Er redet verzweifelt gegen meinen Widerstand an, aber ich kann kaum folgen. Seine Worte schwirren im Raum umher. „Es ist alles ganz anders!“, fleht er.
Ich winde mich. Verdammt, er ist so viel stärker als ich. Diese blöde Bundeswehr hat ihn noch fitter gemacht. Mir ist heiß und mein Magen ist auf die Größe einer Faust geschrumpft. „Das glaube ich dir nicht. Wer weiß, was noch alles war? Du hast mich die ganze Zeit belogen. Warum schreibt sie dir Briefe? Warum versteckst du sie? Oh, mein Gott. Du schreibst ihr zurück, nicht wahr?“ Diese plötzliche Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag in die Magengrube.
„Ja. Nein. Oh Mann!“ Er gerät ins Stocken. „Sie hat mir geschrieben und ich habe ihr geantwortet, freundschaftlich. Das musst du mir glauben!“
„Ich glaube dir gar nichts mehr! Nie mehr! Vor drei Jahren! Vor drei Jahren, Erik! Was würdest du denken? Du würdest vor Eifersucht explodieren! Würdest total ausrasten! Und ich soll ruhig bleiben? Sie schreibt dir und du behältst ihren Brief? Versteckst ihn sogar vor mir! Lass mich endlich los!“ Meine Stimme bricht, sie ist heiser vom Schreien.
Erik schüttelt immer wieder den Kopf und drückt mich viel zu fest. Ich kann seine Verzweiflung spüren, aber sie dringt nicht durch meine Wut. „Nein, ich lasse dich nicht los. Nie! Wir gehören zusammen! Es war bescheuert, ihr zu antworten. Nur ein Fehler! Ein bescheuerter Fehler!“ Dann ganz plötzlich, völlig unerwartet, lässt Erik meine Arme und meinen Oberkörper los, als hätte ihn alle Kraft verlassen. „Bitte, Becca, geh nicht“, flüstert er.
Ich stoße ihn mit aller Wucht zur Seite und hoffe ihm dabei weh zu tun. „Ich will dich nie wiedersehen. Nie wieder! Geh mir aus dem Weg!“ In dem viel zu großen Fliegerkombi renne ich die Treppe hinunter, Eriks Mutter Maria kommt mir mit einem besorgten Fragezeichen im Gesicht entgegen. Die Haustür fällt krachend hinter mir ins Schloss. Ich möchte niemanden sehen, mit niemandem reden.
Ich renne über die Straße und stolpere fast über die Bordsteinkante. Mein Herz schlägt schmerzhaft schnell, als ich vor der Haustür meiner Eltern stehe. Ich zittere und der verdammte Schlüssel will nicht ins Loch passen! Der Schlüssel dreht sich. Endlich. Ich stürze hinein und laufe in mein Zimmer, sperre ab. Oh nein, unser Zimmer! Überall hängen Bilder von uns. Ich werfe mich auf das Bett. Unser Bett … Weinend vergrabe ich mein Gesicht im Kopfkissen. Ich hasse ihn. Ich möchte ihn nie mehr wiedersehen! Wie konnte er mir das antun?
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.