Lustina. Davis Schrapel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Davis Schrapel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738032246
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Substanz, und doch konnte man den Pulsschlag spüren. Es hatte keinen Mund, und doch konnte man es singen hören. Ein Gesang der die gesamte Luft einzunehmen schien. Man konnte keinerlei Richtung deuten aus der der wunderbare Gesang zu kommen schien. Er war einfach überall. Doch so schnell wie dieser Eindruck erschienen war, so schnell war er auch wieder verflogen. Und so blieb nichts als nur die kleine Erinnerung an ein Erlebnis welches man niemanden auch nur im Geringsten beschreiben konnte.

      Das Ende dieses Durchganges war schon nach nicht einmal eine Sekunde erreicht, es war einfach nur wie ein Schritt in eine andere Welt.

      Die Temperatur war hier höher, sogar sehr viel höher. Nachdem sie unendlich lange Zeit in einem Felsen gelaufen sind, in dem die Temperatur nicht unbedingt warm war, erschien diese Welt Judas eher wie eine Sauna.

      9

      Auf den ersten Blick schien sich nicht viel verändert zu haben, die Steine bestanden immer noch aus dem gleichen Material (nämlich aus Stein), und hinter ihnen befand sich nichts weiter als eine Wand mit geschmolzenem Stein, der sich langsam wieder in sein normales Element zurück zu verwandeln schien. Es sah schon merkwürdig aus, zu sehen wie sich die kleinen Wellen auf den Steinen immer mühsamer vorankämpften und schließlich wieder erstarrten.

      Ruckartig drehte sich Judas um, seine Sinne waren zum Zerreißen gespannt. Etwas hatte sich eben noch direkt neben ihm befunden. Er konnte die Anwesenheit von diesem etwas genau spüren, aber leider nicht deuten was es war, und wo es sich befand.

      Rechts, nein, Links, auch nichts, Niemand befand sich auch nur in seiner Nähe.

      So langsam bekam er es mit der Angst zu tun, wo waren plötzlich alle seine Verbündeten?

      >> Was geschieht hier? <<

      Er hörte etwas hinter sich, etwas schlich sich direkt an ihm heran, und er konnte hören wie dieses Etwas sein Maul öffnete um ihm zu verschlingen.

      Judas nahm sich allen Mut zusammen, nein er rannte los, er rannte so schnell wie er in seinem ganzen Leben noch nie gerannt war. Seine Angst verhalf ihm zu fast übermenschlichen Fähigkeiten. Erst nach endlosen Minuten traute er sich einen Blick über seine Schulter zu werfen.

      Erkennen konnte er nichts, aber er war sich nicht sicher, ob sich nicht trotzdem etwas hinter seinem Rücken befand. Er spürte einfach. dass dieses Ding noch in seiner Nähe war.

      Und dann geschah es. Der Boden bekam kleine Risse, und wie aus dem Nichts erschien ein Ding, was Judas noch nie zuvor gesehen hatte.

      Die Erde begann sich nicht einfach nur aufzutun, nein sie explodierte regelrecht. Und es roch dabei so stark nach Friedhof, dass es einem übel werden konnte, wenn man sich längere Zeit in diesem Gestank von toten Gebeinen aufhalten würde.

      Die Geschwindigkeit mit der das Wesen aus dem Erdreich hervorschoss, war mehr als nur Atemberaubend, wenn man bedenkt, dass bis vor einer Sekunde der Boden noch eben war.

      Es hatte eine leicht blaue Färbung, und glich von der Größe her einem Liliputaner. Seine Nase war so klein, dass man sie beinahe übersehen konnte, und seine Augen blitzten Judas wütend entgegen.

      >> WAS WOLLT IHR IN DEM REICH MEINES HERRSCHERS? <<, schrie das Ding mit einer unheimlichen dunklen Stimme.

      Judas dachte nicht daran zu antworten, seine Wut schien die Frage überhaupt nicht vernommen zu haben.

      >> Wo sind meine Brüder, was hast Du ihnen angetan? <<, fragte er.

      >> DEINE KLEINEN FREUNDE? <<, der Liliputaner lächelte.

      >> Was, was wollt Ihr von mir? <<

      10

      Sein Kopf sah aus wie der einer Echse und seine Körper wenig Menschlich.

      Kleidung trug er wie im Finsteren Mittelalter und sein Schwanz peitschte in einem seltsamen Rhythmus von der einen auf die andere Seite.

