Walpurgisnackt. Sara Jacob. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sara Jacob
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847693383
Скачать книгу
konnte sich ein Seufzen kaum verkneifen, denn er wusste, was ihn jetzt erwartete. Praktische Forschung, nannte es sein Lehrer, dabei lief es auf Körperkontakt hinaus, der ihm in dieser Form zwar nicht zuwider war, jedoch eine gehörige Portion Überwindung abforderte. Die Nähe einer Frau, so hatte Haribald festgestellt, hatte ihn bislang eher im Geiste interessiert, auf dem Papier, als anatomische Studie in Rötelkreide. Die dralle Bäuerin stemmte die Hände in die Hüften.

      »Nur Bier? Oder wolltet Ihr mit Pferd vielleicht etwas Anderes über euren Schüler andeuten?«

      Bechstein spürte, wie ihn die schlichte Direktheit, die primitive Sexualität der Bäuerin in Verlegenheit brachte. Zudem roch sie geradezu nach der Mal Franzos, der gallischen Krankheit, die Menschen auffraß wie ein Lindwurm, der von innen kam.

      »Ich bin sicher, dass mein Schüler über viele Qualitäten verfügt.«

      Die Bäuerin ließ eine Zungenspitze zwischen den blassroten Lippen blicken, musterte Haribald von oben bis unten und trat von einem Bein auf das andere.

      »Die ihr mir sicher nicht so einfach überlasst, was? Was wollt ihr?«

      Informationen. In einer solchen Gegend war Wissen schwer zu bekommen. Zum Glück waren sie vorbereitet. Es würde nicht das erste Mal sein, dass sie sich die Arbeit aufteilten. Ein Kopf und ein Körper. Haribald musste nur lernen, irgendwann einmal, wenn Bechstein zu alt für die Forschung war, selbst die Kopfarbeit zu übernehmen und einem anderen den Körpereinsatz zu überlassen.

      »Ich höre?«, sagte die Frau. Unter ihrem Kleid schwangen die Brüste schwer hin und her.

      »Wir möchten uns nur mit ihnen unterhalten.«

      »Gut, das können wir dann ja hinterher machen.«

      Die Frau packte Haribald am Ärmel und zog ihn ins Haus. Professor Bechstein blieb mit dem Kind an der Tür stehen und hoffte inständig, dass Haribald an den Tabaksbeutel dachte.

      Die Stube war dunkel, verraucht, dreckig und schnell durchquert. Sie warf Haribald auf eine quietschende Bettstatt im hinteren Teil des Raumes. Ihre Brüste sprangen aus dem geöffneten Hemd. Ihre Finger öffneten zielstrebig seinem Hosenstall und packten seinen harten Schwanz.

      »Pferd? Dein Professor hat nicht übertrieben, Jungchen. Endlich mal einer, der nich' verhext is', so wie unsere Männer.«

      Ihr Mund stülpte sich über sein Gemächt. Gurgelnd und röchelnd stieß sie sich die Elle in den Hals, als wolle sie ihn verschlingen. Haribald ahnte, dass alles an dieser Frau groß und weit und tief sein würde. Ihr Schnaufen wurde atemloser, doch ehe Haribald die Besinnung verlieren konnte, wurde die Luft an seinem Schwanz kühl.

      Im Halbdunkel kroch sie an ihm hinauf, drückte ihn tief in die Bettstatt und raffte den Rock. Bevor sie sich mit seiner harten Elle pfählen konnte, drehte sich Haribald zur Seite. Seine Hand steckte längst in dem kleinen Tabaksbeutel, der ihm in den vergangenen Wochen ein treuer Begleiter geworden war und stets an einer Lederkordel an seiner Hose hing.

      »Augenblick«, sagte er, holte aus dem Beutel etwas hervor, das eine wie mit Wachs bestrichene Hostie in der Größe eines Silbertalers aussah.

      »Was ist das?«, keuchte die Bäuerin, ungeduldig und überrascht von dieser Unterbrechung.

      »Es ist besser für uns«, antwortete der Junge und legte sich die Hostie auf die Eichel. Innerhalb einer Sekunde verwandelte sich die Oblate in eine winzige Mütze wie aus dünner, wächsern schimmernder Baumwolle, die der Junge geübt von der Eichel her über den steifen Degen rollte.

      »Schweinedarm, hä? Davon habe ich gehört. Bist ein ganz sauberes Kerlchen, was? Ein Hochwohlgeboren mit einem Ding wie ein Bauer. Ist mein Glückstag heute«, zischte sie und schob sich, kaum dass Haribald den Überzieher bis zur Wurzel abgerollt hatte, seine Lanze bis zum Anschlag hinein. Es war mehr als nur ein Schweinedarm, wusste Haribald, aber das würde sie nie begreifen. Ihre Möse war heiß, weit und gierig. Wie viele Kinder sie dadurch wohl schon gepresst haben mochte? Haribald griff nach den fleischigen Hügeln. Das Holz quietschte, durch den Strohsack stachen spitze Halme in seinen Rücken. Ihr Hintern war überraschend fest.

