„Sergeant, die Zeit ist gekommen, ich bin jetzt sechzehn und brauche nun einen Führerschein.“
Sergeant Venter fiel der Stift aus der Hand: „Du hast gar keinen Führerschein? Und fährst schon seit zwei Jahren hier mit dem Auto herum? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dich eingesperrt!“
„Sergeant, Sie haben ja nie gefragt und ich hatte einfach Glück.“
„Geh sofort rüber zum Magistrat Maritz und hole dir dort den Lehrschein!“
„Sergeant, der Herr Maritz ist nicht besonders freundlich, der macht bestimmt Probleme.“
Sergeant Venter verdrehte die Augen und stöhnte: „Ich komme mit!“
So marschierten wir zum Magistrat. Er entnervt vorneweg und ich hinterher. Und schon tratschten die Leute auf der Straße, dass der Bruno Hoppe wohl eingelocht werden solle.
Beim Magistrat Maritz angekommen, sagte der Sergeant barsch: „Gib Bruno einen Lehrschein!“
„Was, der hat gar keinen Führerschein?“
Der Sergeant antwortete, dass dies nicht sein Problem sein sollte und so stellte mir Magistrat Maritz widerwillig einen Lehrschein aus. Zum Glück war ich dort nicht alleine anmarschiert, das wäre mit Sicherheit nicht gut gegangen.
Der Sergeant fragte mich: „Wie bist du hergekommen?“
„Natürlich mit dem Auto, das steht bei der Post.“
„Nun ja, dann kannst du mich jetzt prüfungshalber auch gleich zum Eggers-Hotel fahren!“
Ich tat wie geheißen und Sergeant Venter setzte sich an die Bar im Hotel und unterschrieb auf dem Lehrschein, dass ich die Fahrprüfung bestanden hatte. Er sagte: „So, nun kannst du deinen Führerschein holen und danach holst du mich hier wieder ab.“
Eine halbe Stunde später war ich wieder beim Magistrat und gab den offiziell von der Polizei unterschriebenen Lehrschein wieder ab, um nun den Führerschein zu erhalten. Der Blick von Magistrat Maritz sprach Bände, als er mir ein Pfund Gebühr abrechnete, den Führerschein ausstellte und dann „raus!“ brüllte.
Inzwischen war Billy im Hotel zum Sergeanten an die Bar gestoßen und die beiden tranken gemütlich ein Bier zusammen. Ich sagte: „Ich habe den Führerschein, Sergeant, und kann Sie nun zurück zur Polizeistation fahren.“
„Du bezahlst die Rechnung hier zur Strafe“, sagte er und stand auf. Als ich vor der Polizeistation hielt und der Sergeant ausgestiegen war, rief ich noch: „Danke und bis Morgen dann!“
„Du Lump, ich will dich hier nicht wiedersehen“, war die Antwort.
Diesen Gefallen konnte ich dem Sergeanten jedoch leider nicht tun. Am nächsten Morgen lieh ich vorsorglich das Motorrad von Billy und erschien wieder auf dem Polizeirevier.
„Guten Morgen!“, rief ich fröhlich. Grimmig fragte er: „Was willst du schon wieder hier?“
Als ich sagte „Sergeant, ich brauche doch nun auch noch einen Motorradführerschein“, dachte ich, dass er gleich platzen würde.
Die ganze Prozedur vom Vortag wiederholte sich also. Zum Glück fanden wir anstelle des Herrn Magistrat Maritz nur eine freundliche Dame vor, die keinerlei Probleme bereitete. Sergeant Venter war inzwischen darauf gekommen, dass mein Motorrad ja nicht angemeldet, also nicht lizensiert sein konnte, da ich bisher noch keinen Führerschein besessen hatte. Schlau und voller Vorfreude fragte er mich, wo ich denn heute parke und ich solle doch einmal vorfahren. Als ich dann mit Billys angemeldeten Motorrad vorfuhr, ärgerte er sich gewaltig: „Seit wann stecken die Engländer mit den Deutschen unter einer Decke?“
Den Kommentar überhörte ich und sagte: „Bedauerlicherweise kann ich heute nicht beim Eggers-Hotel vorfahren, da Billy sein Motorrad dringend zurück braucht, außerdem habe ich nach den ganzen Ausgaben jetzt kein Taschengeld mehr übrig, um Drinks zu bezahlen.“
Nachdem ich dann endlich den Motorradführerschein in der Tasche hatte, fuhr ich schnell zurück zur Nonidas-Station und brachte Billy seine Maschine zurück.
Am nächsten Tag fuhr Vater Gemüse in die Stadt und wurde von allen möglichen Leuten angesprochen, was sein Sohn denn ausgefressen hätte, da er ja mehrmals in den vergangenen Tagen im Schlepptau von einem wütenden Polizisten ins Magistratsgebäude musste.
Sergeant Venter und ich waren noch lange Stadtgespräch und -gelächter.
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