Das Personal der Klinik rückt erneut in den Fokus der Ermittlungen, ebenso der Ehemann des Opfers. Anhand eines Videos, das im Internet auftaucht, kann er als eine der Personen identifiziert werden, die sich, unmittelbar nach der Tat, vom Tatort entfernen. Ferner erhalten sie von Katrin Jäger, der Freundin des Opfers, Informationen über deren wohlgehütetes Geheimnis.
Während die junge Frau gegenüber den Beamten die Akteneinsicht ohne richterlichen Beschluss verweigert, händigt sie dem Vater ihrer getöteten Freundin wichtige Unterlagen aus … und somit der selbst ernannten Hobby-SoKo, unter der Leitung von Helene und Herbert. Als Katrin einen Tag später überfallen wird und dabei fast zu Tode kommt, ist das für die erfahrenen Senioren-Kriminalisten der sichere Beweis, auf der richtigen Spur zu sein.
Voller Elan stürzen sie sich in ihre weiteren Ermittlungen.
Impressum
Texte © Copyright by
Rita Renate Schönig
Bildmaterialien © Copyright by
Rita Renate Schönig
Mailadresse
Ermittlerteam:
Nicole Wegener, Erste Kriminalhauptkommissarin (EKHK) Mordkommission K 11
Harald Weinert, Kriminalhauptkommissar (KHK)
Lars Hansen, Kriminalhauptkommissar (KHK)
Dietmar Schönherr, Kriminaloberkommissar (KOK)
Staatsanwaltschaft:
Falk von Lindenstein
Felix Heller
Gerichtsmedizin:
Dr. Martin Lindner, genannt Doc
Viktor Laskovic
Seligenstädter Polizeistation:
Josef Maier, Polizeihauptkommissar/ Dienststellenleiter
Hans Lehmann, Polizeioberkommissar
Berthold Bachmann, Polizeikommissar
Ermittlerteam – Hobby-Soko:
Helene Wagner, ehemalige Vermieterin und
mütterliche Freundin von Nicole Wegener
Herbert Walter, Lebensgefährte von Helene
Josef (Sepp) Richter, Nachbar
Georg (Schorsch) Lenz, Nachbar
Gundula (Gundel) Krämer, Nachbarin
Ferdinand und Bettina Roth, gute Freunde
Brigitte Diaz – Britschitt (geborene Zimmermann) auch Twiggy-Biggi genannt.
Seligenstädter Ausdrücke:
fuchtelisch - nervös
Hinkel - Huhn, Hühner
Knodderdibbe - jemand der meckert
zobbele - zupfen, ziehen
Erklärungen – kurz und knapp:
TDM – Therapeutisches Drug Monitoring
Bestimmungen von Medikamentenspiegeln
Kriseninterventionsraum – früher: Gummizelle
Anamnese – ist die wesentliche Grundlage für das Stellen einer Diagnose und ist in allen medizinischen Disziplinen von hoher Bedeutung.
Die Geschichte zum „Der rote Brunnen“
In Seligenstadt wurde der erste Marktplatzbrunnen schon im Jahre 1588 errichtet. Mehrere öffentliche und viele Hausbrunnen folgten im Laufe der folgenden Jahrhunderte.
Der „Rote Brunnen“ war einer der öffentlichen Brunnen. Bei der Seligenstädter Bevölkerung nimmt er einen besonderen Platz ein, ranken sich doch um ihn schöne Geschichten und Anekdoten.
So wird den kleinen Schlumbern (Seligenstädter Kinder) erzählt, dass ihre Mütter Wasser aus dem „Roten Brünnche“ getrunken hätten, damit der „Storch Adebar“ ihnen ein Baby bringt – aber nur, wenn die Eltern genügend Zuckerstückchen auf ihre Fensterbank gelegt hatten.
Ein Schild, vor einem Fachwerkhaus in der Großen Maingasse zeigt besagten Storch sowie den Weg zum „Roten Brunnen“.
Der Storchenschnabel als Wasserspeier am Sandsteinbecken des Brunnes unterstreicht diese Aussage zusätzlich. Ebenso wie die zwei, sich rechts und links am Wasserablauf emporhangelnden, gleichfalls aus Sandstein modellierten, nackten Babys.
Mär oder Wahrheit? Die Entscheidung darüber bleibt jedem selbst überlassen!
Einem Bericht von Lokalhistoriker Seibert, soll das Wasser des „Roten Brunnens“ in früherer Zeit sogar als heilsam gegolten haben.
Im Jahre 1607 brach in Aschaffenburg und der Mainzer Region die Pest aus, weshalb Johann Schweikhard von Kronberg, Erzbischof und Kurfürst von Mainz mit seinem ganzen Hof nach Seligenstadt übersiedelte, das von der Seuche verschont geblieben war. Auf Anraten seiner Ärzte trank er das Wasser des „Roten Brunnens“ und blieb, mit seinem gesamten Gefolge, wohlbehalten.
Der rote Brunnen
Prolog
Gleißendes Licht fiel durch vergitterte Fenster. Staubpartikel schwebten auf langen, fingerartigen Sonnenstrahlen durch den Raum; nur hin und wieder unterbrochen, durch sich geisterhaft bewegende Gestalten, entrückt jeglicher Realität. Der Geruch von Kamillentee und Desinfektionsmittel lag in der Luft und – eine unterschwellige Unruhe und Furcht.
Blumen oder auch nur eine Grünpflanze, hätten dieser Tristesse womöglich den Anschein von Lebendigem vermittelt. Doch derartiges Schmuckwerk suchte man hier vergebens.
Neun quadratische Metalltische, exakt angeordnet in Dreierreihen und im mausgrauen Linoleumboden verankert, mit jeweils zwei gegenüberstehenden Stühlen waren die einzigen Möbelstücke.
Drei in weiß gekleidete, kraftstrotzende Männer, deren Augen unentwegt durch den kahlen Raum glitten, unterhielten sich leise.
An einem der Tische saßen sich zwei Männer gegenüber. Minutenlang stierten sie bewegungslos auf ein leeres, auf der Tischplatte aufgemaltes und kaum noch erkennbares Schachbrett. Einer der beiden streckte seine Finger aus und platzierte eine imaginäre Figur außerhalb des Spielbrettes.
„Schachmatt.“
Sein Mitspieler blickte erbost auf. „Das war ein Springer. Du kannst mit einem Springer kein Schachmatt herbeiführen.“
„Das war der König. Hast du keine Augen im Kopf?“
„Und ich sage, es war der Springer“, beharrte der andere. „Ich hab’s genau gesehen. Du bist ein Betrüger!“
Beide sprangen gleichzeitig auf. Ihre Stühle kippten nach hinten. Hart aufschlagendes Metall zerteilte die bislang trügerische Stille.
Eine