      »Stoß mich, mein Junge, stoß mich«, röchelte sie. »Mein Alter bekommt ihn längst nicht mehr hoch.«

      Haribald schwieg und genoss die durch den präparierten Schweinedarm gemilderten Reibungen an seinem Geschlecht. Er prägte sich jedes Detail ein, den Moment der Penetration, die weit gespreizten Hinterbacken, seine ein- und ausfahrende Lanze in der behaarten Möse, die Haut, die Rundungen, die Schenkel. Zu wissen, dass er diese Momente in seinem Geiste bewahren und später aufzeichnen konnte, waren der einzige Grund, warum er nicht längst zurück nach Stettin geflohen war, mit allen Konsequenzen, die ihm sein Vater angedroht hatte.

      »Ob Ihr wohl ein wenig Olivenöl zur Hand hättet?«, fragte Haribald, nachdem sie das erste Mal zuckend auf ihm gekommen war. Dabei wusste er, dass die Tränen des Baumes, wie sein Meister die zähe, elastische Flüssigkeit nannte, mit denen er den Schweinedarm so genial behandelt hatte, kein Fett vertrugen. Eine Zwickmühle, denn nur im Hintern einer Frau wurde die schwächere Reibung infolge des Futterals wieder ausgeglichen.

      »Spucke tut es auch«, antwortete sie grimmig und ging vor ihm auf alle Viere. Die Knie weit auseinander, den Hintern hoch in die Luft gereckt. Zwischen den Schenkeln dräute der dunkle Busch. Olivenöl war ihm lieber, aber nicht zum ersten Mal wurde er so an die Armut auf dem Lande erinnert. Haribald spuckte in die Hand, verrieb den Speichel auf dem von den Tränen des Baumes geglätteten Schweinedarm und ging die Bäuerin von hinten an.

      Sie nahm auch in dieser Öffnung die ganze Elle auf und entließ statt überraschter Schmerzensschreie, die Haribald erwartet hatte, nur ein kraftvolles Stöhnen. Beinahe mühelos schob er sich zur Gänze hinein und nahm Fahrt auf. Noch nie hatte er eine Frau getroffen, die seine Lanze in voller Länge in den Hintern aufgenommen hatte. Und es schien für sie nicht ungewohnt zu sein.

      »Stoß mich, du geiler Hengst«, rief die Frau. »Stoß mich in den Arsch.«

      Seine Stöße brachten die Bettstatt in Schwingungen. Bald klatschte sein Bauch gegen die festen Backen, umklammerten seine Hände die milchigen, schweren Titten der Frau. Die Bettstatt knarrte erbärmlich, Holz knirschte, Stroh raschelte. Sie bekam mehr Lohn, als ihre Informationen wert waren, ahnte Haribald.

      Wer weiß, dachte er, wer sonst noch den Bauern vertrat. Vermutlich bediente sie sich nicht selten im Stall. Die Bäuerin zuckte und röchelte zum dritten Mal, und schließlich spritzte er kraftvoll in den Überzieher, zähneknirschend und den Moment verdammend, in dem er die Flasche mit dem Olivenöl zerbrochen hatte.

      Haribald nahm einen tiefen Zug aus dem Krug. Das Bier war angenehm warm, aber fad. Zu wenig Hopfen und schlechte Gerste. Die Frau stopfte ihre Brüste zurück unter das Kattunhemd und setzte sich an den wackeligen Tisch.

      »Was wollt Ihr wissen.«

      »Gute Frau, sagt mir, das Hufeisen über Eurer Tür...«

      Die Bäuerin erstarrte für einen Augenblick, dann blaffte sie Haribald an. »Na, wie ist‘s Bier? Sagst ja gar nichts.«

      »Tolles Bier. So nass.«

      »Trink mal ordentlich, Junge, siehst durstig aus.«

      »Bin ja auch den ganzen Tag gelaufen.«

      »Jammere nicht, Haribald. Wenn du nicht das Pferd...«

      »...einem Mann mit einem Schlitzohr gegeben hättest. Ja ja.«

      »Also, gute Frau, das Hufeisen... »

      »Ach, Hufeisen, was ist mit Bier, wollt Ihr ebenfalls ´nen Schluck?«

      »Nein, ich möchte wissen, warum hier ein Hufeisen über der Tür hängt. Und die drei Kreuze daneben, was haben die zu bedeuten. Gibt es hier im Dorf vielleicht Probleme?«

      Die Bäuerin stemmte ihre Hände in die massigen Hüften und richtete sich auf. Der Schemel unter ihrem Hintern kippte um und polterte auf den Lehmboden.

      »Probleme? Natürlich. Habter das da nich‘