      Der Thron auf dem er saß, bestand aus Skeletten, und in jedem Totenschädel der dort angebracht war, brannte ein inneres Feuer welches den Thron in ein seltsames Licht hüllte.

      Eine riesige Flamme brannte nur wenige Meter hinter dem Thron und gab der seltsamen Situation noch den richtigen Schliff.

      Wenige Meter davor standen auf beiden Seiten zwei Kreaturen, die nicht auch nur im geringstem einem Menschen ähnlich waren.

      Ihre Köpfe waren unter Ihren Schultern, und Sie besaßen überhaupt keinen Hals. Die Beine der beiden Kreaturen schienen direkt aus einem schlechten Gozilla-Film zu stammen, und die Arme baumelten nur wenige Zentimeter über den seltsamen Steinboden.

      >> KNIE NIEDER, UND ZEIGE DEINE UNTERWERFUNG, MENSCHLING! <<

      Judas tat nichts dergleichen und so sackte er kraftlos zusammen als ihm der völlig unerwartete Schlag des Dings traf, welches ihm bis zu dieser Höhle gebracht hatte.

      Blut lief ihm aus der Nase und tropfte ihm auf sein Gewand. Er konnte sein Herz schlagen hören, und eine kleine leise Musik pochte in seinen Ohren.

      Wut staute sich in ihm auf, seine Verzweiflung gab ihm das Gefühl verloren zu haben.

      Er versuchte sich auf einen Fluchtweg zu konzentrieren, doch seine Sinne schienen mit einem Mal wie ausgeschaltet, und seine Angst stieg höher und höher.

      Er schlug mit dem linken Arm nach dem Ding was ihm immer noch festhielt, und trat ihm mit voller Kraft auf die Füße.

      Der Angriff war für das Ding so unvorhergesehen, dass es das Gleichgewicht verlor und sich mit rudernden Tentakel zu helfen versuchte.

      Judas rannte los, und versuchte sich darauf zu konzentrieren welchen Weg er hierhergekommen war. Wütende Stimmen konnte er hinter sich schreien hören.

      Ein Blick über seine rechte Schulter verriet ihm, dass eine der Kreaturen schon den Höhlenausgang erreicht hatte und in seine Richtung rannte. Seine Augen brannten und er hatte den Eintrug das man seinen Puls im Umkreis von Mindestens fünf Metern hören müsste.

      Am liebsten wäre es Judas gewesen, wenn sich jetzt ein Riss in diesen seltsamen Steinboden aufgetan hätte, und die Kreatur verschlang.

      Die Erde begann zu beben, und Judas warf noch einmal rasch einen Blick hinter sich.

      Er blieb stehen, drehte sich um und traute seinen blutunterlaufenen Augen kaum.

      Sein Wunschgedanke hatte sich in nicht einmal einer Sekunde erfüllt, und er konnte gerade noch erkennen wie die Kreatur mit hilflos rudernden Armen in die Tiefe stürzte.

      Sein Erstaunen über solch eine unerwartete und noch nie dagewesene Fähigkeit kostete ihm fast den Tod, denn die zweite Kreatur hatte währenddessen eine Sperrähnliche Waffe nach ihm geworfen.

      Dieser verfehlte Judas nur so knapp, dass er durch den Luftzug des Speeres sein Gleichgewicht verlor. Der Aufprall auf dem seltsamen weichen Steinboden gab einen stumpfen und hohlen Ton von sich, als hätte man gegen einen hohlen Baumstamm geklopft. Seine rechte Schulter hatte die unangenehme Aufgabe diesen Sturz aufzufangen, und der Schmerz der ihm bis ins Knochenmark hineinfuhr, brachte ihm den wirklichen Wahnsinn ins Gehirn. Der Steinboden verstärkte den Schmerz von Judas noch mehr, so als ob sie Kräfte freisetzten und weiterleiten würden von denen Niemand auch nur im Geringsten ahnte das es sie gab.

      Dann begann sich Judas ganz langsam aufzulösen.

      11

      Sein Kopf sah aus wie der einer Echse und seine Körper waren wenig Menschlich. Seine Augen bestanden aus einem Tiefen dunklen Schwarz.

      Judas fühlte sich sehr benommen, doch die Kreatur, der er nun direkt gegenüber stand, weckte seine gesamte Aufmerksamkeit und Angst. >> Vom Regen in die Traufe! <<,