Bäckerlehrling. – Nachrichten über die Nachbarländer. – Die Kariben und ihre religiösen Anschauungen. Zwölftes Kapitel. Eine Zeit großer Ereignisse 131 Bau eines neuen größeren Bootes. – Probefahrten. – Neuer Kannibalenbesuch. – Der Kampf mit den Wilden. – Der Spanier und Freitags Vater. – Verpflegung der Befreiten. – Bestattung der Gefallenen. – Geschichte des Spaniers. – Zukunftspläne. Dreizehntes Kapitel. Durch Kampf zum Sieg 151 Abreise von Caballos und Freitags Vater. – Ankunft weißer Männer. – Ein englisches Schiff. – Vergebliche Furcht vor Seeräubern. – Die Gefangenen. – Befreiung derselben. – Bestrafung der Meuterer. – Die Meuterer werden in die Irre geführt, überfallen und gefangen. – Wiedergewinnung des Schiffes. – Der englische Gouverneur. Vierzehntes Kapitel. Robinsons Abreise von seiner Insel 169 Robinson als Gouverneur und Richter. – Abschied von der Insel und deren Bevölkerung. – Ankunft in England. – Alles fremd in der Heimat. – Reise nach Lissabon. – Stand der brasilischen Besitzungen. – Der brave Portugiese. – Günstige Vermögenslage. – Landreise durch Spanien und Frankreich. – Wölfe in den Pyrenäen. – Freitag und der Bär. – Stillleben in London. Fünfzehntes Kapitel. Aufenthalt in England und neue Reise 185 Neue Reiselust. – Abfahrt. – Das Totenschiff. – Im Antillenmeer. – Der Büffeljäger. – Ankunft in der Kolonie. Sechzehntes Kapitel. Die Schicksale der Kolonie 195 Ankunft auf der Insel. – Freitag und sein Vater. – Bericht über die Wirren während der Abwesenheit des Gründers. – Neue Ordnung. – Weitere Reisepläne. Siebzehntes Kapitel. Fortgang und Schluß von Robinsons Weltfahrt 207 Abschied von der Kolonie. – Kämpfe zur See. – Freitags Tod. – Brasilien. – Sturm am Kaplande. – Verschlagen ins Eismeer. – Das »Venedig des Eismeeres«. – Gefangen im Eise. – Durchbruch. – Der verlassene Matrose. – Ein »Robinson« auf einer schwimmenden Eisscholle. – Irrfahrten. – Das Gespensterschiff. – Zusammenstoß mit den Kochinchinesen. – In China und Sibirien. – Rückkehr nach England. – Endliche Ruhe. Buntbilder: Robinson und seine Familie Titelbild Robinson und seine Ziege Seite 46 Robinson und Freitag " 114 Unter den Wölfen " 180

      Daniel de Foe.

      Robinson Crusoe.

      Erstes Kapitel. Robinsons Jugend und erste Fahrten, von ihm selbst erzählt.

      Robinsons Herkunft. – Hang zum Seeleben. – Unterredung mit seinem Vater. – Besuch in Hull. – Er geht zur See. – Sturm. – Des Schiffes Untergang auf der Reede zu Yarmouth. – Robinsons Unschlüssigkeit. – Reise nach London.

      Im Jahre 1632 erblickte ich in der Stadt York das Licht der Welt. Mein Vater, aus der Familie Creutznaer in Bremen stammend, hatte sich als Kaufmann in Hull, in England, niedergelassen. Hier war ihm das Glück hold, so daß es ihm gelang, sich ein ansehnliches Vermögen zu erwerben. Darauf zog er sich von den Geschäften zurück und siedelte nach York über, um seine ferneren Lebensjahre in Ruhe zu verbringen. Dort führte er meine Mutter heim; sie zählte zu einer alten und angesehenen Familie, Namens Robinson. So kam es, daß ich den Doppelnamen Robinson Creutznaer empfing; letzterer Name wurde indes durch die Leute gewöhnlich in Crusoe umgewandelt, wie man es in England oft findet. Wir behielten auch in der Folge diesen Namen bei.

      Ich hatte zwei ältere Brüder; der eine diente als Oberstleutnant in einem englischen Infanterieregiment in Flandern und fand seinen Tod, als die Engländer unter Cromwell Dünkirchen den Spaniern abgewannen. Was aus meinem zweiten Bruder geworden ist, habe ich niemals erfahren, ebensowenig als meine Eltern je darüber Aufschluß erhielten, wie es mir selbst später ergangen ist.

      Ich war also der dritte Sohn meiner Eltern und hätte eigentlich daran denken sollen, ihnen einmal eine Stütze zu werden. Ohne ernstlich die Wahl eines Lebensberufs zu erwägen, hing ich indessen abenteuerlichen Gedanken und Plänen nach; ich dachte nur an die Herrlichkeiten fremder Länder und träumte Tag und Nacht von Palmenwäldern, Goldbergen und den fabelhaften Schönheiten fremder Zonen. Nichts ging mir über das Leben eines Schiffers, der in seinem leichten Fahrzeuge sich auf dem blauen Meere wiegen und alle jene von mir erträumten Wunder mit Augen schauen kann.

      Zwar ließ es mein Vater an guten Lehren und an Schulunterricht nicht fehlen, zumal er wünschte, daß ich späterhin ein Rechtsgelehrter werden sollte. Allein der Hang zum Seeleben, den weder seine ernstlichen Warnungen noch die schmeichelnden Bitten der Mutter verdrängen konnten, nahm meine Gedanken unwiderstehlich gefangen und ließ mir alles, was die Heimat bot, gleichgültig erscheinen.

      Eines Morgens rief mich mein Vater in sein Zimmer, das er infolge der Gicht hüten mußte, und sprach zu mir in warmen und eindringlichen Worten.

      »Mein Sohn«, begann er ernst und nachdrucksvoll, »du bist auf dem Wege, mir und deiner Mutter großen Kummer zu bereiten. Mein Sohn, ich meine es gut mit dir; laß ab von deinen abenteuerlichen Plänen! Du willst den heimischen Herd, das Vaterland verlassen; glaubst du, daß du es anderwärts besser findest als hier, wo dir bei Fleiß und Kenntnissen eine sorgenfreie Zukunft erblühen wird? Täusche dich nicht! Nur solche, die arm und hoffnungslos sind, oder die ein ungebändigter Ehrgeiz treibt, mögen durch außergewöhnliche und kühne Unternehmungen Glück und Ruhm erjagen. Für dich sind alle diese Dinge entweder zu hoch oder zu niedrig. Gewöhne dich, den Mittelstand, dem wir angehören, als den glücklichsten Stand anzusehen. Ist er nicht der Wunsch aller? Gar manche Könige, in Glanz und Prunk aufgewachsen, hätten gern den goldenen Thron mit dem bescheidenen Handwerk vertauscht. Selbst der weiseste Herrscher hat einst den Mittelstand als den glücklichsten gepriesen, indem er Gott bat, ihm weder Reichtum noch Armut zu geben! Wer hier die Mittelstraße geht, den stacheln weder Neid noch glühende Wünsche des Ehrgeizes, noch wohnen in ihm Stolz und Mißgunst.«

      Robinson Crusoe wird von seinem Vater ermahnt.

      So ermahnte mich mein Vater eindringlich, nicht mich selbst ins Elend zu stürzen. Er gab mir seine väterliche Absicht kund, daß er alles aufbieten würde, um mich auf der Laufbahn, die er für mich bestimmt