Fire&Ice 9 - Luce Suarez. Allie Kinsley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Allie Kinsley
Издательство: Bookwire
Серия: FIRE & ICE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738040821
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zu platzieren.

      Als der Bulle die Arme kaum noch auf Kopfhöhe halten konnte, setzte Luce zu einem Highkick an und schickte seinen Gegenüber damit zu Boden.

      Das Publikum hielt den Atem an, kein Ton war zu hören, bis der riesige Mann mit einem dumpfen Geräusch auf dem Betonboden aufschlug. Dann kreischte die Menge los.

      Luces Brustkorb hob und senkte sich heftig, als er sich zu Salvatore umdrehte.

      Der Moderator kam zu ihm und riss seinen Arm in die Höhe. Jubel ertönte, als der Sieger bekannt gegeben wurde, doch Luce bekam es kaum mit.

      Sein Blick fixierte Salvatore, der ihn missbilligend anstarrte, ehe er aufstand und den Raum kommentarlos verließ.

       Oh nein, so schnell kommt er mir nicht davon!

      Noch völlig außer Atem vom Kampf, zog er sich Hoody und Sneakers an.

      Dann schnappte er sich den Rucksack und folgte Salvatore durch die engen Gänge.

      Er hörte die Rufe der Zuschauer, doch in diesem Moment hatte er kein Interesse dran, mit ihnen zu feiern, es gab wichtigeres. Er musste Salvatore stoppen, bevor dieser noch weiter gegen die Abmachung verstieß.

      Er drückte sich durch die Zuschauer, presste sich an Männern und Frauen vorbei, bis er endlich durch die Eingangstüren der Lagerhalle trat. Dann joggte er los in Richtung der Parkplätze.

      Auf dem Rasen vor der Halle angekommen, sah er gerade noch, wie Salvatores Wagen davon fuhr.

       Verdammte Scheiße!

      Er würde versuchen, ihn am nächsten Tag zu kontaktieren, spätestens aber, wenn er seinen Anteil des Geldes bekommen würde, das an diesem Abend mit den Wetten eingespielt wurde.

      Er wechselte die Richtung und ging über den Rasen zurück in Richtung seiner Werkstatt, über der er ein kleines Zimmer hatte, wenn er nicht mehr in seine Wohnung fahren wollte.

      Sein Atem hatte sich langsam wieder beruhigt und auch seine Wut hatte er wieder unter Kontrolle. Erst dann fiel es ihm auf.

      Es war still ... beinahe zu still. Keine Menschenseele schien im Viertel unterwegs zu sein. Das war für gewöhnlich ein sehr schlechtes Zeichen.

      Er beschleunigte seine Schritte, nur eine Sekunde, bevor er die Sirenen und Blaulichter, die sich der Lagerhalle näherten, bemerkte.

      Zügig ging er weiter, rannte aber nicht, um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

      "Hey! Du da! Bleib stehen!", rief eine Stimme hinter ihm. Unbeirrt lief er weiter. Er musste es nur bis zu dem kleinen Waldstück im Park schaffen, dann könnte er unentdeckt zwischen den Bäumen in die Vorgärten verschwinden.

      "BPD. Bleib sofort stehen!", rief der Polizist und Luce hörte, wie dieser zu rennen begann.

      Verdammt! Weg hier!

      Hätte er dieses verdammte Gras nicht in diesem verdammten Rucksack, könnte er sich problemlos herausreden, aber so?

      Es blieb ihm nichts anderes übrig. Er rannte los.

      Die Schreie hinter ihm wurden immer lauter und es war klar, dass er mit dieser Aktion, die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. Aber eine Alternative hatte es nicht gegeben.

      So schnell er konnte, rannte er in der Dunkelheit, durch die Bäume, die das Grundstück von den Wohnblocks trennten.

      Plötzlich rammte ihn etwas von der Seite. Im vollen Lauf verlor er das Gleichgewicht, kam ins Stolpern und fiel schließlich zu Boden. Er konnte sich gerade noch über die Schulter abrollen.

      Dann traf ihn etwas hart im Rücken. Automatisch versuchte er sich frei zu kämpfen, erntete dafür einen harten Schlag auf seine Schläfe.

      Schmerz schoss durch seinen Kopf, machte ihn nur noch entschlossener, von hier weg zu kommen.

      Wieder wollte er sich instinktiv wehren, besann sich aber eines besseren, als zwei weitere Schläge auf seinen Kopf krachten.

