Für immer sein. Grace R. Duncan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Grace R. Duncan
Издательство: Bookwire
Серия: Für immer
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958236066
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sich die Leine und öffnete die Tür. »Auch wenn du kein gewöhnlicher Hund bist, musst vermutlich mal raus, hm?«

      Jamies Antwort war ein schlichtes Schnauben, bevor er endlich in den Garten durfte. Nachdem er sein Geschäft schließlich erledigt hatte, gingen sie wieder nach oben, wo sich Jamie vielsagend vor den Kühlschrank setzte.

      »Hunger hast du auch, ja?«, fragte Chad leise lachend.

      Jamie bellte.

      »Okay, okay – verdammt, ich habe gar nicht auf die Zeit geachtet. Kein Wunder, dass du hungrig bist. Sorry, Großer.«

      Jamie warf einen Blick auf die Küchenuhr und stellte fest, dass es bereits nach acht Uhr abends war. Wie gewöhnlich bemerkte er als Wolf nicht, wie die Zeit verging. An diesem Abend war es noch schlimmer, da der Mond nun vollständig aufgegangen war. Sein Wolf war sehr viel präsenter. Genau genommen war der Drang, rauszugehen und zu jagen, übermächtig. Das würde etwas nachlassen, wenn er etwas gefressen hatte, aber er fragte sich, ob er Chad zumindest dazu bewegen konnte, mit ihm zu rangeln oder zu spielen. Er musste sich heute Abend irgendwie körperlich betätigen und da er weder vögeln noch laufen oder jagen konnte, war das die nächstbeste Alternative.

      Chad holte Hackfleisch aus dem Kühlschrank, formte es auf der Arbeitsfläche zu Burgern und legte sie in die Bratpfanne.

      Jamies Magen knurrte, doch er tat sein Bestes, es zu ignorieren. Stattdessen trank er etwas Wasser, um ihn ruhigzustellen, dann legte er sich hin und wartete so geduldig, wie er nur konnte.

      Chad war jedoch ziemlich schnell und schon kurze Zeit später stand ein Teller mit Burgern auf dem Fußboden vor ihm. Dankend bellte Jamie und machte sich gierig über das Essen her, wobei er den ersten Burger beinahe inhalierte. Beim Zweiten ließ er sich mehr Zeit und den Dritten genoss er sogar. Glücklicherweise fühlte er sich besser, nachdem er alle verputzt hatte. Der Drang zu jagen war nicht mehr so stark, obwohl er dennoch irgendwas tun musste.

      Als Chad ebenfalls aufgegessen hatte und die Teller in die Spüle stellte, stieß Jamie ihm mit dem Kopf gegen die Kniekehlen.

      »Was?« Chad sah zu ihm hinunter.

      Jamie stupste ihn wieder an, dann zupfte er an Chads Hose. Er war sich nicht sicher, wie er mitteilen sollte, was er wollte.

      »Was versuchst du mir zu sagen? Musst du noch mal raus?«

      Jamie dachte darüber nach, doch der Garten war zu klein, um irgendwas damit anfangen zu können. Er schüttelte den Kopf und stieß Chad wieder an, dann sprang er an ihm hoch und lehnte sich gegen dessen Brust.

      Chad lachte. »Ich glaube, du willst spielen, oder?«

      Oh Gott sei Dank, ja. Jamie nickte und bellte.

      »Im Wohnzimmer. Hier ist nicht genug Platz. Und… Moment.« Er ging ins Schlafzimmer und Jamie hörte, wie eine Schublade geöffnet und geschlossen wurde. Einen Moment später kam Chad mit einer verknoteten Socke wieder. »Wie wäre es damit?«

      Jamie wedelte mit dem Schwanz und biss in ein Ende der Socke.

      Sie rangelten eine Weile. Jamie war beeindruckt, wie lange Chad durchhielt. Sie spielten Tauziehen, bis Chad die Socke so weit warf, wie das Apartment es erlaubte – was nicht so schlecht war, immerhin den ganzen Flur hinunter –, und Jamie brachte sie zurück. Es war kein Rennen oder Jagen, aber als Chad um Gnade bettelte, fühlte sich Jamie dennoch besser.

      Nachdem Chad wieder auf seinem Schreibtischstuhl saß, legte sich Jamie auf den Boden zu seinen Füßen. Es war noch ein winziges bisschen vom Knochen übrig, auf dem er herumkauen konnte, daher holte er ihn vor und machte es sich bequem. Er schlief dort sogar ein.

