Beide schauten sich in die Augen, und Judas fragte sich was das alles wohl zu bedeuten hatte.
>> Wie bin ich hierhergekommen? <<, fragte Judas nach einem prüfenden Blick in seine Umgebung, die ihm sagte das er sich in einer kleinen Höhle befand.
>> Ich habe Dir geholfen zu entkommen, es war nicht einfach, aber ich habe es geschafft. <<, antwortete ihm die Kreatur.
>> Du, Du hast mir geholfen? - Wie? <<, ungläubig über das was er gerade gehört hatte, schüttelte er den Kopf.
>> Ich habe gesehen, wie man Dich zu Tarklin gebracht hat. Deine Flucht habe ich mit großem Erstaunen beobachtet, und als es Dir auch noch gelang einen der Krieger von Tarklin zu beseitigen, beschloss ich es zu riskieren, und so verwandelte ich mich zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren wieder in einen Goblun. <<
>> Ein Goblun? - Was ist ein Goblun?<<, fragte Judas, der nun überhaupt nichts mehr zu verstehen schien.
>> Ein Goblun, nun ein Goblun ist das was Du hier vor Dir siehst. Aber warum fragst Du denn, weißt Du denn gar nichts über uns? Die ganzen Geheimlehren um die Verwandlung, hast Du dass alles vergessen? <<
>> Ich komme mit meinen Freunden von oben, von der Erdoberfläche. <<, antwortete Judas.
Ein Schuldbewusster Blick richtete sich auf ihm.
>> Das habe ich nicht gewusst, aber ich bin davon ausgegangen du wärst einer von uns. Es kommt nämlich sehr selten vor, dass es einer von Euch Oberflächlern schafft hier herunter zu gelangen. Nun gut, ich werde versuchen es Dir ein wenig zu erklären. <<, sprach der Goblun und während er sprach fühlte sich Judas zum ersten Mal seit dieses Abenteuer begonnen hatte wieder sicher.
>> Mit vier Jahren wird uns Giblons, so heißt unsere Rasse, gelehrt wie wir uns in einen Goblun verwandeln können. Wenn Du einen Giblon begegnest, dann hast Du eine Rasse vor Dir die nicht im Geringsten, dass Wort SCHMERZ und KRIEG kennt. Wir sind sehr gut über Eure Verhältnisse auf der Oberfläche informiert musst Du wissen, und so wissen wir ziemlich viel über Eure Kriege über völlig unwichtige Angelegenheiten, die jeder Giblon auf Freundschaftliche Weise klären würde. Unser Sprachwissen haben wir dem Eurigen angepasst, um bei einem möglichen Kontakt mit Euch nicht in Gefahr zu sein.
Unsere Heimatsprache wurde völlig vergessen, und unsere Furcht entdeckt zu werden brachte regelrechte Angstzustände an den Tag. Als wir endlich erkannten, dass wir selbst einen Krieg mit Euch überstehen würden ohne auch nur einen unserer Leute zu verlieren, war es leider zu spät.
Einige alte Weise, kennen noch unsere Geburtssprache, jedoch wird sie so selten von Ihnen gesprochen, dass selbst ich sie nicht vollkommen erlernen konnte.
Ich fand eines Tages meinen Meister, der mir lehrte das es nicht auf die Sprache ankommt die man spricht sondern vielmehr auf das was einem vom Herzen kommt.
Mein Wissen was unsere Geburtssprache betrifft liegt bei ca. 80% und liegt damit schon zu vierhundertstel höher als bei einem normalen Giblon. Unseren Sprachstiel in Eurer Sprache erlernten wir von einer Person die sich selbst RAH nannte. Wie sich später durch einen unserer Informanten herausstellte, wurde er bei Euch als SONNENGOTT verehrt.
Im Laufe der Jahrhunderte muss er nach der alten Überlieferung Koas noch öfter bei uns gewesen sein um uns vor verschiedenen Dingen zu warnen, oder uns Dinge und Fähigkeiten zu lehren die es uns dann ermöglichten sich z.B. in einen Goblun zu verwandeln.
Am Anfang hielten wir diese Verwandlung für recht nützlich, da sie uns helfen würde einen Krieg mit Euch zu vermeiden, da ihr Ängste vor Fabelwesen habt. Doch nach der Zeit erkannten wir, dass uns mit dieser Fähigkeit unsere Körper und unsere Seelen ausgelaugt wurden. Viele von uns wurden krank, und einige von uns starben schon bei der ersten Verwandlung. Doch Rah lehrte uns es seien nur Menschliche Spione die solch eine Verwandlung nicht überleben könnten.
