Im Handel ist heute eine große Anzahl umweltfreundlicher Reinigungsmittel erhältlich. Trotzdem ist die eigene Herstellung eine gute Alternative. Denn manchmal ist in den käuflichen Mitteln nur wenig »Natur« enthalten; überprüfen Sie also immer die Liste der Inhaltsstoffe. Das ist nicht immer einfach, da oft nur ungenaue Beschreibungen wie »auf Basis von Pflanzenölen« oder »enthält natürliches …« deklariert werden müssen. Fragen Sie also lieber beim Verkäufer oder Lieferanten nach. Es gibt dennoch viele Produkte, die man mit gutem Gewissen verwenden kann.
»Bio-Produkte« werden oft mit synthetischen Parfümölen so parfümiert, dass sie frisch und »natürlich« riechen. Diese Wirkung wird noch verstärkt, indem das Produkt mit synthetischen Farbstoffen so eingefärbt wird, wie es mit natürlichen Farbstoffen nicht möglich ist (beispielsweise ein tiefes Lila, wenn Lavendelöl enthalten ist, was aber in Wirklichkeit farblos ist). Doch diese Mühe machen sich nicht einmal alle Hersteller. Auch die Verpackung wird genutzt, um dem Kunden die Botschaft »natürlich« zu übermitteln. Der absolute Renner sind hier Etiketten auf Recyclingpapier sowie natürlich anmutende Farben wie grün und braun.
Sicherlich – es gibt Produkte, die die Umwelt schonen und den Namen »biologisch« verdienen. Leider sind sie jedoch vom Laien nicht immer so einfach zu erkennen. Auch hier gilt: Lieber einmal mehr nachfragen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Einige herkömmliche Reiniger werden heute so beworben, dass sich der Eindruck aufdrängt, sie würden die Umwelt nicht belasten. Von den Mensch und Umwelt belastenden Inhaltsstoffen werden dabei nicht immer diejenigen besonders herausgestellt, die sich noch im Produkt befinden.
Dieses Buch will also für den kritischen Verbraucher eine ebenso nachvollziehbare wie praktizierbare Alternative darstellen.
Schmierseife allein genügt nicht – wir brauchen verschiedene Reiniger
Früher wurde oft zu Schmierseife gegriffen, und man versuchte damit viele Reinigungsaufgaben im Haushalt zu bewältigen. Dabei blieben Enttäuschungen nicht aus – und so war der Versuch, das Haus alternativ zu reinigen, oft nur von kurzer Dauer. Dies sagt jedoch nichts über die wirklich enorme Reinigungskraft der Schmierseife aus. Sie ist nur einfach für bestimmte Reinigungsaufgaben, wie zum Beispiel Fensterputzen oder Holzpflege, nicht (oder nicht allein) geeignet, und sie eignet sich auch nicht für hartes Wasser. Es müssen also alternative Reiniger verwendet werden, die sowohl dem Sauberkeitsbedürfnis gerecht werden als auch die Umwelt schonen.
Umdenken für die Umwelt
Heute ist längst eine Bewegung entstanden, die sich mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln beschäftigt. Der schonende Umgang mit der Natur ist so wichtig wie nie. Inzwischen stehen diese möglichst natürlichen, umweltfreundlichen Reinigungsmittel den industriellen Produkten in nichts nach, und die Umwelt – heute so wichtig wie nie – wird geschont.
Um den Haushalt gründlich und hygienisch zu säubern, bieten sich genügend für den Menschen ungefährliche und umweltverträgliche Rohstoffe zur Herstellung der verschiedensten Reinigungsmittel an. Ein sauberer, gepflegter Haushalt entschädigt für die kleine Mühe, die Reinigungsmittel selbst herzustellen, und der Erfolg bestätigt den eingeschlagenen Weg, natürlich und umweltbewusst zu leben.
Die unterschiedlichen Pflegeanforderungen im Haushalt
Die verschiedenen Stoffe, aus denen unsere Möbel, Gebrauchsgegenstände, Kleidung etc. hergestellt werden, und unterschiedliche Verunreinigungen wie Fett, Speisereste, Staub, allgemeine Verschmutzungen usw. fordern auch entsprechend unterschiedliche Reinigungsmittel und -methoden. Auch ist mit entscheidend, ob ein Gegenstand nur gesäubert oder zusätzlich gepflegt werden soll. Dementsprechend muss das richtige Reinigungs- oder Pflegemittel ausgewählt werden.