      Als Jamie am nächsten Morgen erwachte und bemerkte, dass er sich noch immer nicht verwandelt hatte, war er sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Er sah auf die Uhr und anschließend zum Fenster, wusste aber nicht, wo der Mond stand und da die Sonne schien, konnte er ihn nicht sehen. Er wusste nicht recht, ob er darüber erleichtert sein sollte, dass er vielleicht gehen und sich verwandeln und später zurückkommen konnte, oder ob er enttäuscht war, dass er sich noch nicht verwandelt hatte. Obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass Chad es gut fände, neben einem fremden, nackten Mann in seinem Bett aufzuwachen.

      Das Handy auf dem Nachttisch piepte und Chad rollte sich gähnend herum, um es in die Hand zu nehmen. »Oh, gut«, sagte er, während er aufstand. Er lief in die Küche und Jamie folgte ihm gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Chad eilig etwas in den Computer eingab.

      Jamie wartete geduldig, ob Chads Aufmerksamkeit dem Computer noch lange gelten würde, aber als er, laut der Uhr an der Wand, zehn Minuten später immer noch keine Anstalten machte, sich zu bewegen, begann Jamie, unruhig zu werden.

      Er musste mal pinkeln.

      Mit einem leisen Winseln stieß er gegen Chads Bein.

      »Gleich, Großer. Ich lasse dich gleich raus. Panther hat endlich geantwortet.«

      Jamie setzte sich und versuchte, geduldig zu sein. Doch weitere zehn Minuten später begann seine Blase regelrecht wehzutun. Er wimmerte lauter.

      »Wirklich, Murray. Nur noch eine Minute. Ich versprech's.«

      Jamie verlagerte sein Gewicht, bedacht darauf, keinen Druck auf seine Blase auszuüben, doch es funktionierte nicht. Er konnte ein weiteres Winseln nicht unterdrücken.

      »Gleich, Murray«, sagte Chad genauso abgelenkt wie bei den letzten beiden Malen.

      Jamie sah Richtung Flur, dann zu Chad zurück. Wenn er noch länger versuchte, es zurückzuhalten, würde er am Ende noch auf den Boden pinkeln. Auf gar keinen Fall würde er das tun.

      Unruhig verließ er den Raum, ohne dass Chad es bemerkte. Mit ein wenig Glück konnte er tun, was er tun musste, und Chad musste es nicht mal wissen. Den Flur runter und ins Badezimmer. Jamie sah zur Toilette, dann zur Wanne und zurück zur Toilette. Er hatte noch nie versucht, in Wolfsgestalt eine Toilette zu benutzen, aber wenn er vorsichtig war, würde er wahrscheinlich gut genug zielen können.

      Er hob die Toilettenbrille mit der Schnauze hoch – da wollte er wirklich nicht draufmachen – dann stellte er sich auf die Hinterbeine, während er sich mit den Vorderpfoten auf dem hinteren Teil der Toilette abstützte. Nach ein wenig Herumrutschen und in die Hocke gehen glaubte er, richtig zu zielen, und ließ es laufen. Er war froh, als er sah, dass er richtiglag, und die Erleichterung ließ ihn beinahe schwindelig werden.

      Gerade als er fertig wurde und überlegte, wie er abschütteln sollte, ohne überall Urin zu verteilen, hörte er ein Lachen hinter sich. »Also, ich wusste ja, dass du intelligent bist, aber ich hätte nicht gedacht, dass du aufs Klo gehen kannst.«

      Jamie sah Chad an und blinzelte. Shit. Er überlegte, was er tun sollte, obwohl es nicht viele Möglichkeiten gab. Deshalb sprang er einfach hinunter und wandte sich um.

      Und da geschah es.

      Wie meistens nach dem Vollmond, passierte es beinahe augenblicklich und ohne Vorankündigung. In einer Sekunde stand er auf vier Pfoten und sah Chad in Schwarz-Weiß. In der nächsten hockte er auf zwei Beinen auf dem Badezimmerboden und sein Gefährte stand in Farbe vor ihm. Das war absolut nicht die Art, wie er es Chad sagen wollte.

      »Murray?«

      »Ähm, Jamie... eigentlich. Nett, dich kennenzulernen?«

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