      Seine Arme wurden grob auf seinen Rücken gedreht und das kalte Metall der Handschellen traf auf seine Handgelenke.

      Seine sowieso schon lädierte Schulter schmerzte unter der rüden Behandlung. Wie Stromschläge peitschte jede Bewegung an seinem Arm durch seinen Körper und er konnte ein Aufstöhnen kaum noch unterdrücken.

      Die Polizisten sprachen miteinander und auf ihn ein, während einer von ihnen seinen Rucksack durchsuchte. Ihre Worte waren unverständlich, zu schnell rannten seine Gedanken.

      Der Bulle, der auf seinem Rücken kniete, richtete sich auf und zog ihn auf die Beine. Wieder brannte seine Schulter und alles um ihn herum drehte sich. Dann leierte er seine Rechte herunter.

      Blablabla. Den Text kannte er zu genüge. Nichts was die beiden ihm sagen würden, konnte neu sein.

      Luce schwieg. Alles was er sagen würde, würde ihn nur weiter in die Scheiße reiten.

      In diesem Moment gab es nur einen einzigen Menschen, der seinen Arsch retten konnte.

      Aber es würde noch eine Weile dauern, bis er seinen Anruf tätigen durfte und bis dahin, schaltete Luce einfach auf Durchzug.

      Mat, Matthew Fox. Ebenfalls ein Fire&Ice Mitglied, wie er und Ty. Mat war einer seiner wenigen Freunde außerhalb des Viertels. Mat würde ihn aus dieser Scheiße rausholen. Er schaffte es immer ... irgendwie.

      2 Bewährung

       LUCE

      Genervt zerrte er an seiner Krawatte. Er hasste Anzüge in jeder Art und Weise. Es reichte schon, dass er diese ekelhaft einengenden Dinger immer auf Cats Wohltätigkeits-Dingern tragen musste. Bei jedem anderen Anlass waren sie inakzeptabel.

      Zu seiner Abneigung gegen Anzüge, kam seine Abneigung gegen Gerichtsgebäude und Gerichtsverfahren. Wie Mat das den ganzen Tag aushalten konnte, war ihm unerklärlich.

      "Verdammte Scheiße!", fluchte er und riss die ersten beiden Knöpfe des viel zu steifen Hemdes ab, beim Versuch, es aufzumachen.

      "Reg dich nicht auf, Luce. Eigentlich ist es gar nicht so schlecht gelaufen!" Mat strich seinen sowieso schon tadellos sitzenden Anzug glatt. Er sah aus, als wäre er in dem steifen Ding geboren worden.

      "Nicht schlecht gelaufen? Sechs Monate Bewährung wegen etwas, das theoretisch gesehen noch nicht einmal mein Vergehen ist, nennst du nicht schlecht gelaufen?", fluchte er.

      "Ja, Luce. Genau das. Du hast nicht kooperiert, du hattest eine nicht gerade kleine Menge Marihuana dabei und, so ungern ich es auch sage, du bist eben Latino und nicht weiß." Mat verzog das Gesicht.

      Luce wusste, dass Mat dieses Rechtssystem, oder besser gesagt die Auslegung des Rechtssystems, genauso wenig passte wie ihm selbst, aber keiner von beiden würde etwas daran ändern können.

      Zudem wusste Luce nur zu gut, dass es ohne Mat noch viel schlimmer ausgegangen wäre. Viele der Jungs aus seinem Viertel hatten für kleinere Vergehen mehr Strafe bekommen.

      "Du musst jetzt einfach sechs Monate die Füße still halten, das müsste doch machbar sein, oder?", fragte Mat angespannt.

      Luce wusste, dass es Mat überhaupt nicht passte, ihn immer wieder aus der Scheiße ziehen zu müssen. Niemand wollte sehen, wie Freunde kurz davor waren, ins Gefängnis zu gehen.

      Luce kannte dieses Gefühl nur allzu gut. Viel zu oft hatte er dabei zusehen müssen, wie seine Jungs oder seine Freunde hinter Gitter kamen und sich dabei grundlegend veränderten.

      In den seltensten Fällen zum Positiven.

      "Klar", brummte er und stieg auf der Beifahrerseite von Mats Wagen ein. Mat liebte schnittige Sportwagen, entsprechend eingeengt fühlte Luce sich in dem Porsche Carrera.

      Luce selbst bevorzugte BMW. In denen