Irgendwann starb unser Glaube an das Gute in Rah, und wir lehnten uns gegen ihm auf, was zur Folge hatte, dass wir nun auf eurer Seite gegen Rah kämpften. Wir hatten einen Vertrag mit Euch Menschen abgeschlossen, und waren uns sicher das ihr in einhalten würdet, doch unsere Sinne waren vernebelt als wir annahmen das wir uns einen Planeten teilen könnten.
Unsere Spione konnten uns rechtzeitig vor dem geplanten Angriff warnen, und wir flüchteten wieder zurück in unser Reich. Unsere jetzige Fähigkeit Guten und Bösen Willen einer Person zu erkennen, hilft uns sehr bei Menschen wie Du einer bist, die sich in diese dunklen und tiefen Erdebenen verlaufen oder verirrt haben, was allerdings bisher nur sehr selten vorkam.
Dein Geist weist uns den Weg und ich sehe dass du auf der Suche nach etwas bist, was du erhoffst in noch tieferen Gegenden zu finden. Komm Oberflächler ich zeige Dir den Weg! <<
Als der Goblun aufstand und auf den Höhlenausgang zuging, bekam seine Haut eine Seltsame Farbe, und seine Krallen begannen zu schrumpfen. Sein seltsam geformtes Maul bekam langsam die Gesichtszüge eines Menschen, und nach einen kleinen Seufzer des Gobluns stand auch schon ein völlig normal aussehender Mensch vor Judas.
>> So seht ihr aus wenn ihr Giblons seit? <<, fragte Judas
Der Giblon nickte. >> Wir ähneln Euch sehr was? Aber keine Angst, unsere Nachforschungen haben ergeben dass wir eine sich unabhängig von Euch entwickelte Spezies sind. Das wir uns im Aussehen gleichen muss wohl eine Laune der Natur gewesen sein. <<, antwortete der Giblon und drehte sich nun zum Höhlenausgang zu um endlich dieses unheimliche Versteck zu verlassen.
Judas folgte dem Giblon ohne weitere Fragen zu stellen, und auch als der Giblon immer wieder ruckartig stehen blieb um in die weite Ferne zu lauschen, in der Judas selbst bei größter Anstrengung nichts hören konnte, blieb er still und folgte einfach seinen mit den Händen andeutende Anweisungen.
Sie liefen an seltsamen Steingebilden vorbei die Judas an alte Tropfsteinhöhlen erinnerte, und auch der Boden schien sich ständig zu verändern.
Durch das viele Laufen fühlte sich Judas allmählich müder, und erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, wie viel Kraft ihm die Flucht von diesen seltsamen Kreaturen gekostet hatte.
Der Giblon machte Judas darauf aufmerksam dass es besser wäre jedes Gespräch auf später zu verschieben, um seine Kräfte zu schonen, da man diese auf einem Weg wie diesem reichlich bräuchte.
Es verging reichlich Zeit ehe der Giblon stehen blieb. Judas dachte zuerst er wolle endlich eine kleine Pause einlegen, doch der Giblon zeigte besorgt in die Richtung vor sich.
>> Einer von Tarklins Helfer, er ist einer derjenigen gewesen dem ich es zu verdanken haben, dass meine alte Behausung zerstört wurde. Wir müssen vorsichtig sein, er darf uns nicht sehen, denn wenn einer von Ihnen hier auftaucht dann kommen Sie meistens in Gruppen. In dieses Gebiet wagen sie sich nur ganz selten alleine! <<, flüsterte der Giblon.
Mit langsamen und vorsichtigen Schritten tastete sich der Giblon voran. Er versuchte hinter jedem noch so kleinen Stein eine Deckung zu finden. Sein Körper konnte er dabei dermaßen verbiegen und verrenken, dass es Judas alleine durch das bloße hinsehen übel wurde.
Judas seine gesamte Aufmerksamkeit galt jetzt dem zweiter Gehilfe von Tarklin, der soeben neben dem ersten auftauchte. Er zeigte aufgeregt in die Richtung aus der er gekommen war, und soweit es Judas sehen konnte versuchte er wohl seinem gegenüber klarzumachen das er ihm folgen solle.
Beide Helfer von Tarklin rannten in die Richtung die in die zuvor gezeigt wurde.
>> Wir folgen Ihnen ganz unauffällig! <<, sprach der Giblon
>> OK!<<, antwortete Judas und fügte noch eine Frage hinzu: >> Hast Du einen eigene Namen? <<
>>