Zusätze von Desinfektionsmitteln in Haushaltsreinigern sind normalerweise nicht notwendig. Sie belasten nur zusätzlich die Umwelt. Auch bei Haushalten, in denen Kranke, z. B. Allergiker, leben, kann der Gebrauch von Desinfektionsmitteln oft eingeschränkt werden. Bei Produkten, die desinfizierendes Chlor abspalten, wie es bei einigen WC- und Flächenreinigern auch heute noch der Fall ist, können sich sowohl bei der Reinigung als auch im Abwasser gesundheitsschädliche Chlorverbindungen bilden. Aber auch andere Desinfektionsmittel greifen auf gefährliche Weise in den Naturkreislauf ein, indem sie zur Bildung resistenter Keime führen. Die Covid-Pandemie hat viele Menschen vermehrt zu Desinfektionsmitteln greifen lassen – natürlich gut begründet. Doch zu viel zu desinfizieren wird ab einem bestimmten Maße kontraproduktiv.
Bei den in unserer nächsten Umgebung vorkommenden Keimen handelt es sich hauptsächlich um unsere natürlichen Lebensbegleiter – die meisten Keime sind nicht pathogen, das heißt, sie führen nicht zu Erkrankungen, sondern sind im Gegenteil für uns lebenswichtig. Das Leben in einer keimfreien Umgebung ist weder möglich noch sinnvoll.
Garantiebestimmungen von Herstellern
Ob Kleidung, Elektroartikel wie die Kaffeemaschine oder Bodenbeläge – heute ist es üblich, dass Hersteller für ihre Produkte für eine gewisse Zeit eine Garantie für Reparaturen übernehmen. Daran geknüpft ist aber in der Regel eine bestimmte Behandlung der Produkte. Darunter fallen auch Reinigungsmittel: Häufig wird darauf hingewiesen, dass die Kaffeemaschine, der Veloursmantel oder die Waschmaschine nur mit ganz bestimmten Reinigungsmitteln (oder auch eigenen des Herstellers) behandelt werden darf. Nimmt man ein anderes Mittel, erlischt die Garantie. Achten Sie deshalb stets darauf, welche Garantiebestimmungen der Hersteller der Produkte, die Sie reinigen, entkalken etc. möchten, hat. Es ist dann besser, in diesem Zeitraum auf die Verwendung selbst hergestellter Reinigungsmittel zu verzichten, damit Sie die Garantieleistungen nicht verlieren.
Generell empfiehlt es sich auch, wenn Sie nicht sicher sind, ob ein Gegenstand die selbst gemachten Mittel verträgt (z. B. ob der Lack oder die Farbe nicht angegriffen wird), sie erst einmal an einer verdeckten Stelle auszuprobieren.
Wasser, unser wichtigstes Reinigungsmittel
Wasser ist auch heute noch unser wichtigstes Reinigungsmittel. Es weicht die meisten Verunreinigungen auf und ermöglicht so die Ablösung. Bei Verwendung von warmem Wasser wird dieser Vorgang beschleunigt. Harte Fettverkrustungen werden von heißem Wasser verflüssigt und lösen sich ab. Reinigungsmittel haben also in den meisten Fällen nur die Aufgabe, die Reinigungskraft des Wassers zu verstärken, indem sie die Oberflächenspannung herabsetzen (in der Werbung spricht man davon, dass das Wasser weicher wird) und dafür sorgen, dass sich gelöster Schmutz nicht wieder auf der zu reinigenden Fläche oder dem zu waschenden Gewebe absetzt, sondern weggespült wird.
Während somit also Geschirr, Küchenschrank und Wäsche sauber werden, wird das zur Reinigung verwendete Wasser schmutzig. Der Schmutz wird also durch die Reinigung nur verlagert, er verschwindet nicht.
Das Abwasser nun wiederum zu reinigen, ist Aufgabe der Kläranlagen. Dabei werden in verschiedenen Reinigungsprozessen die im Wasser befindlichen Stoffe biologisch abgebaut bzw. durch Absorptions- und Fällungsverfahren wieder entfernt. Neben geklärtem Abwasser, das, je nach Leistungsfähigkeit der Kläranlage, neben anderen Substanzen teilweise weniger als 1 mg/l Phosphat enthält, fällt Klärschlamm an, in dem sich nun viele Verunreinigungen (z. B. toxische Schwermetallverbindungen) befinden. Der Klärschlamm wird teilweise auch heute noch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht. Das führt dazu, dass sich die Schadstoffe in der Nahrungskette anreichern und dann am Ende auch in unseren Nahrungsmitteln auftauchen. Das Ausbringen von Klärschlamm ist nur dann verboten, wenn sich darin Schwermetallrückstände über den gesetzlich festgelegten Grenzwerten befinden. Art und Umfang der zugelassenen Rückstände sind in der Klärschlammverordnung festgelegt. Erfreulicherweise ist die Klärschlammnutzung